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Eukalyptus

Eukalyptuszweig mit blau-grün bereiften Blättern.
© C. Heyer/PhytoDoc

Eukalyptus gegen Atemwegsbeschwerden

Eukalyptus hat antibakterielle, entzündungshemmende und auswurffördernde Eigenschaften. Es eignet sich daher gut für die Behandlung von Erkältungskrankheiten der Atemwege.

Von: PhytoDoc-Redaktion

Von: PhytoDoc Redaktionsteam

Dieser Artikel ist eine Gemeinschaftsarbeit des dreiköpfigen Redaktionsteams. Er wurde sorgfältig auf Basis der aktuellen, phytotherapeutischen Fachliteratur erstellt. Dabei obliegt die fachliche Endprüfung dem Heilpflanzen-Experten Prof. Dr. Michael Wink.

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Eukalyptus: Das Wichtigste im Überblick

Wobei hilft Eukalyptus?

Eukalyptus: die Lösung bei Husten und Erkältung

Erfahrungsgemäß stellt sich bei Erkältungskrankheiten und Husten eine schleimlösende und subjektiv angenehm kühlende Wirkung ein. Die Verwendung wird durch langjährige Anwendungsbeobachtungen und Laborversuche gestützt, es fehlen aber bisher klinische Daten. Die Kommission E hat eine positive Monographie erstellt mit folgenden Einsatzgebieten:

Alle Anwendungen im Überblick, sortiert nach Wirksamkeit

Hinweis: die möglichen Anwendungsgebiete sind zwei verschiedenen Kategorien zugeordnet, je nach Studienlage.

Eine ausführliche Definition erhalten Sie, wenn Sie mit der Maus über die jeweiligen Blätter fahren.

Gesicherte Wirksamkeit
Wirksamkeit laut Erfahrungsheilkunde

Botanik: Aussehen und Herkunft von Eukalyptus

Der zu den Myrtengewächsen (Myrtaceae) gehörende schnellwüchsige Blaue Eukalyptus (Eucalyptus globulus) oder Blaugummibaum wird bis zu 60 m hoch und hat eine abschilfernde Rinde sowie graugrünes Laub. Die großen Blüten des Blauen Eukalyptus besitzen zahlreiche weiße Staubblätter. Zur Blütezeit springt die deckelartige Haube auf und gibt die büschelartigen Staubblätter frei. Die Blätter sind je nach Alter unterschiedlich geformt:

  • Jugendblätter sind eirund und wachsen gegenständig,
  • die Blätter alter Bäume hingegen sind schmal, sichelförmig und wachsen wechselständig am Zweig.

Aus den Blättern von älteren Bäumen (Eucalypti folium) destilliert man das ätherische Öl (Eucalypti aetheroleum). Öl gewinnt man auch aus den verwandten Arten E. fruticetorum (= E. polybractea) und E. smithii.

Die Pflanze der Koalas

Koala auf Eukalyptusbaum
© Thierry BEUVE - Pixabay

Die ursprüngliche Heimat des Eukalyptus ist Australien, heute wird er aber auch in vielen anderen warmen Klimagebieten gepflanzt. Der Rohstoff für die Herstellung von Medikamenten stammt traditionell aus Spanien und Marokko.

Eukalyptusarten sind wichtige Holzlieferanten, sind aber auch als Zierbäume beliebt. Vor hundert Jahren nutzte man den Baum zur Trockenlegung von Sümpfen sowie zur Bekämpfung des Sumpffiebers. Weltweit gibt es über 700 Eukalyptusarten.

Gewinnung

Das ätherische Öl wird durch Wasserdampfdestillation und eine weitere Abtrennung von schleimhautreizenden Komponenten durch eine anschließende Gegenstromdestillation aus den frischen Blättern oder frischen Zweigspitzen isoliert.

Heilwirkung von Eukalyptus

Äußerliche Anwendung

Lokal auf der Haut aufgetragen fördert Eukalyptus die Durchblutung und wirkt desinfizierend. Zusammen mit Pfefferminzöl und Alkohol auf die Schläfen gerieben, soll es Kopfschmerzen lindern (für Pfefferminzöl ist die Wirkung gegen Spannungskopfschmerz belegt).

Eukalyptus lässt frei Atmen

Eukalyptus hat durch seine Inhaltsstoffe („Monoterpene“) antibakterielle, entzündungshemmende, auswurffördernde, sekretbewegende und verflüssigende Eigenschaften. Das Öl wird im Magendarmtrakt vom Organismus gut aufgenommen und teilweise in die Lunge transportiert. Es eignet sich daher gut für die Behandlung von Erkältungskrankheiten der Luftwege. Das Eukalyptusöl wirkt zwar nicht deutlich abschwellend auf die Schleimhäute der Nase, durch die Aktivierung der Kälterezeptoren entsteht jedoch subjektiv das Gefühl einer freien Nase. Durch Inhalation werden Nervenfasern in den Atemwegen erregt (Nervus trigeminus), was das Flimmergewebe in den Atemwegen zu beschleunigtem Schleimtransport anregt.

Nicht nachgewiesene Wirkungen

Blattextrakte sollen zusätzlich harntreibende und Blutzucker senkende Eigenschaften aufweisen. Traditionell setzt man Eukalyptus auch gegen Parasiten (Würmer) und zur Abschreckung von Insekten ein. In Mexiko kaut man die Rinde, um das Zahnfleisch zu stärken. Für die genannten Indikationen fehlen aber genauere Untersuchungen.

Nebenwirkungen des Eukalyptus

In seltenen Fällen, insbesondere bei Überdosierung, verursacht die Einnahme von Eukalyptuspräparaten Magenschmerzen mit Übelkeit, Durchfall oder Erbrechen..

Gegenanzeigen: Wer sollte mit Eukalyptus aufpassen?

Bei Entzündungen im Magendarmbereich, der Gallenwege und Lebererkrankungen sollte Eukalyptus nicht angewendet werden.

Bei Säuglingen und Kleinkindern sollten Eukalyptuspräparate nicht im Bereich des Gesichtes, insbesondere nicht der Nase aufgetragen werden, da sonst Atembeschwerden bis zur Erstickung drohen.

Eukalyptusöl in der Schwangerschaft?

Das Öl kann über die Plazenta in den Fötus übergehen. In der Schwangerschaft sollte Eukalyptusöl daher nicht eingenommen werden. Für eine Anwendung in der Stillzeit liegen bisher keine Daten vor, daher sollte in diesem Fall der Arzt befragt werden.

Wechselwirkungen

Eukalyptus aktiviert in der Leber fremdstoffabbauende Enzymsysteme. Die Wirkung von Medikamenten, die zusammen mit Eukalyptusöl eingenommen werden, kann daher abgeschwächt werden.

Eukalyptus schreibt man eine blutzuckersenkende Wirkung zu. Daher sollte bei Diabetikern der Blutzuckerspiegel überwacht werden.

Praktische Anwendung: Produkte & Hausmittel

Eukalyptusöl wird häufig mit anderen Heilpflanzen gemischt und dann Präparaten gegen Erkältungskrankheiten zugesetzt. Besonders magenschonend sind magensaftresistente Weichgelatinekapseln. Auch für Hustenbonbons und Erkältungsbäder verwendet man das Öl. Als Zusatz in Zahncremes und Mundwässern soll Eukalyptusöl für einen frischen Atem sorgen.

Dosierung

innerliche Anwendung
  • Blätter für die Zubereitung von Tee: 1,5 – 2 g geschnittene Blätter auf 150 ml heißes Wasser geben, dreimal täglich trinken.
  • ätherisches Öl: 0,3 – 0,6 ml pro Tag einnehmen.

äußerliche Anwendung

  • Cremes und Salben: der Ölgehalt in Cremes und Salben sollte bei 5–20% liegen.
  • konzentriertes Öl: ein paar Tropfen in die Haut einmassieren.
  • Inhalation: für Inhalationen sollte das reine Eukalyptol (1,8-Cineol) verwendet werden, da es weniger reizend wirkt.

Wirkstoffe des Eucalyptus

  • Ätherisches Öl (1,5 – 3,5 %) mit 1,8-Cineol als Hauptbestandteil (70 – 90 %), daneben: α-Pinen, p-Cymen, Limonen und weitere Monoterpene als Nebenkomponenten
  • Sesquiterpene (Aromadendren, Globulol)
  • Euglobale (Acylphloroglucinderivate)
  • Flavonoide

Quellen/Weitere Informationen

Quellen
  1. Blaschek W. et al. (Hrsg.): Hagers Handbuch der Drogen und Arzneistoffe, Springer-Verlag Heidelberg, 2004
  2. Hänsel, R., Sticher, O.: Pharmakognosie – Phytopharmazie, 8. Auflage, Springer Verlag, Heidelbert, 2007
  3. Meyers Konversationslexikon: http://lexikon.meyers.de/meyers/Eukalyptus, Stand April 2007 und http://susi.e-technik.uni-ulm.de:8080/Meyers2/index/index.html, Stand 1888
  4. Purdue Universität, Zentrum für neue Feldfrüchte und Pflanzenprodukte, Indiana, USA: http://www.hort.purdue.edu/newcrop/duke_energy/Eucalyptus_globulus.html, Stand: Januar 1998
  5. Schilcher, H., Kammerer, S., Wegener, T.: Leitfaden Phytotherapie, 3. Auflage, Urban & Fischer Verlag München-Jena, 2007
  6. Van Wyk, B.-E., Wink, C., Wink, M.: Handbuch der Arzneipflanzen, Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft mbH, Stuttgart, 2015
  7. Wagner, H., Wiesenauer, M.: Phytotherapie, 2. Auflage, Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft mbH Stuttgart, 2003
  8. WHO: WHO monographs on selected medicinal plants, Vol.2, AITBS Publishers & Distributors (Regd.), India, Delhi 2005
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