Molekulares Wirkprinzip
Zimtaldehyd ist der Hauptbestandteil des Zimts, der ihm den aromatischen Geruch verleiht. Aber auch bei der Wirkung mischt er mit. Er kann unter physiologischen Bedingungen spontan mit Proteinen reagieren. Dadurch verändern die Proteine ihre Gestalt und werden eventuell auch inaktiv. So können viele Enzyme, Rezeptor en, Transporter, Ionenkanäle und Strukturproteine in ihrer Wirkung beeinflusst werden. Diese vollkommen unspezifische Wirkungsweise des Zimts erklärt, weshalb Zimtpräparate eine sehr breite Wirkung gegen Mikroorganismen aufweisen. In hohen Mengen kann das auch für den Menschen unerwünschte Wirkung haben.Die Zimtrinden des Chinesischen und des Ceylon-Zimts wirken
gegen Bakterien (antibakteriell) gegen Pilze (fungistatisch) beweglichkeitsfördernd (motilitätsfördernd) Im Folgenden sind die Ergebnisse einiger wissenschaftlicher Untersuchungen aufgeführt.
Pflichttext
femiLoges® Wirkstoff: Rhapontikrhabarberwurzel-Trockenextrakt. femiLoges® wird angewendet zur Besserung der durch die Wechseljahre bedingten psychischen und neurovegetativen Beschwerden wie Hitzewallungen/Schweißausbrüche, Schlafstörungen, depressive Verstimmungen und Ängstlichkeit. Warnhinweise: Enthält Lactose und Saccharose. Gegenanzeigen: Bestehen oder Verdacht auf einen östrogenabhängigen Tumor , da nicht bekannt ist, ob Rhapontikrhabarberwurzel-Trockenextrakt das Wachstum eines östrogenabhängigen Tumor s beeinflusst. Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage und fragen Sie Ihre Ärztin, Ihren Arzt oder in Ihrer Apotheke. Stand: 11/2023 *Heger M et al.: Menopause 2006; 13: 744-759. **Fachinformation femiLoges® , aktueller Stand
Aktivität gegen Pilze
Der im Zimt vorkommende Wirkstoff o-Methoxyzimtaldehyd hemmte im Reaganzglas das Wachstum von Pilzen in Lebensmitteln und von 5 Hautpilzen.Zimtaldehyd wirkt ebenfalls aktiv gegen Pilze. In einer anderen Zellkultur wurde festgestellt, dass Bestandteile des Zimtrindenöls von C. zeylanicum gegen verschiedene Pilze wirken, welche die Atemwege befallen können.Eine andere Studie ergab, dass die Zimtrinde von C. zeylancium gegen Fluconazol-resistente und –sensible Candida-Arten wirkt. 5 Patienten mit HIV -Infektion und Pilzbefall der Mundschleimhaut erhielten für eine Woche ein kommerziell erhältliches Zimt-Präparat. Bei 3 von 5 Patienten besserten sich daraufhin die Symptome.
Wirkung gegen Krebs
Zimtaldehyd löst die Erzeugung von reaktiven Sauerstoffspezies aus, die zum Zelltod führen. Damit sterben vermehrt menschliche Leukämie-Zellen in Zellkultur. Weiterhin wurde festgestellt, dass Zimtaldehyd und verwandte synthetische Verbindungen im Reagenzglas menschliche Krebszellen zerstören können. Wie die Reaktion im Menschen ausfällt, kann nicht abgeschätzt werden. Daher ist eine Anwendung bei Krebs nicht zu empfehlen.
Diabetes
In einer klinischen Studie erhielten 60 Patienten mit Altersdiabetes (Typ 2-Diabetes) für 40 Tage entweder Chinesischen Zimt (Dosierung: 1 g, 3 g oder 6 g pro Tag) oder ein Scheinpräparat (Placebo ). Bei den Patienten, die Zimt erhielten, wurden sowohl Blutzucker als auch die Konzentration an verschiedenen Blutfette n (Triglycerid en, Gesamtcholesterin und LDL- Cholesterin ) nach 40 Tagen gesenkt. Zimt eignet sich daher möglicherweise zur Blutzucker- und Blutfettkontrolle.
In einem Tierexperiment erhielten Ratten, die mit viel Fruchtzucker gefüttert wurden, zusätzlich Zimtextrakt. Bei diesen Tieren konnte zumindest teilweise die Entwicklung einer Insulin resistenz verhindert werden. Die Insulin resistenz spielt eine entscheidende Rolle bei der Entwicklung von Typ-2 Diabetes. Bei einer Insulin resistenz wird im Muskel weniger Kohlenhydratspeicher (Glykogen ) synthetisiert. In Zimt wurde eine Substanz gefunden, welche in Zellkultur mit Fettzellen wie Insulin wirkt. Diese Substanz, Methylhydroxychalconpolymer (MHPC), fördert die Glucose-Aufnahme und die Glykogen synthese. Weiterhin wurde beobachtet, dass sich MHPC und Insulin in ihrer Wirkung gegenseitig verstärken.
In einer anderen Untersuchung wurden Polyphenol e (sekundäre Pflanzenstoffe) aus Zimt isoliert und charakterisiert: diese wirken antioxidativ , verstärken die Wirkung von Insulin und können wichtig für die Kontrolle von Glucose-Intoleranz und Diabetes sein.
In einer 2005 veröffentlichten Studie, die sowohl an Ratten als auch in Zellkulturen durchgeführt wurde, konnte gezeigt werden, dass der Extrakt des Chinesischen Zimts ("Cassia-Zimt") eine bessere Wirkung gegen Diabetes hat als der des Ceylon-Zimts. Dennoch enthält der Ceylon Zimt weniger der problematischen Bestandteile.
Bisher existieren keine ausreichenden wissenschaftlichen Belege für die therapeutische Wirksamkeit der Zimtrinde; daher kann eine therapeutische Anwendung bei Diabetes außerhalb von klinischen Studien nicht empfohlen werden. Vorsicht ist geboten, einen Diabetes durch Phytotherapie im Rahmen einer Selbstmedikation zu behandeln. Das kann zu gefährlichen Blutzuckerentgleisungen führen. Auch bezüglich einer reproduzierbaren Zusammensetzung wichtiger Inhaltsstoffe gegen Diabetes sind noch einige Fragen offen. Für die Indikation Diabetes fehlt außerdem bisher eine Zulassung.
Leber
Zimtrinde enthält ein Zimtsäurederivat, das bei Ratten das Schlüsselenzym der Cholesterin produktion (die HMG-CoA-Reduktase) in der Leber hemmt. Eine Studie an Ratten zeigte, dass Tiere, die mit Cholesterin gefüttert wurden und zusätzlich ein Zimtsäurederivat erhielten, eine signifikant höhere Konzentration an gutem (HDL -)Cholesterin aufwiesen als die Kontrollgruppe (die nur Cholesterin erhielt). Die Konzentrationen an Cholesterin und Triglycerid en in der Leber waren im Vergleich zur Kontrollgruppe erniedrigt. Das Zimtsäurederivat erhöhte weiterhin die Aktivitäten antioxidativ er Enzyme.
Wundheilung
Wie in einem Experiment mit Ratten festgestellt wurde, fördert ein oral verabreichter Ethanol-Extrakt aus der Rinde des Ceylon-Zimts die Wundheilung.
Magengeschwür
An Ratten wurde gezeigt, dass 3-(2-Hydroxyphenyl)-propansäure Magengeschwüre verhindert, wenn man die Substanz den Ratten oral oder per Infusion verabreicht. 3-(2-Hydroxyphenyl)-propansäure ist ein Bestandteil der Rinde des Chinesischen Zimtbaums.
Bild-Link zu Erkrankungen, bei denen Zimt gesichert helfen kann
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Praktische Anwendung: Produkte & Hausmittel
Zimtrinde wird als Rohdroge, als Pulver („Zimt“) oder Extrakt verwendet. Als Tagesdosis kann 2 – 4 g Zimtrinde bzw. 0,05 – 0,2 g ätherisches Öl eingesetzt werden. Die tägliche Dosis an Zimtaldehyd (dem Hauptbestandteil des ätherischen Öls) – als Gewürz oder Arzneimittel – darf jedoch 0,7 mg pro kg Körpergewicht nicht übersteigen.
Wirkstoffe
Cinnamomum zeylancium (Ceylon-Zimt)
Ätherisches Öl bestehend aus:
65 – 80 % Zimtaldehyd geringeren Mengen trans-Zimtsäure, o-Methoxyzimtaldehyd 10 % Eugenol Monoterpene unter 2 % kondensierte Gerbstoffe (oligomere Procyanidine) Diterpene, Phenylpropanderivate und Polysaccharide
Cinnamomum cassia (Chinesischer Zimt)
Ätherisches Öl bestehend aus:
etwa 90 % Zimtaldehyd andere Zimtsäurederivate 3-(2-Hydroxyphenyl)-propansäure und das entsprechende O-Glucosid Cumarin Procyanidine, Phenylpropane, Schleimstoffe Cinnamomum cassia enthält im Gegensatz zu Cinnamomum zeylancium Cumarin und kein oder nur wenig Eugenol.
Weitere wichtige Inhaltsstoffe des Zimts:
Methylhydroxychalconpolymer (MHCP) Polyphenolische Polymere aus Procyanidin-Oligomeren