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Copalchi (Hintonia)

Die Copalchipflanze hat weiße Kelchblüten.
© Harras Pharma

Mexikaner lieben Hintonia bzw. Copalchi

Der Tee ist ein beliebtes Getränk und Stärkungsmittel und wird auch in der Diabetes-Behandlung eingesetzt.

Von: PhytoDoc-Redaktion

Von: PhytoDoc Redaktionsteam

Dieser Artikel ist eine Gemeinschaftsarbeit des dreiköpfigen Redaktionsteams. Er wurde sorgfältig auf Basis der aktuellen, phytotherapeutischen Fachliteratur erstellt. Dabei obliegt die fachliche Endprüfung dem Heilpflanzen-Experten Prof. Dr. Michael Wink.

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Copalchi: Das Wichtigste im Überblick

In Lateinamerika wird die Rinde von mindestens 5 verschiedenen Pflanzen als „Copalchi“ bezeichnet, die aufgrund unterschiedlicher Inhaltsstoffe nicht mit dem "Echten Copalchi" zu verwechseln sind. Der wissenschaftliche Name lautet Hintonia latiflora. Bei uns sind beide Namen gebräuchlich.

Was wird verwendet?

Vom Copalchi wird die getrocknete und geschnittene Rinde verwendet.

Wirkung und Anwendung

In Mexiko kennt man die Heilwirkung der Pflanze seit langem und stellt aus der getrockneten und gepulverten Rinde einen Tee her, der als Heilmittel (Hausmittel) zur Fiebersenkung, als Stärkungsmittel und als Antidiabetikum verwendet wird. Auch die Verwendung in Kräutertees als allgemein gesundheitsfördernde Maßnahme aufgrund der enthaltenen wertvollen pflanzlichen Polyphenole (Bio-Flavonoide) ist weit verbreitet. In

Gibt es Nebenwirkungen?

Aus der volkstümlichen Anwendung in Mittelamerika und Europa ist eine gute Verträglichkeit mit wenigen Nebenwirkungen seit langem bekannt.

Produkte mit Copalchi

Copalchi gibt es als Tee und Teekonzentrat.

Das war's in aller Kürze: Zu vertiefenden Informationen gelangen Sie über das Inhaltsverzeichnis.

Wobei hilft Copalchi?

Hintonia ist eine alte Heilpflanze, die seit langem in der traditionellen Heilkunde angewendet wird. Mehrere kleinere Untersuchungen deuten eine Wirkung gegen den Malariaerreger sowie eine moderat blutzuckerstabilisierende Wirkung an. Große Studien fehlen aber bisher. 

Weder die Kommission E noch die ESCOP haben sich bisher mit Hintonia beschäftigt.

Alle Anwendungen im Überblick, sortiert nach Wirksamkeit

Hinweis: die möglichen Anwendungsgebiete (Indikationen) sind zwei verschiedenen Kategorien zugeordnet, je nach Studienlage.

Eine ausführliche Definition erhalten Sie, wenn Sie mit der Maus über die jeweiligen Blätter fahren.

Gesicherte Wirksamkeit

  • keine

Wirksamkeit laut Erfahrungsheilkunde

Botanik: Aussehen und Herkunft

Botanische Zeichnung der Copalchi-Pflanze
© ResearchGate

Hintonia latiflora gehört, wie auch der Kaffeestrauch, zu den Rötegewächsen (Rubiaceae). Die Pflanze wächst als Busch oder Baum bis zu einer Höhe von 5 Metern. Die Blätter sind oval bis elliptisch geformt, die duftenden weißen Blüten sind trichterförmig.

Wo wächst Copalchi?

Hintonia kommt in Zentral- und Südamerika, vor allem aber in Guatemala und Mexiko vor. In diesen Ländern kennt man die Heilwirkung der Pflanze seit langem und stellt aus der getrockneten und gepulverten Rinde einen Tee her, der ein beliebtes Getränk ist. 

Verfälschungen/Verwechslungen

Der etymologische Ursprung des Wortes „Copalchi“ stammt aus der Azteken-Sprache Nahuatl, wobei der Wortstamm „Copal“ allgemein für harzführende Rinden verschiedener Herkunft steht. So kennt die südamerikanische Volksheilkunde neben dem Echten Copalchi (Hintonia latiflora (Sessé et Moc ex DC.) Bullock) auch: Exostema caribaeum (Jacq.) Roem. et Schult., Coutarea hexandra (Jacq.) Schumann (beide aus der Familie der Rubiaceae) und Croton niveus Jacq. eine Euphorbiaceae - die aufgrund unterschiedlicher Inhaltsstoffe nicht mit dem Echten Copalchi zu verwechseln sind. Eine kontrollierte Sammlung vor dem Hintergrund der Verwechslungsmöglichkeit ist unerlässlich.

Gewinnung

In den Ursprungsländern wird aus der getrockneten und geschnittenen Rinde ein Tee hergestellt.

In Europa, vor allem in Spanien aber auch in Deutschland, wird Hintonia als Tee und Teekonzentrat verwendet.

Heilwirkung von Copalchi

Die Rinde von Hintonia latiflora wird traditionell als Tagesgetränk zur Steigerung von Gesundheit und Vitalität angewandt.

Für die gesundheitsfördernde Wirkung entscheidend sind die als starke Antioxidantien wirkenden Polyphenole (oder Bio-Flavonoide), die zu den sekundären Pflanzenstoffen gehören. Sie schützen die Körperzellen vor freien Radikalen und verlangsamen die Zelloxidation. Bei regelmäßigem Verzehr unterstützen sie wichtige Körperfunktionen und sollen einen positiven Effekt auf den Zuckerstoffwechsel haben.

Andere Untersuchungen deuten auf Hinweise aus der Volksmedizin, dass die Rinde gegen Malaria hilft.

Nebenwirkungen und Gegenanzeigen von Copalchi

Die Erfahrungen aus jahrzehntelanger Anwendungstradition bestätigen, dass Hintonia latiflora sehr gut verträglich ist. Zusätzlich existieren zahlreiche Arbeiten zur Anwendungssicherheit, die zeigen, dass die Heilpflanze weder erbgutschädigend (mutagen) ist, noch sonstige negative Auswirkungen auf den Organismus besitzt.

Praktische Anwendung: Produkte & Hausmittel

Copalchi gibt es als Tee und Teekonzentrat in Form eines "Diätetischen Lebensmittels".

Hausmittel

1 EL geschnittene Rinde als Tee: die getrocknete Hintonia-Rinde wird mit einem Liter kochendem Wasser übergossen und nach ca. 5 Minuten über den Tag verteilt, vor allem nach den Mahlzeiten getrunken.

Inhaltsstoffe von Copalchi (Hintonia)

  • Polyphenolische Substanzen: Neoflavonoide meist als Glykoside, z.B. das Coutareagenin
  • Flavon/Flavonol: 7-Methylluteolin, QuercetinPhenolcarbonsäuren: Chlorogensäure, p –Hydroxybenzoesäure, Kaffeesäure, Vanillinsäure
  • Gerbstoffe: Catechingerbstoffe TriterpeneAlkaloide: Früher dachte man, die Rinde enthalte auch Chinin oder Chinidin. Nach neuen Untersuchungen enthält Hintonia jedoch keinerlei Alkaloide.
  • Cumarine: 4-Phenylcumarin

Quellen/Weitere Informationen

Quellen
  1. Argotte-Ramos R., et al.: Antimalarial 4-phenylcoumarins from the stem bark of Hintonia latiflora; J Nat Prod., 69(10):1442-4, 2006
  2. Blaschek W. et al. (Hrsg.): Hagers Handbuch der Drogen und Arzneistoffe, Springer-Verlag Heidelberg, 2004
  3. Déciga-Campos M., et al.: Acute toxicity and mutagenic activity of Mexican plants used in traditional medicine. J Ethnopharmacol, 110(2):334-42, 2007
  4. Guerrero-Analco J. et al.: Antidiabetic properties of selected Mexican copalchis of the Rubiaceae family. Phytochemistry., 68(15):2087-95, 2007
  5. Martin, M. u. a., Copalchi-Rinde, Komplementäre Verfahren in der Diabetologie (ISBN 9783830453673), Hippokrates Verlag, 2007,
  6. Noster, S., and Kraus, L.: In vitro antimalarial activity of Coutarea latiflora and Exostema caribaeum extracts on Plasmodium falciparum; Planta Med., 56(1):63-5, 1990
  7. Noster, S.: Untersuchung der Copalchi-Rinden unter besonderer Berücksichtigung von Coutarea hexandra (Jacq.) Schum., Exostema caribaeum (Jacq.) Schum., Exostema mexicanum Gray und Hintonia latiflora (Sessé & Moc. ex DC.) Bullock, 1992
  8. Vierling, W. Institut für Pharmakologie und Toxikologie, Universität München im Workshop für Ärzte, Apotheker und Fachpublikum; organisiert vom German Council for responsible Nurtition: Vasodilatierende Wirkung eine antidiabetisch wirkenden Hintonia latifolia-Extraktes, 2005

Botanische Zeichnung: Mexican copalchis of the Rubiaceae family: more than a century of pharmacological and chemical investigations - Scientific Figure on ResearchGate. [Stand 23 Jun, 2022]

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