Harntreibend, entwässernd
Die harntreibende Wirkung von Birkenblättern wird auf die Flavonoide zurückgeführt und wurde in Tierversuchen bestätigt. Beim Menschen wurde nur bei der Hälfte der Probanden eine vermehrte Harnproduktion festgestellt. Diskutiert wird außerdem eine vermehrte Ausscheidung von harnsauren Salzen (Gicht!), was aber nicht gesichert ist.
Durchspültherapie
Bei Harnleiter- und Blasenentzündung soll viel getrunken werden, um die Erreger schneller auszuscheiden. Wegen ihrer entwässernden Wirkung ist hier der Zusatz von Birkenblättern sinnvoll. Cranberry und Bärentraube, die das natürliche Antibiotikum Arbutin als Wirkstoff enthalten, wirken gegen diese Infektionen jedoch deutlich stärker.
Die erhöhte Urinausscheidung verhindert außerdem die Bildung von Nieren- und Blasensteinen. Die Durchspültherapie wird außerdem bei Gicht und Rheuma und zur Blutreinigung eingesetzt.
Hautleiden
Durch trockene Destillation der Rinde erhält man eine ölige Substanz auch als Birkenteeröl, Birkenöl, Birkenrindenteer, Birkenrindenteeröl oder Birkenteer bezeichnet. Er wird äußerlich aufgetragen bei Hautkrankheiten wie Hautjucken, Akne und Ekzemen sowie Schuppenflechte und anderen Hautleiden (trockenen Flechten und Dermatosen). Birkenteer soll außerdem die Öffnung von Abszessen beschleunigen.
Allerdings ist dieses Produkt reizend und sollte wie alle Teerpräparate nur sparsam genutzt werden. Nicht bei überempfindlicher Haut oder an empfindlichen Stellen anwenden!
Früher wurden mit damit Haut-Parasiten wie Krätze vertrieben. Bei Tieren behandelte man Räude und Würmer damit.
Auch der Sud der abgekochten Birkenknospen fand Anwendung bei Ekzemen.
Birkenblättertee hilft traditionellen Berichten nach bei Haarausfall und Schuppenbildung. Der Saft der Birke wird auch heute noch bei Pflege von Haut und Haaren eingesetzt. Er soll den Haarwuchs fördern.
Ebenso nutzte man eine Abkochung der Rinde oder Birkenkorkextrakt bei Hautkrankheiten und Hautausschlägen. Der Überlieferung nach soll Rindenextrakt auch gegen Fußschweiß und Abszesse geeignet sein. Laborversuche haben verschiedenste Eigenschaften von Rindenextrakten belegt: antimikrobielle (antivirale, antibakterielle, antimykotische), entzündungshemmende und zellteilungshemmende Aktivitäten. Zu diesen Anwendungsgebieten liegen jedoch keine Studien am Menschen vor.
Birkenkorkextrakt fördert nach klinischen Studien das Abklingen einer aktinischen Keratose (Verhornungsstörung der Haut durch häufige und/oder starke UV Belastung). Er wird auch gegen Schuppenflechte eingesetzt.
Entzündungshemmende Wirkung
Im Tierversuch wurde mit dem Extrakt aus den Blättern eine fiebersenkende Wirkung beobachtet. Birkensaft wirkte auch leicht entzündungshemmend.
Birkenteer wird bei Rheuma eingesetzt. Auch diese Wirkung ist nicht wissenschaftlich belegt.