Ihr Portal für Gesundheit,
Naturheilkunde und Heilpflanzen

natürlich gesund

Analthrombose (Perianalthrombose)

Frau hat Schmerzen im Analbereich wegen einer Analthrombose.
© kei907 - Fotolia.com

Analvenenthrombose: plötzlicher Schmerz am Afterrand

Eine Analthrombose ist in erster Linie eines: sehr schmerzhaft. Wie es dazu kommt, wie die Behandlung aussieht und wie man sie von Hämorrhoiden unterscheidet, lesen Sie in diesem Artikel.

Von: PhytoDoc-Redaktion

Von: PhytoDoc Redaktionsteam

Dieser Artikel ist eine Gemeinschaftsarbeit des dreiköpfigen Redaktionsteams. Er wurde sorgfältig auf Basis der aktuellen, medizinischen Fachliteratur erstellt und mit viel Leidenschaft und Expertise für die Naturheilkunde ergänzt. Dabei obliegt die fachliche Endprüfung dem ärztlichen Leiter Dr. med. Berthold Musselmann.

Quellen ansehen >

Analthrombose kompakt: Die wichtigsten Fakten

Bei Analvenenthrombosen ist schnelle Hilfe gefragt

Eine Analvenenthrombose ist eine Gefäßverstopfung der Vene, die zu einer schmerzhaften Schwellung am Afterrand führt, da das gestaute Blut nicht mehr abfließen kann. In schweren Fällen wird sie als Notfall behandelt. Während sich Hämorrhoiden oder ein Analekzem langsam aufschaukeln, schlägt die Analthrombose ganz plötzlich zu. Da ist schnelle Hilfe gefragt.

Behandlung

In den meisten Fällen hilft eine Therapie mit Salben und Zäpfchen, jedoch ist manchmal nur eine Operation die endgültige Lösung. Vor allem bei häufigen Rückfällen saniert die Operation den Bereich nachhaltig.

Die Naturheilkunde mit Heilpflanzen und Hausmitteln unterstützt die Wundheilung bei Analthrombosen, die Ernährungstherapie zielt auf einen weichen Stuhl ab. Wer schon einmal diesen heiklen Gefäßverschluss durchgemacht hat, will es nicht wieder erleben. Wie so oft, ist es auch in diesem Fall am besten, vorbeugend eine Analthrombose zu verhindern.

Was ist eine Analthrombose?

Eine Analthrombose ist ein Blutgerinnsel im gut durchbluteten analen Venengeflecht. Gleichbedeutend verwendet man die Begriffe Perianalthrombose oder Analvenenthrombose. Wenn die Ader verstopft, kann das nachfolgende Blut nicht mehr abfließen, so dass es sich anstaut. Es bildet sich eine Schwellung mit Verhärtung, die teils mit erheblichen Schmerzen verbunden ist. 

Wie sieht sie aus?

Analthrombosen entwickeln sich sehr schnell innerhalb von Minuten bis Stunden am Analrand oder im After. Beim Tasten fühlt man dann eine schmerzhafte Schwellung am Anus. Im Spiegel betrachtet sieht man einen prallen Knoten von bläulicher Farbe und gummiartiger Konsistenz. Eine Analthrombose liegt immer außerhalb des Afters.

Die Größe variiert je nach Schwere des Zustands von der Größe eines Stecknadelkopfs bis zur Pflaumengröße. In seltenen Fällen liegen mehrere dieser Thromben nebeneinander oder dicht beieinander – dann spricht man von einer "gekammerten" Thrombose.

Kann das gefährlich werden?

Zunächst einmal stehen die erheblichen Schmerzen im Erleben des Patienten im Vordergrund. Das legt zwar „Lebensgefahr“ nahe, eine Analthrombose an sich ist aber meist nicht gefährlich, im Gegensatz zu einer tiefen Beinvenenthrombose beispielsweise. Hierbei können wichtige Adern verstopfen und Gewebeteile absterben. Thrombosen wandern gelegentlich im Blutgefäßsystem der Beine und können sogar Herzinfarkte oder Schlaganfälle auslösen. Diese Risiken drohen bei einer Analthrombose nicht.

Was ist der Unterschied zu Hämorrhoiden und Analfissuren?

Perianalthrombosen spielen sich im Inneren des Gewebes ab. Thrombosen liegen also immer unter der intakten Haut. Nur in seltenen Fällen brechen die Thrombosen im Verlauf nach außen auf. 

Bei einer Analfissur ist die Haut am Anus schmerzhaft eingerissen und die Umgebung geschwollen.

Ein Analekzem ist eine oberflächliche gereizte Hautveränderung, oft verbunden mit einer wässernden und glänzenden Oberfläche. Im Gegensatz dazu ist bei einer Analthrombose die Haut zunächst nicht geschädigt. Daneben besteht die Thrombose nur ganz lokal am Knötchen. Ein Ekzem ist auf die gesamte anale Region ausgedehnt.

Während Hämorrhoiden und das Analekzem sehr häufig vorkommen, ist eine Analvenenthrombose ein eher seltenes Ereignis.

So erkennen Sie Feigwarzen

Auch bei den ansteckenden Feigwarzen ist die Haut geschädigt. Diese Hautveränderungen machen sich im Intimbereich breit. Schon beim Tasten erkennt man, dass sich die Haut dabei rau und warzig anfühlt und nicht glatt und gummiartig.

Analthrombose: Wie ein Blitzschlag

Analvenenthrombosen und Hämorrhoiden werden von den Patienten sehr häufig miteinander verwechselt, der Unterschied aber ist erheblich. Während sich die Symptome bei Hämorrhoiden langsam entwickeln, entsteht eine Analthrombose ganz plötzlich. Schmerzen empfindet der Patient mit Hämorrhoiden erst in späten Stadien.

Äußerliches Problem

Betroffen ist bei der Analvenenthrombose der Analrand oder der untere Analkanal. Im Gegensatz dazu sind Hämorrhoiden schwammartige Gefäßpolter aus dem Körperinneren (dem Ende des Mastdarms). Hämorrhoiden sind immer von einer Schleimhaut bedeckt und bluten leicht.

Was sind die Ursachen / Gründe für Analthrombosen?

Eine Analthrombose kann ganz spontan auftreten, oft aber ist sie mit besonderen Ereignissen verknüpft: Dann entsteht ein Blutstau im Venengeflecht des Afters durch Druck auf den Beckenboden, etwa durch:

  • ungewohnte körperliche Anstrengung: Kraftsport, Gewichtheben, Joggen, Radfahren
  • Druck beim Husten, Heben oder Pressen beim Stuhlgang, spielen von Blasinstrumenten oder der Geburt
  • mechanische Faktoren (Operationen am Anus, Analverkehr oder Durchfall)
  • langes Sitzen

Daneben wirkt von außen die Temperatur ungünstig ein, wie langes Sitzen auf kalten Flächen oder schwül-warmes Wetter. Es reicht bereits eine hohe Anspannung des Schließmuskels (Sphinkter). Das kann ganz unbewusst entstehen, beispielsweise durch Stress oder bei Durchfall (wenn der After krampfhaft geschlossen gehalten wird). Bei Verstopfung ist meist starkes Stuhlpressen im Spiel.

Das Risiko von Perianalthrombosen steigt im Übrigen bei bestimmten Vorerkrankungen wie Hämorrhoiden.

Zu welchem Arzt kann ich gehen?

Meist kann der Hausarzt durch eine schnelle Blickdiagnose das Problem einordnen. Spezialist für alle Analerkrankungen ist der Proktologe. Er kann einschätzen, welches Verfahren bei der augenblicklichen Situation angebracht ist.

Im Prinzip sollte vor jeder Selbstbehandlung eine ärztliche Diagnose stattfinden. Danach kann man die Beschwerden mit der jeweils empfohlenen Methode angehen. In leichteren Fällen reichen die rezeptfreien Präparate zur Selbstanwendung.

Symptome einer Analthrombose

Wie bemerke ich eine Analthrombose?

Sie kommen scheinbar aus heiterem Himmel, die Beschwerden am Anus. Oft ist man sich gar keines akuten Problems oder Auslösers bewusst. Dann aber steigern sich die Schmerzen innerhalb von Minuten, das Vollbild mit Schwellung und Rötung zeigt sich dann nach wenigen Stunden. Damit verbunden ist Juckreiz, Druckgefühl bis heftigste Schmerzen.

Welche Symptome können auftreten?

Der Analbereich enthält unzählige Nervenenden. Eine Analvenenthrombose ist sehr schmerzhaft, durch den Schmerz verkrampft die Muskulatur, so dass die noch funktionierende Restdurchblutung noch weiter eingeschränkt ist. Dadurch schaukelt sich ein Teufelskreis aus Schmerz, Spasmus und Minderdurchblutung auf.

Schmerzen, oft erheblich

Bei den plötzlichen Schmerzen sind folgende Schmerztypen charakteristisch: Stechen oder Brennen, starkes Spannungsgefühl oder Druckgefühl bis Druckschmerz. Die Schmerzen belasten besonders beim Stuhlgang. Auch Gehen oder Sitzen bereitet Beschwerden.

Achtung: Bei Hämorrhoiden entwickeln sich die Schmerzen/Beschwerden erst über einen längeren Zeitraum, eine Analvenenthrombose meldet sich sofort mit heftigen Schmerzen.

Juckreiz

Die Knötchen am Afterrand jucken. Wenn man kratzt oder reibt schmerzt die Stelle. Bei größeren Thrombosen im Analbereich überwiegt der Schmerz.

Blutung nicht typisch

Eine neu gebildete Analvenenthrombose blutet am Anfang nicht, typisch sind – wie gesagt – die Schmerzen. Später jedoch kann das Gewebe reißen und nach außen bluten. Durch die extreme Spannung wird es nicht mehr richtig versorgt, so dass die Zellen der Haut absterben. Gerade bei Bewegung verstärkt sich der Blutfluss.

Wie verläuft eine Analthrombose?

Entstehung schnell und heftig: Die Beschwerden im Analbereich überfallen den Patienten ganz plötzlich, mit einer Heftigkeit, die viele spontan zum Arzt führt.

Heilung langsam: Perianalthrombosen würden aber auch innerhalb weniger Wochen von selbst abheilen, nur in seltenen Fällen zieht sich der Heilungsprozess über Monate hin. Der Körper resorbiert die geschädigten Adern und das Blut. In leichteren Fällen sind die Patienten nach einer Woche wieder schmerzfrei.

Komplikation Platzen: In einigen Fällen schädigt der hohe Druck das Gewebe, so dass es abstirbt. Dann reißt die Analvenenthrombose auf und gibt einen Blutpfropf frei (Blutkoagel = geronnenes und verfestigtes Blut). Die Stelle kann dann noch weiter bluten. Durch die Entleerung entlastet sich der Druck jedoch und die Schmerzen nehmen in den meisten Fällen schlagartig ab. Bei der operativen Behandlung wird diese Entleerung vorweggenommen und damit die Schmerzphase verkürzt. Allerdings dauert die Wundheilung danach einige Zeit.

In einigen Ausnahmefällen haben die Betroffenen noch Monate nach dem Blutgerinnsel Beschwerden. Auch das Abheilen der Operationswunde kann in einigen Fällen erhebliche Beschwerden bereiten.

Behandlung der Analthrombose

Analvenenthrombosen sind meist ambulant medizinisch behandelbar entweder konservativ oder operativ. Problematisch an allen Analerkrankungen ist die delikate Lage. Viele Menschen schämen sich dabei, sofort einen Arzt aufzusuchen. Wissen muss man aber, dass bei einer Verschleppung (länger als drei Tage) nicht mehr alle Verfahren in Frage kommen, ganz abgesehen von der verdorbenen Lebensqualität.

Wie kann eine Behandlung/Therapie aussehen?

Für eine Analvenenthrombose gibt es im Prinzip zwei Behandlungsoptionen: Die operative Behebung und die konservative Therapie.

In 80 % der Fälle kann eine Operation vermieden werden. Doch muss man bei konservativer Therapie mit einer erheblichen Rückfallquote von 60-70 % rechnen. Auf keinen Fall sollte man versuchen, eine Analvenenthrombose wie Hämorrhoiden „zurückzuschieben“.

Wann kommt welche Therapie in Frage?

Wenn erhebliche Schmerzen vorliegen oder wenn die Thrombose zu reißen droht (mit zu erwartenden starken Blutungen), wird eine operative Behandlung gewählt. In Fällen, in denen die Schmerzen auszuhalten sind oder und keine Blutungen zu befürchten sind, kommt eine konservative Therapie in Frage. In Einzelfällen wird auch nach dem Wunsch der Patienten verfahren.

Creme/Salbe

Die konservative Therapie sieht eine Behandlung mit stark entzündungshemmenden Mitteln vor: So können kortikosteroidhaltige Salben äußerlich auf den Analbereich aufgetragen werden. Daneben gibt es Tabletten oder Zäpfchen mit Entzündungshemmern („nichtsteroidale Antirheumatika“ = NSAR, wie Diclofenac oder Ibuprofen).

Wenn Juckreiz und Brennen die belastensten Beschwerden sind, helfen örtliche Betäubungsmittel (Lokalanästhetika), die man von außen auftragen kann (Salbe oder Zäpfchen). Häufig verwendet man dabei die Wirkstoffe Lidocain oder Quinisocain. Bei den Lokalanästhetika scheint Lidocain am seltensten Allergien auszulösen.

Kann/soll eine Analthrombose aufgestochen/ausgedrückt werden (selbst / vom Arzt)?

Eine Analthrombose sollte nur vom Arzt angestochen werden. Wenn man es selbst machen würde, könnten schwer kontrollierbare Blutungen folgen. Der Arzt wird außerdem nicht nur das Blut durch anstechen ablassen, sondern den Herd operativ entfernen und dafür sorgen, dass sich die Wunde nicht sofort schließt. Damit laufen die Sekrete nach außen ab. Auch das Rückfallrisiko verringert sich nach fachkundiger Behandlung. Am wenigsten Rückfälle treten nach Entfernung des gesamten Gefäßes auf.

Operation: Methoden, Heilungsdauer & Folgen

Anstechen und ausdrücken

Das Aufstechen der Blase entlastet den Druck und lindert schnell die Schmerzen. In der Regel werden Analvenenthrombosen jedoch nicht „angestochen“ (inzidiert) und ausgedrückt, weil in diesem Fall Rückfälle drohen: Die Stelle schließt sich schnell wieder und füllt sich erneut. Darum wird ein Teil der Haut entfernt („Drainagedreieck“), so dass Sekrete ungehindert ablaufen können. Nach Thrombusinzisionen oder wiederholten konservativen Therapien sowie verbliebenen vergrößerten Analfalten (Marisken) steigt das Rückfallrisiko. Marisken sind außerdem bei der Hygiene schwerer sauber zu halten.

Herausschneiden

Nach der zweiten Methode wird das gesamte Gefäß mit dem Blutgerinnsel unter lokaler Betäubung herausgeschnitten (exzidiert). Diese Maßnahme senkt die Rückfallrate auf Höhe der gesunden Normalbevölkerung.

OP und die Folgen

Die meisten Patienten fürchten sich vor den Schmerzen durch den Eingriff. Doch wird die Stelle lokal betäubt. Der Eingriff an sich ist schmerzfrei. Die Wundschmerzen danach sind in der Regel geringer als der Dehnungs- bzw. Druckschmerz durch die Thrombose. Die Operation wird, wenn möglich, ambulant durchgeführt. Man wird also danach wieder nach Hause entlassen.

Die Wunden müssen nicht genäht werden und heilen bei entsprechender Pflege von selbst ab. Dennoch muss man mit wochenlanger sorgfältiger Wundpflege rechnen. Der Bereich muss mehrfach sorgfältig gewaschen werden und trocken gehalten werden.

In einigen Fällen bestehen die Schmerzen nach der Operation durch Krampfbeschwerden am Anus fort. Dann muss ein professionelles Schmerzmittelmanagement einsetzen.

Hausmittel & Naturheilmittel bei Analthrombose

Kühlung des Analbereichs ist eine einfache Methode, um den entzündlichen Schmerz erträglich zu machen.

Sitzbäder eignen sich, um Entzündungen anzugehen und das Abheilen von Wunden zu fördern. Nehmen Sie sich dazu 2-3 mal täglich etwa 10 bis 15 Minuten Zeit. Es stehen Fertigzusätze mit verträglichen Heilpflanzen zur Verfügung (siehe unten).

Achtung: Zu heiß darf das Wasser nicht sein, dadurch erweitern sich die Adern und führen zu viel Blut in die geschädigte Region. Bleiben Sie also bei 35-37°C.

Zusätzlich kommen spezielle Heilpflanzen als Fertigpräparate in der Heilungsphase der Perianalthrombosen in Betracht.

  • Hamamelis (virginische Zaubernuss) wirkt blutstillend, adstringierend bei entkeimenden sowie entzündungshemmenden Zusatzeffekten.
  • Aloe barbadensis lindert ebenfalls die Symptome. Das Gel kühlt und lindert Juckreiz und Brennen. Daneben hemmt auch die Aloe bakterielles Wachstum und erleichtert das Abheilen von wunden Hautstellen.
  • Kamillenextrakt, Eichenrinde oder synthetischen Gerbstoffen sind ebenfalls Spezialisten für Entzündungen und Wundheilung. Die adstringierende Funktion adressiert gezielt den Juckreiz.
  • Rosskastanie (Kapseln, Salben) und Mäusedorn-Präparate (Salbe, Zäpfchen, Kapseln) richten sich an das Grundleiden Hämorrhoiden. Sie bekämpfen Schwellung, Entzündungen und stärken die Venen.

Wenn erhebliche Schmerzen im Vordergrund stehen, empfiehlt es sich, auf Präparate mit Lokalanästhetikum auszuweichen (Lidocain, Quinisocain). Die Wirkung aller Externa auf die Hauptbeschwerde „Schmerz“ ist eher gering einzustufen.

Achtung:

Die Präparate (Zäpfchen und Salbe) sind sinnvoller Weise nach dem Stuhlgang anzuwenden.

Die anale Region ist sehr empfindlich für Sensibilisierungen. Das bedeutet, dass hier sehr leicht Allergien gegen Fremdstoffe entstehen. Darum sollte man künstliche Stoffe in dieser Region nur für kurze Zeit und nicht ohne Grund einsetzen. Auch wenn sie die Mittel schon lange anwenden, kann es irgendwann zu einer Allergie kommen. Wenn sich die Beschwerden nach dem Auftrag verschlimmern sollten, denken Sie an diese Komplikation. Testen Sie in diesem Fall das Mittel in der Armbeuge aus.

Homöopathie, Schüssler Salze, Globuli & Co.

Homöopathie

Die Homöopathie gehört zu den nicht bewiesenen alternativen Therapierichtungen. Man sollte sie daher nicht als Hauptbehandlung, sondern immer nur begleitend einsetzen. Vorteil der homöopathischen Mittel: Sie werden meist hoch verdünnt und geschluckt, so dass eine allergische Sensibilisierung kaum zu befürchten ist.

Ein homöopathischer Therapeut wird viele Symptome und Gemütsregungen mit einbeziehen. Er kann auch die richtige Verdünnung wählen. Diese umfangreiche Dienstleistung ist bei einem Standardtext nicht möglich.

Hahnemann, der Begründer der Homöopathie, kannte das spezielle Krankheitsbild „Blutgerinnsel“ oder „Analvenenthrombose“ natürlich noch nicht. Was bei ihm zählt, sind die genauen Charakteristika der Beschwerden bei den Analerkrankungen:

Pfingstrose (Paeonia officinalis): Homöopathisches Mittel bei Jucken und Nässen am After, Erkrankungen am Enddarm, brennender Schmerz während und nach dem Toilettenbesuch.

Zaubernuss (Hamamelis): Die Zaubernuss nutzt die Homöopathie bei Menschen mit Neigung zu Krampfadern, Blutungen oder Blutstau, Hämorrhoiden oder Nasenbluten. Patienten haben ein wundes Gefühl und fühlen sich wie „gequetscht“ oder „zerschlagen“.

Salpetersäure (Acidum nitricum): Verwenden Homöopathen bei Geschwüren oder Entzündungen an Regionen, an denen die Haut in den Schleim übergeht, auch Analfissuren und Analthrombosen nach Operation. Speziell für schnell gereizte, kämpferische Menschen, die schnell ärgerlich sind.

Rosskastanie (Aesculus): Typisches homöopathisches Mittel bei venösen Stauungen, etwa bei Krampfadern, Hämorrhoiden, blauroten, harten und schmerzhaften Knoten am After mit drückenden Schmerzen. Es quälen klumpige Stühle, Fremdkörpergefühl sowie Schmerzen mit Reißen, Stechen oder Splittergefühl im After. Patienten sind pessimistisch und schläfrig.

Kochsalz (Natrium chloratum): Kann homöopathisch bei Analfissur, Analthrombose nach Operation oder Analblutungen eingesetzt werden. Stechende und brennende Schmerzen nach der Stuhlentleerung bei trockenem, krümeligem Stuhl. Menschen mit Seelenschmerzen, die unter Demütigungen und Kränkungen leiden.

Schwefel (Sulfur): Mögliches homöopathisches Mittel bei Juckreiz und Brennen am Rektum, welche sich durch Hitze verschlechtern und durch Kälte bessern. Schmale Menschen mit schmutzig aussehender Haut, Neigung zu Hautausschlägen und Pickeln. Die Patienten neigen zu Schlampigkeit, Faulheit, sind egozentrisch, pedantisch, aber auch freundlich und ideenreich.

Schüssler Salze

Die Wirkung von Schüssler Salzen gegen eine Analvenenthrombose ist nicht wissenschaftlich bewiesen. Die Maßnahme kommt daher nur begleitend in Betracht.

Beschwerde

Schüßler Salz

Dosierung

Entzündung im ersten Stadium (hochroter, schmerzhafter Herd)

Ferrum phosphoricum (Nr. 3)

D12

hoch akut: alle 1 bis 10 Minuten 1 Tablette

Akut: 3 bis 6 mal täglich 1 - 3 Tabletten

Entzündung im zweiten Stadium (Abheilung)

Kalium chloratum (Nr. 4)

D6, dreimal täglich eine Tablette

„Aufsaugen“ des Blutergusses, Stärkung des Bindegewebes

Silicea (Nr. 11)

D12, dreimal täglich 1-3 Tabletten

Elastische Gefäßwände

Manganum sulfuricum (Nr. 3)

D12, dreimal täglich eine Tablette

schlecht heilende Geschwüre, Krampfadern und anale Beschwerden (Hämorrhoiden, Analthrombosen)

Calcium sulfuratum (Nr. 18)

D6, D12: äußerlich oder innerlich

3 mal täglich 2 bis 6 Tabletten

Thrombosevorbeugung

Selenium (Nr. 26)

D12, dreimal täglich eine Tablette

Hilft es, die Analthrombose zu kühlen?

Ja, Kälte mindert Juckreiz und Schmerz. Dazu verwendet man kalte Waschlappen oder Eiswürfel. Das Eis nicht direkt aus dem Gefrierfach nehmen, sondern antauen lassen. Man wickelt es besser in ein Tuch ein und legt es nicht direkt auf die Haut. Eine weitere Variante sind Kühlakkus und verpackte Gel Pads. Manche Patienten füllen die Finger von Fingerhandschuhen mit Wasser und frieren sie ein.

Tipps zum richtigen Verhalten bei Analthrombose

Neben der Behandlung mit Wirkstoffen gibt es eine Reihe von nützlichen Verhaltensweisen.

Wie kann man einer Analthrombose vorbeugen?

Der Analbereich ist reich an Gefäßen. Von außen sind vor allem Temperatureinflüsse zu meiden, von innen jede Form von Druck. Da heißt es:

  • Nur nicht pressen: Druck im Bauchraum ist besonders problematisch. Da geht es nicht nur um das Heben von Lasten, sondern auch um die richtige Technik beim Stuhlgang. Man sollte jeder Regung nachgehen. Beim Lesen am stillen Ort finden die störbaren Muskeln zu ihrem natürlichen Wechselspiel zurück!
  • Sitzunterlage: Wer Outdoor-mäßig unterwegs ist, sollte bei kaltem Wetter für eine Thermounterlage sorgen. Faltbare beschichtete Schaumgummimatten sind überall dabei und passen in jeden Rucksack.
  • Hitze meiden: Wer schon öfter eine Analthrombose hatte, sollte sich bei schwül-warmem Wetter ein kühles Plätzchen suchen.
  • Richtig bewegen: Im Prinzip ist Bewegung gut: Sie vermeidet den gefährlichen Blutstau in den Hämorrhoiden. Wenn es sich um leichte Ausdauersportarten handelt, wirkt es positiv.
  • Beckenbodentraining: Professionelles Beckenbodentraining beim Physiotherapeuten hilft, den Beckenboden wahrzunehmen und den Druck zu kontrollieren.
  • Pogymnastik: Bei längerem Sitzen kann man Schwung ins Sitzfleisch bringen, indem man abwechselnd die Pobacken anspannt. Muskelbewegung hält das Blut in Schwung und quetscht die Adern aus wie einen Schwamm.
  • Richtig Sitzen: Achten Sie beim Sitzen, dass Sie nicht auf dem „Ausgang“ sitzen. Nur dann kann das Blut ungestört zirkulieren.

Was kann Ernährung bewirken?

Die Ernährung beeinflusst die Enddarmgesundheit mit. Eine Ernährung, die gut gegen Hämorrhoiden ist, kann auch Analvenenthrombosen vorbeugen. Oberstes Ziel ist ein weicher Stuhl. Damit vermeidet man Hämorrhoiden und lindert daneben auch die Beschwerden beim Stuhlgang. Ballaststoffe, Flohsamen und Leinsamen sind die entscheidenden Komponenten. Auch Verstopfung wird gut naturheilkundlich behandelt.

Abwarten und Tee trinken

Flüssigkeit zusammen mit Ballaststoffen hält den Stuhl weich. Da heißt es viel trinken. Die Wirkstoffe in Buchweizen- oder Steinkleekrauttee schützen und stärken schwache Venen von innen.

Präventiv

Alle Maßnahmen und Ernährungsformen, die Ursachen von Hämorrhoiden vermeiden, helfen auch gegen die Analthrombose. Hämorrhoiden nämlich sind oft der Grund auf dem die Analthrombosen entstehen.

Während der Behandlung

Während der Behandlung bestehen meist erhebliche anale Beschwerden. In dieser Zeit ist weicher Stuhlgang höchst wünschenswert. Leinsamen und Flohsamen ergeben zusammen mit viel Wasser gut gleitende Schleime, welche den Stuhl gut rutschen lassen. Kleie und kleiehaltige Vollkornprodukte sorgen dafür, dass dem Stuhl nicht alles Wasser entzogen wird, er bleibt dabei weich und voluminös. Auch die Tipps zur Ernährung bei Verstopfung sind hier hilfreich.

Ansonsten

…hält man sich besser ruhig. Nehmen Sie sich ein schönes Buch zur Hand oder beschäftigen Ihren Geist und vergessen die leidige Angelegenheit. Man sollte sich nicht zu sehr auf die Stelle konzentrieren, damit auch die Muskeln im empfindlichen Bereich den Weg zurück in die ruhige Entspannung finden. Das Buch von Julia Enders „Darm mit Charme“ gibt entscheidende Hinweise zur richtigen Technik für all die Darmprozesse, über die man nicht spricht.

Wie sieht es währenddessen mit Sport aus (Joggen, Schwimmen, etc.?)

Eine Analthrombose ist so schmerzhaft, dass sich jeder Sport erübrigt. Danach sollte man aber wieder in Bewegung kommen. Dabei sind schwere Kraftsportarten mit Pressen und Heben zu meiden. Beginnen Sie mit leichteren Übungen und fordern sie nicht zu viel in kurzer Zeit. Trainieren Sie lieber langsam und stetig mit leichter Ausdauer. Zu viel Kraft und Gewalt sollte nicht im Spiel sein.

Alles, was Druck erzeugt, sollte man aber meiden – wie etwa Bodybuilding, Beinpressen, selbst Radfahren kann schon problematisch sein. Auch wer bereits unter Hämorrhoiden leidet, sollte Übungen vermeiden, bei denen der Bauch zu sehr angespannt wird. Machen Sie sich den Vorgang klar von „Bauchmuskeln anspannen“ und „Druck im Bauchraum“. Ziel ist es, das Druckgefühl im Bauch bewusst wahrnehmen zu können. Gezieltes (betreutes) Beckenbodentraining ist erlaubt.

Wenn die Analvenenthrombose operiert wurde und eine Wunde besteht, sollte man alle Feuchtbereiche meiden und erst nach dem Abheilen wieder Saunieren oder Schwimmen. Vorsicht auch bei Kälte (Angler, Surfer und Wassersportler). Sie ist ein Risikofaktor für weitere Ereignisse.

Was kann ich tun, wenn die Analthrombose platzt?

Beim Platzen kann die gut durchblutete Analregion stark bluten. Legen Sie saugfähiges Material zwischen die Pobacken (oder ein Handtuch plus Plastiktüte darunter) und verhalten Sie sich ruhig. In der Regel lassen die Blutungen bald nach. Ist das nicht der Fall suchen Sie bitte einen Arzt auf.

Schwangerschaft & Geburt

Wie mit Analthrombosen in der Schwangerschaft/nach der Geburt umgehen?

In der Schwangerschaft ist das Gefäßnetz im Unterleib stark belastet, da ist das Venengeflecht des Anus nicht ausgeschlossen. Der venöse Druck steigt dort erheblich an, gleichzeitig lockert sich das Gewebe. Dabei steigt auch die Ödemneigung. Dieser Prozess bedingt zunehmend auch Probleme am Anus wie Hämorrhoiden und Analvenenthrombosen. Man vermutet das Pressen beim Stuhlgang als Faktor, der das Problem eskalieren lässt.

  • Schwangere Frauen müssen besonders auf einen weichen Stuhlgang und eine sanfte Technik am stillen Örtchen achten. Es hilft eine ballaststoffreiche Ernährung, Leinsamen, Flohsamen und viel Wasser.

Wenn sich die Thrombose bereits ereignet hat, muss der Arzt über ein geeignetes Schmerzmanagement entscheiden. Zusätzlich:

  • Eine lokale Kühlung lindert den Schmerz.
  • Lauwarme Sitzbäder mit Heilpflanzen (Kamille, Hamamelis) helfen, die Heilung zu beschleunigen.
  • Es können nichtsteroidale Antiphlogistika zur Behandlung der Entzündung verschrieben werden.

Treten während der Schwangerschaft wegen der Analvenenthrombose unbeherrschbare Schmerzen auf, wählt man auch hier häufig eine operative Therapie unter Lokalanästhesie.

Sprechen Sie auch mit einer erfahren Hebamme, sie haben oft viele einfache und bewährte Tipps auf Lager.

Quellen/Weitere Informationen

Quellen

  1. Baumann, P.: Homöopathie, homoeopathie-homoeopathisch.de, Stand April 2017
  2. Bischoff A: Therapie proktologischer Erkrankungen. MMW Fortschritte der Medizin, Ausgabe 2017.1/159. DOI 10.1007/s15006-017-9134-3
  3. Deutschen Gesellschaft für Koloproktologie: Analthrombose. AWMF-Leitlinien-Register, Nr. 081/002, Entwicklungsstufe:1
  4. Dubinskaya A et al: Konservative und operative Therapie der Analvenenthrombose. Coloproctology, Ausgabe 2/2009. DOI 10.1007/s00053-009-0008-8
  5. Eva Marbach Verlag: Schüssler-Salz-Liste; Homepage, Stand April 2017
  6. Fürst A: Akuter analer SchmerzDer Gastroenterologe, Ausgabe: 4 / 2010. DOI 10.1007/s11377-010-0402-3
  7. Grundei T: Proktologischer Alltag aus der Sicht eines Chirurgen. Coloproctology. Ausgabe 3/2016; 38:169–175. DOI 10.1007/s00053-015-0051-6
  8. Heepen G.: Schüßler-Salze, 12.Auflage, Gräfe und Unzer Verlag, 2008, ISBN 3-7742-5570-9
  9. Herold G. (Hrsg.): Innere Medizin. Selbstverlag Gerd Herold, Köln, 2006
  10. Mlitz H und Wienert V: Leitlinie: Analthrombose. coloproctology 26, 2004, Nr. 1, 60-62. DOI 10.1007/s00053-004-5114-z
  11. Pillny M et al: Venöse Insuffizienz in der Schwangerschaft. Gynäkologe 2005 · 38:613–618. DOI 10.1007/s00129-005-1710-4
  12. Wilhelm P et al: Koloproktologie als wichtiger Baustein eines Beckenbodenzentrums. Gynäkologe 2017 · 50:195–203. DOI 10.1007/s00129-016-4014-y
  13. Schilcher, H., Kammerer, S., Wegener, T.: Leitfaden Phytotherapie, 4. Auflage, Nachdruck, Urban & Fischer Verlag, München-Jena, 2010
  14. Wagner, H., Wiesenauer, M.: Phytotherapie, 2. Auflage, Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft mbH Stuttgart, 2003
  15. Schmiedel, V., Augustin, M.: Leitfaden Naturheilkunde, 5. Auflage, Elsevier Verlag, München, 2008

Fragen Sie den PhytoBot!
x
Bitte deaktivieren Sie Ihren Adblocker!
Um unsere hochwertigen Artikel schreiben und bezahlen zu können, sind wir auf Werbeeinnahmen angewiesen.
Wir zeigen aber keine nervige Werbung und legen Wert auf eine Ausgewogenheit zwischen informativem Text und Werbebannern.
Probieren Sie es aus. Danke und weiterhin viel Erkenntnis beim Surfen auf PhytoDoc!
x