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Kopfschmerzen

Sanftes Reiben der Schläfe ist eine häufige Reaktion auf Kopfschmerzen im Stirnbereich.
© stock.xchng

Kopfschmerzen nachhaltig behandeln

Behandelt werden sollten nicht nur die Symptome wie Schmerz und Verspannung, sondern auch die Lebensumstände des Patienten.

Von: PhytoDoc-Redaktion

Von: PhytoDoc Redaktionsteam

Dieser Artikel ist eine Gemeinschaftsarbeit des dreiköpfigen Redaktionsteams. Er wurde sorgfältig auf Basis der aktuellen, medizinischen Fachliteratur erstellt und mit viel Leidenschaft und Expertise für die Naturheilkunde ergänzt. Dabei obliegt die fachliche Endprüfung dem ärztlichen Leiter Dr. med. Berthold Musselmann.

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Trotz Beschwerden meist harmlos

Kopfschmerzen sind häufige Schmerzzustände, die die Lebensqualität erheblich einschränken können. Geht man zum Arzt, kann er in der Regel keine eindeutige Ursache finden. In den meisten Fällen stellt er dann die Diagnose „Spannungskopfschmerz“ oder „Migräne“. Diese Zustände gelten als harmlos, auch wenn die Schmerzen mitunter unerträglich sind! Aber man kann sich selber behandeln und ist mit einfachen Hausmitteln, Heilpflanzen und einer naturheilkundlichen, ganzheitlichen Strategie gut beraten. Eine allgemeingültige Behandlung für alle Kopfschmerzformen ist dies aber nicht, denn in seltenen Fällen haben Kopfschmerzen einen handfesten Grund. Derzeit zählt man etwa 220 sehr seltene organische Ursachen für Kopfschmerzen. Immer dann muss man die tieferliegende Ursache behandeln und nicht das Symptom „Kopfschmerzen“. Darum Achtung: Wenn Sie immer wieder unter Kopfschmerzen leiden oder die Schmerzen sehr heftig plagen, muss ein Arzt die Situation abklären.

Kopfschmerzen behandeln mit der ganzheitlichen Strategie

Kopfschmerz & Untätigkeit = keine Heilung in Sicht

Von Kopfschmerzen wird man häufig ganz spontan, ohne erkennbare körperliche Erkrankung, heimgesucht. Immer dann behandelt die Schulmedizin mit Schmerzmitteln. Das mag kurzfristig helfen, auf lange Sicht löst das die Problematik nicht. Nach Umfragen vertrauen derzeit auch nur 30 % der Schmerzgeplagten auf die Schulmedizin. Hier sind andere Strategien gefragt.

Die ganzheitliche Betrachtung

Wesentlich nachhaltiger helfen ganzheitliche Strategien, die alle Faktoren wie Stress, Ernährung, Hormone, Genussmittel, Lebensrhythmus und die Psychohygiene miteinbeziehen. Auch wenn die Kopfschmerzanfälle selbst oft nicht aus der Welt geschafft werden können, erleichtern Verhaltensregeln (Hausmittel, Vorbeugen) das Leben mit Kopfschmerzen und senken sogar die Anfallshäufigkeit.

Aber immer am Ball bleiben

Ohne Eigenleistung und konsequente Vorbeugung wird sich jedoch nichts ändern. Dennoch: von den Maßnahmen dürfte die gesamte Lebensqualität profitieren.

Heilpflanzen gegen Kopfschmerzen

Pfefferminzöl: Hilfe mit Trick

Viele Menschen empfinden durch Kühlung eine wohltuende Schmerzreduktion. Die Kälterezeptoren sprechen nicht nur auf Kälte an, sondern – und das ist der Trick – auch auf verschiedene ätherische Öle und Alkohol: Pfefferminzöl (am besten belegt), Eukalyptusöl, Lavendelöl.

Schmerzpunkte massieren

Ein bis zwei Tropfen japanisches Pfefferminzöl kommt erfolgreich an den Schmerzpunkten (Nacken, Schläfen, Stirn) zum Einsatz. Dabei mit leichtem Druck auf den Schmerzpunkten einmassieren, bis der Schmerz nachlässt.

Pestwurz gegen Kopfschmerzen, vor allem Migräne

Die Pestwurz punktet neben der Entzündungshemmung zusätzlich durch ihre krampflösende Wirkung. Das macht sie zur idealen Heilpflanze bei psychosomatischen Begleitbeschwerden. Erfolgreiche Studien liegen auch für kindlichen Kopfschmerz, insbesondere Migräne vor. Pestwurzextrakt wird als medikamentöse Prophylaxe im Kindesalter von der Gesellschaft für Neuropädiatrie empfohlen.

Achtung: Wilde Pestwurz vom Wegesrand enthält Giftstoffe (Pyrrolizidinalkaloide). Hier vertraut man besser auf Präparate aus der Apotheke, denn sie werden über spezielle Herstellungsverfahren aus gezüchteten Kultursorten hergestellt.

Ginkgo für die Nervenzellen

Ginkgoextrakt ist eigentlich ein typisches Mittel gegen Nervenschäden, denn er schützt ganz besonders Zellmembranen. Gerade im Alter nimmt die Durchblutung im Gehirn ab und es häufen sich kleinste Nervenschäden. Überrascht hat allerdings, dass der Extrakt auch Nervensymptome bei Kindern (über 12 Jahren) lindert. In der Tat steigert Ginkgo die Leistungsfähigkeit, gleicht aus und stabilisiert die Stimmung. So ist Ginkgo möglicher Weise auch ein gutes Kopfschmerzmittel.

Entzündung in Schach halten

Nach einer gängigen Theorie unterhält die Entzündungsreaktion der Gefäßwände die Schmerzzustände. In diesem Fall bringen antientzündliche Pflanzenextrakte die entscheidende Wendung (Weidenrindenextrakt , Teufelskralle, Weihrauch, Ginkgo).

Baustelle Psyche

Der Alltag nimmt häufig keine Rücksicht auf die psychische Empfindlichkeit. Stress, Ärger, Überforderung, Burn-out und Schlafprobleme zehren die Reserven auf. Wenn dann keine Ausgleichsmöglichkeiten bestehen, kann man sich nicht regenerieren. Gerade wer gestresst zu Bett geht, findet keinen erholsamen Schlaf. Hier stehen einige Heilpflanzen zur Verfügung, die beim Einschlafen helfen und die psychische Grundspannung herabsetzen: Johanniskrautpräparate, Baldrian, Passionsblume, Melisse, LavendelölMuskatellersalbeiöl.

  • Wem die Anspannung zusetzt, ist auch im Artikel über Stress gut aufgehoben. Hier werden geeignete Heilpflanzen und die Palette der Maßnahmen zur Entschleunigung und Entspannung vorgestellt.
  • Kopfschmerzen können auch im Zusammenhang mit einer depressiven Verstimmung auftreten.

Frau hat „Kopfschmerzen“

Einmal im Monat trifft es jede Frau, das ist unvermeidlich. Doch ob „frau“ darunter leidet ist sehr variabel: Nur bei entsprechender Neigung sind Hormonumstellungen von Kopfschmerzen begleitet: Immer dann, wenn der Östrogenspiegel stark abfällt, wie nach dem Eisprung oder vor der Menstruation, steigt dann das Risiko steil an. Eine kleine Studie konnte mit einem Kombinationspräparat aus „Phytoöstrogenen“ Abhilfe schaffen. Enthalten waren: Soja-Isoflavone, Engelwurz, und Traubensilberkerze. Im Übrigen hemmt ein Extrakt des Mönchspfeffers prämenstruelle Schmerzzustände.

Homöopathische Mittel

Bei geringen Beschwerden und dann, wenn Medikamente nur sparsam eingesetzt werden dürfen, ist hier die Homöopathie eine Option. Die verfügbaren Studien haben allerdings bisher keine Wirkung festgestellt. Homöopathika sollte daher immer in ein Behandlungskonzept eingebunden sein.

Möglicher Weise wirken bei Migräne verschiedene verdünnte „Gifte“ („Niederpotenzmittel“) ausgleichend, indem sie im Körper Regulationsvorgänge anstoßen.

Tollkirsche (Belladonna): Kopfschmerzen bei Grippe und Erkältung, auch bei plötzlichen, pulsierenden Kopf- und Migräneschmerzen. Schmerz bei Erschütterung oder Kopfbewegung, Unruhe, roter Kopf, verschwitzt.

Mutterkorn (Secale cornutum): Durchblutungsstörungen mit Kopfschmerzen, für Personen die abgemagert sind und dunklen Augenringe haben.

Brechnuss (Nux vomica): morgendlichen Kopfschmerzen, Übelkeit, auch bei Kater nach Alkohol. Speziell für dünne Menschen, mit Nervosität durch starke berufliche Belastung.

Daneben enthält die homöopathische Apotheke viele andere Präparate, ihr Fachmann wählt das richtige für Sie aus.

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Nahrungsergänzung

Magnesium: Beweise fehlen – Verfügbarkeit und Verträglichkeit exzellent

Magnesium (300500 mg/Tag) ist ein einfaches und schnell verfügbares Mittel mit geringen Nebenwirkungen und einen Versuch wert. Auch die Vitamine aus der B-Gruppe werden als möglicher Weise wirksame Nahrungsergänzungsmittel diskutiert, ohne endgültigen Beweis. Omega-3-Fettsäuren braucht der Körper zwar für die Kontrolle entzündlicher Aktivitäten, aber ob entsprechende Nahrungsergänzungsmittel gegen Kopfschmerzen helfen, ist nicht gesichert.

Hausmittel und Tipps für den Alltag

Was Sie selbst tun können

  1. Ruhe: Begeben sie sich in einen abgedunkelten und ruhigen Raum (besonders erfolgreich bei Migräne).
  2. Kühlung der Stirn, Wärme im Nacken: Temperatur ist ein bewährtes Hausmittel. Was einem gut tut, findet man schnell heraus.
  3. Trinken und Essen: Sowohl Flüssigkeitsmangel als auch ein niedriger Blutzucker lösen mitunter Kopfschmerzen aus.
  4. Welcher Koffeintyp sind sie? Manche Menschen, besonders Frauen, profitieren von einer Tasse Kaffee, bei anderen ist das Koffein ein Auslöser.
  5. Keine Gifte: Und natürlich sollte man alle Gifte meiden wie Alkohol (Rotwein, Bier) und Nikotin.
  6. Das einfachste Hausmittel ist ausreichend Schlaf (Schlafstörungen). Stress und Schlafmangel dürften nach Expertenmeinung auch die Chronifizierung vorantreiben.
  7. Schmerzmittel überbrücken kurzfristig die Schmerzen. Aspirin oder Paracetamol gibt es frei verkäuflich in der Apotheke. Man sollte sie aber nur sparsam benutzen.
  8. Planung: Wenn sie regelmäßig durch Kopfschmerzen ausfallen, planen sie voraus: Haben sie Schmerzmittel dabei? Was erleichtert Ihre Schmerzen? Wärmeauflagen oder Kälte? Dunkelheit? Sonnenbrille und Coolpacks passen in jeden Rucksack.
  9. Vorbeugung: Informieren Sie sich, wie Sie am wirkungsvollsten vorbeugen können.
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