Nebenwirkungen und Gegenanzeigen von Blauem Eisenhut
In größeren Mengen ist der Blaue Eisenhut tödlich (giftig ab 0,2 g, geschätzte tödliche Dosis 1 bis 2 g). Er aktiviert zunächst die Nerven, indem Natriumkanäle geöffnet werden und lähmt sie dann, da sich die Kanäle nicht wieder schließen können. Neben Taubheitsgefühlen führt die Vergiftung zu Herzrhythmusstörungen, Sensibilitätsstörungen der Nerven, Erbrechen, Schwindel, Muskelkrämpfen, Unterkühlung, langsamem Herzschlag und Tod durch Atem- und Herzstillstand. Da die therapeutische Breite niedrig ist, werden keine konzentrierten Präparate mehr angewendet.
Das Mittel darf bei bekannter Überempfindlichkeit gegenüber Eisenhut nicht eingesetzt werden.
In sehr seltenen Fällen (< 0,01 %) kann es bei äußerlicher Anwendung dieses Arzneimittels zu Hautrötungen und -ausschlägen kommen.
Anzeichen und Hilfe bei einer Vergiftung
Bei einer Vergiftung mit Eisenhut erscheinen die ersten Symptome schon wenige Minuten nach der Einnahme. Ein Brennen im Mund und ein Kribbeln im ganzen Körper sind die ersten Anzeichen dafür. Zudem kommt es zu Schweißausbrüchen, die durch ein starkes Frösteln und Kältegefühl abgelöst werden. Weitere Vergiftungssymptome sind Übelkeit, Erbrechen, Durchfall und starker Speichelfluss.
Die Vergiftung hat fatale Auswirkungen auf den Körper, in ihren letzten Zügen sterben die Gliedmaßen ab und die Atmung wird flacher. Schon nach 20 Minuten kann die Vergiftung durch einen Kollaps tödlich enden. Bei Verdacht auf eine Vergiftung mit Eisenhut sollte daher sofort der Notarzt benachrichtigt werden!
Zudem sollte versucht werden, die betroffene Person zum Erbrechen zu bringen, vorausgesetzt sie ist noch bei Bewusstsein. Eine Möglichkeit hierzu ist Salzwasser (1-2 Esslöffel Kochsalz pro Glas) zu geben. Auch direktes Reizen des Rachens mit einem Finger, Löffelstiel oder Ähnlichem kann den erwünschten Würgereiz erzeugen. [5]