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Griechischer Bergtee

Griechischer Bergtee in einer Teetasse mit Honig. Im Hintergrund eine Teekanne.
© katinkah - Fotolia.com

Antikes Heilmittel & neue Hoffnung

Griechischer Bergtee hilft bei Erkältungen mit Husten sowie bei Magen-Darmbeschwerden. Auf dem Balkan wird er hoch geschätzt, da er im Alter die Gesundheit länger erhalten soll. Jüngst machte der Bergtee Schlagzeilen, da er als Hoffnungsträger bei der Behandlung neurologischer Erkrankungen gilt.

Von: Dr. rer. nat. Stefanie Burkhardt-Sischka

Von: Dr. rer. nat. Stefanie Burkhardt-Sischka, Biologin

Dieser Artikel basiert auf der phytotherapeutischen Fachliteratur und wurde vom Heilpflanzen-Experten Prof. Dr. Michael Wink fachlich geprüft.

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Was ist Griechischer Bergtee?

Griechischer Bergtee, auch Hirtenkraut, Griechisches Eisenkraut oder Balkan-Gliedkraut genannt, spielt in der traditionellen Medizin verschiedener Länder des Balkans eine große Rolle. Seit altersher wird die Heilpflanze, die den wissenschaftlichen Namen Sideritis scardica trägt, bei einer Vielzahl von Beschwerden eingesetzt. Besonders hervorzuheben ist ihre Anwendung bei Magen-Darm-Beschwerden, Atemwegserkrankungen sowie als stärkendes, sanft anregendes aber auch entspannendes Getränk.

Griechischer Bergtee ist das traditionelle Getränk der Hirten und Bauern zur abendlichen Entspannung. In Bulgarien wird der Griechische Bergtee auch als "Langlebigkeitstee" bezeichnet [2].

Nach neuesten Forschungsergebnissen gibt es Hinweise zu positiven Wirkungen auf das zentrale Nervensystem, insbesondere antidepressive Eigenschaften.

Was bewirkt Griechischer Bergtee?

Wie schmeckt Griechischer Bergtee?

Griechischer Bergtee hat einen fein würzigen, angenehmen, milden Geschmack.

Wo bekomme ich Griechischen Bergtee?

Wobei und wie sicher hilft Griechischer Bergtee?

Das Wissen, für welche Anwendungsgebiete sich der Griechische Bergtee eignet, stammt aus langjähriger Erfahrung.

Inzwischen können aber auch zahlreiche In-vitro- und In-vivo-Studien Hinweise auf seine Wirksamkeit geben. Da es aber noch an weiteren klinischen Studien mangelt, wurde der Griechische Bergtee vom europäischen Ausschuss für pflanzliche Arzneimittel (Committee on Herbal Medicinal Products, HMPC) nicht als "Arzneimittel", sondern als "traditionelles pflanzliches Arzneimittel" eingestuft und seine Wirksamkeit für zwei Einsatzgebiete gesichert anerkannt [1]. 

Die Liste der Anwendungsgebiete in der traditionellen Medizin, die eine reine Erfahrungsheilkunde darstellt, ist aufgrund der jahrhundertealten Anwendung sehr lang (für die ausführliche Liste auf das + klicken).

Alle Anwendungen im Überblick, sortiert nach Wirksamkeit

Hinweis: die möglichen Anwendungsgebiete sind zwei verschiedenen Kategorien zugeordnet, je nach Studienlage.

Eine ausführliche Definition erhalten Sie, wenn Sie mit der Maus über die jeweiligen Blätter fahren.

Gesicherte Wirksamkeit
  • Husten, verursacht durch Erkältungskrankheiten

  • Leichte Magen-Darm-Beschwerden 
Wirksamkeit laut Erfahrungsheilkunde

Verwendung in der traditionellen Medizin [1,2,3]

  • Bei erkältungsbedingtem Husten
  • Bei Asthma und Bronchitis
  • Bei Lungenemphysem
  • Als Immunstimulanz
  • Bei Halsschmerzen
  • Bei Magen-Darm-Beschwerden
  • Bei chronischen Nierenerkrankungen
  • Bei Nierengries
  • Bei Nieren- und Prostataentzündung
  • Als Diuretikum
  • Zur Entgiftung
  • Bei rheumatischen Beschwerden
  • Zur Wundheilung
  • Als Antiseptikum bei offenen Wunden im Mundbereich (z.B. Zahnextraktion)
  • Bei Geschwüren
  • Zur Entspannung
  • Zur Stärkung und Stimmungsaufhellung
  • Vorbeugung von Anaemie

Botanik: Aussehen und Herkunft

Griechischer Bergtee (Sideritis scardica) gehört zur Pflanzenfamilie der Lippenblütler (Lamiaceae). Seine Heimat sind die felsigen Bergregionen des Balkans im Nordosten Griechenlands, in Nordmazedonien, im südlichen Bulgarien, im Südwesten Albaniens und der europäischen Türkei. Dort findet man ihn auf Höhen von 1.300 bis 2.000 Metern.

Kleine, zitronengelbe Blüten eingefasst von Hochblättern

Sideritis-Blüten umgeben von jeweils zwei Hochblättern.
© hriana - Fotolia.com

Die am Grunde verholzte Pflanze wird 15 bis 50 Zentimeter hoch. Die Blätter sind grau behaart und mit Drüsenschuppen versehen. In den Drüsen befindet sich ätherisches Öl, das für den aromatischen Geruch der Pflanze verantwortlich ist. Die Blüten sind zitronengelb, röhrenförmig, zweilippig und in dichten Scheinquirlen angeordnet [2,3]. Typisch sind auch die zwei Hochblätter, die den Scheinquirl eng umfassen (siehe Foto).

Da die Bestände von Sideritis scardica durch Wildsammlungen gefährdet sind, wird die Pflanze inzwischen im südlichen Balkangebiet auch feldmäßig angebaut.

Zur Gattung Sideritis gehören circa 150 Arten, die im Mittelmeergebiet beheimatet sind. Außer Sideritis scardica werden noch einige andere Arten wie z.B. S. raeseri, S. syriaca oder S. clandestina in der Volksmedizin verwendet und als Bergtee bezeichnet. Achten Sie beim Kauf daher auf die Inhaltsangabe, ob auch wirklich Sideritis scardica drin ist. 

Herkunft des Namens

Seit der Antike werden verschiedene Sideritis-Arten zu Heilzwecken verwendet. Der Gattungsname leitet sich vom griechischen Wort "sideros" ab, das "Eisen" bedeutet. Hier hat auch der deutsche Name Eisenkraut seinen Ursprung (was zur Verwirrung führen kann, da die eigentlichen Eisenkräuter zur Familie Verbenaceae gehören). Sideritis sollte durch Metall bzw. Eisen verletzte Glieder heilen, deshalb erhielt es auch den Namen Gliedkraut. Unter Botanikern ist Gliedkraut die korrekte Bezeichnung für die Gattung "Sideritis". Der Griechische Bergtee wird daher auch Balkan-Gliedkraut genannt.

Gewinnung: Was wird verwendet?

Griechischer Bergtee (Sideritis scardica herba) besteht aus dem getrockneten Kraut mit Stängeln, Blättern und Blüten von Sideritis scardica. Die Ernte erfolgt zur Blütezeit. Nach der Ernte muss das Kraut schonend im Schatten getrocknet werden.

Heilwirkung und Verwendung von Griechischem Bergtee

Die Angaben über die Heilwirkungen des Griechischen Bergtees stammen aus der traditionellen Medizin der Balkanländer. Sie werden zu einem großen Teil durch die Ergebnisse moderner Forschungsarbeiten bestätigt und erweitert [1,2].

Die Liste der Heilwirkungen ist lang:

  • Antimikrobiell
  • Immunstärkend
  • Antioxidativ
  • Antientzündlich
  • Magenschützend
  • Antiulcerativ (gegen Geschwüre)
  • Krampflösend
  • Schmerzlindernd
  • Entspannend
  • Stimmungsaufhellend
  • Leicht anregend
  • Kognitive Funktionen steigernd

Wie die entsprechende Studienlage zu den postulierten Heilwirkungen aussieht, werden wir uns jetzt genauer anschauen.

Antimikrobielle Aktivität: Wirksamkeit gegen Bakterien und Pilze

In zahlreichen Arbeiten wurde die antimikrobielle Wirksamkeit des Griechischen Bergtees untersucht. Aus einer Arbeit aus dem Jahre 2007 [4] geht hervor, dass verschiedene Extrakte aus Sideritis scardica eine antimikrobielle Wirksamkeit bei folgenden Bakterien aufweisen: Staphylococcus epidermidis, Micrococcus luteus, Staphylococcus aureus , Eschericia coli, Klebsiella pneumonieae, Pseudomoans aeruginosa. Auch gegen den Hefepilz Candida albicans waren die Extrakte wirksam. 

Die Intensität der antimikrobiellen Wirkung (maximale Wirkung oder moderate Wirkung) variierte in Abhängigkeit vom Erreger. Die höchste Aktivität war bei Staphylococcus epidermidis, Micrococcus luteus, Escherichia coli, und Pseudomonas aeruginosa zu verzeichnen.

Antientzündliche Wirkung

In der zuvor erwähnten Arbeit [4] wurden neben den antimikrobiellen Wirkungen auch die antientzündlichen Wirkungen der Extrakte untersucht. Im Tierversuch konnte gezeigt werden, dass die Extrakte aus Sideritis scardica ebenso gute antientzündliche Wirkungen aufweisen, wie das Schmerzmittel Indomethacin, ein nicht steroidales Antirheumatikum.

Antioxidative Eigenschaften

Die antioxidativen Eigenschaften des Griechischen Bergtees konnten mit zahlreichen Studien belegt werden [1].

In einer Arbeit aus dem Jahre 2013 verglichen die Forscher die antioxidative Wirkung eines Extraktes aus Sideritis scardica mit einem Extrakt aus der Teepflanze (Camellia sinensis) in einem Zellversuch. Sie fanden heraus, dass der Auszug aus Sideritis scardica die gleiche antioxidative Wirkung aufweist wie derjenige aus der Teepflanze. Interessant ist dabei, dass der Extrakt aus S. scardica über einen niedrigeren Gehalt an Antioxidantien verfügt als der Auszug aus der Teepflanze [6].

Magenschützende Wirkungen

Auch magenschützende (gastroprotective) Wirkungen sind bei verschiedenen Extrakten aus Sideritis scardica nachzuweisen [5]. Im Tierversuch zeigten sie bei einem Stressgeschwür, abhängig von der Dosis, eine mit dem Säureblocker Ranitidin vergleichbare Wirkung.

Positive Wirkungen auf die Gehirnfunktion

Nach zahlreichen neueren Forschungsarbeiten gibt es Hinweise, dass Griechischer Bergtee bei der Behandlung von neurologischen Erkrankungen helfen könnte [1]. 

Dabei handelte es sich überwiegend um Tierversuche, die an Mäusen und Ratten oder an Fadenwürmern durchgeführt wurden. Auch 2 klinische Studien zur kognitiven Leistungssteigerung, an denen 65 bzw. 155 Probanden teilnahmen, konnten mit vielversprechenden Ergebnissen aufwarten. Für eine evidenzbasierte Therapie sind allerdings weitere klinische Studien unabdinglich.

So sieht die derzeitige Studienlage aus:

Wiederaufnahmehemmung von Neurotransmittern

In einer Arbeit aus dem Jahre 2012 (Tierversuch und Zellversuch) konnte festgestellt werden, dass wässrige Extrakte aus Sideritis scardica die Wiederaufnahme der Neurotransmitter (Botenstoffe des Gehirns) Noradrenalin, Dopamin und Serotonin hemmen. Das bedeutet, dass diese wichtigen Botenstoffe länger im Blut zirkulieren, somit auch die Neurotransmitterkonzentration im Gehirn hoch bleibt und damit Antriebskraft und positive Stimmung gesteigert werden.

Aufgrund dieser Wirkungen könnte Sideritis scardica einen Beitrag zur Behandlung von Angststörungen, Depressionen, ADHS und geistigem Abbau leisten [7].

Alzheimer: Bergtee reduziert gefährliche Plaques

Eine Arbeit aus dem Jahre 2018 [8] untersuchte die Wirkung von alkoholischen Extrakten aus Sideritis scardica bei neurodegenerativen Störungen im Tiermodell an dem Fadenwurm Caenorhabditis elegans, der als Modellorganismus für neurodegenerative Erkrankungen dient.

Aus diesem Tierversuch ging hervor, dass die Extrakte aus Sideritis scardica die im Kopfbereich vorhandenen Beta-Amyloid-Plaques (Alzheimer-Plaques, unauflösliche Ablagerungen) reduzierten und die durch Plaques bedingten Lähmungserscheinungen verzögerten.

Mit diesen Ergebnissen könnte der Griechische Bergtee, Sideritis scardica, ein Hoffnungsträger bei der Vorbeugung oder Behandlung von Demenz sein. Die Autoren weisen in ihrer Studie ebenfalls daraufhin, dass das Wirkprinzip sowie die Wirkungsweise näher untersucht werden müssen.

Prof. Pahnke: Griechischer Bergtee (Eisenkraut) gegen Alzheimer

Erhöhung der Stressresistenz

In einer sechswöchigen Anwendungsbeobachtung mit 64 Probanden zeigte ein Extrakt aus Sideritis scardica in Kombination mit B-Vitaminen eine Reduzierung mentalen Stresses und eine Erhöhung der Stresstoleranz [9]. Da das Lernvermögen bei Stress eingeschränkt ist, kann die erhöhte Stresstoleranz zu verbesserter Arbeitsleistung führen, vor allem, wenn kognitive Fähigkeiten gefordert sind.

Verbesserung der kognitiven Leistungen

In einer klinischen Studie (randomisiert, doppelblind, plazebo-kontrolliert), an der 155 gesunde, 50 bis 70 Jahre alte Menschen teilnahmen, konnte nach einer vierwöchigen Anwendung eines Extraktes aus Sideritis scardica (475 mg am 1. Tag und 950 mg an den folgenden) eine deutliche Verbesserung der kognitiven Leistungen (wie Gedächtnis, Denkvermögen, Lernen) im Vergleich zu einem Ginkgo-Extrakt sowie zum Placebo beobachtet werden [10].

Cytotoxische Eigenschaften gegen Tumorzellen

Bei Extrakten aus Griechischem Bergtee (Sideritis scardica) konnten cytotoxische, d.h. zellschädigende Wirkungen auf bestimmte Krebszellen festgestellt werden, aber nicht auf humane mononukleäre Zellen des peripheren Blutes (PBMC) [5].

Bergtee: Gibt es Nebenwirkungen?

Es konnten bisher keine Nebenwirkungen verzeichnet werden [1].

Da es bisher keine zugelassenen Arzneimittel gibt und damit auch keine größeren, klinischen Studien, ist dies aber nicht verwunderlich. Beim moderaten Genuss als Tee-Getränk, wie es seit Jahrhunderten auf dem Balkan praktiziert wird, ist von keinen negativen Wirkungen auszugehen, da diese sicher aufgefallen wären.

Sollten Sie allerdings den Tee literweise konsumieren und unerwünschte Wirkungen verspüren, dann reduzieren Sie bitte die Dosis.

Gegenanzeigen

Bei einer Überempfindlichkeit auf Lippenblütler sollte der Tee nicht verwendet werden [1].

Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten

Wechselwirkungen sind bisher nicht bekannt [1]. Allerdings sollten Sie Ihren behandelnden Arzt immer befragen, bevor Sie Heilmittel (dazu zählen auch Nahrungsergänzungsmittel) zusätzlich zu verordneten Medikamenten einnehmen.

Vertragen sich Griechischer Bergtee und Antidepressiva?

Patienten, die schon Antidepressiva einnehmen, sollten ihren Arzt fragen, bevor sie Sideritis verwenden, denn es könnte zu einer Wirkungsverstärkung kommen.

Praktische Anwendung: Produkte & Dosierung

Welche Produkte gibt es?

Bei den Präparaten mit Extrakten aus Sideritis scardica handelt es sich aktuell um Nahrungsergänzungsmittel. Eine Auswahl:

  • Memologes Kapseln (Mittel zur Nahrungsergänzung) von Loges, Kombipräparat, 190 mg pro Kapsel
  • Cogniloges Kapseln (Mittel zur Nahrungsergänzung) von Loges, Kombipräparat, 475 mg pro Kapsel
  • Renovare 500 Kapseln (Nahrungsergänzungsmitttel) von Ceretis, 225 mg Bergtee-Extrakt pro Dragee, Kombi mit Johanniskraut
  • Sideritis Kapseln (Nahrungsergänzungsmittel) von Ascopharm, Kombipräparat, 4 mg pro Kapsel

Hausmittel Bergtee: Worauf beim Kauf achten?

Beim Tee gibt es mittlerweile eine Vielzahl an Anbietern, achten Sie auf geprüfte Qualität, auf die Inhaltsangabe und dass der Stängelanteil nicht zu hoch ist. Gegen ganze Stängel mit Blüten und Blättern ist dagegen nichts einzuwenden. Da bisher keine Arzneitees verkauft werden, gelten die angebotenen Teesorten rechtlich als Lebensmittel.

Warum Bergtee nicht gleich Bergtee ist

Wie lange muss Griechischer Bergtee ziehen?

Eine Tasse mit Griechischem Bergtee, dahinter das getrocknete Eisenkraut.
© Lana_M - Fotolia.com

Griechischer Bergtee wird traditionell als Aufguss zubereitet:

2-4 Gramm Teedroge werden mit 150-200 ml kochendem Wasser übergossen. Man lässt ihn 5-8 Minuten ziehen und seiht den Tee dann ab.

Traditionell wird der Tee auch mit etwas Honig, Zimt oder Zitronensaft getrunken. 

Wie oft soll ich den Bergtee trinken?

Die Beantwortung der Frage hängt stark davon ab, welche Motivation Sie ganz persönlich haben.

Wir skizzieren mal drei mögliche Anwendungen:

  1. Zur abendlichen Entspannung, so wie es die Hirten seit Jahrhunderten zelebrieren. Oder tagsüber, um den Geist zu beflügeln. Da bieten sich ein oder zwei Tassen an.
  2. Sie spüren den Anflug einer Erkältung oder haben Magen-Darm-Probleme? Da empfehlen offizielle Leitlinien, den Tee 2–3 mal täglich zu trinken. Die vom HMPC [1] empfohlene tägliche Dosis beträgt bis zu 12 Gramm.
  3. Sie wollen von den antidepressiven Wirkungen profitieren oder den Tee präventiv gegen Alzheimer einnehmen? Da möchten und müssen wir Sie darauf hinweisen, dass es sich bei den Studien bisher nur um Tierversuche handelt, die mit konzentrierten Spezialextrakten (meist alkoholische Extrakte) durchgeführt wurden. Im Internet kursieren häufig Empfehlungen, einen Liter Tee pro Tag zu trinken, wozu wir Ihnen nicht raten mögen, da mögliche negative Auswirkungen eines so hohen Teekonsums bisher nicht erforscht sind.

Eine verlässlichere Alternative sind Fertigpräparate, die auf Extrakte standardisiert sind und der Verbesserung der geistigen Leistungsfähigkeit dienen.

Sicher gegen depressive Verstimmungen hilft ein hoch dosierter Extrakt aus Johanniskraut > mehr.

Behandlungsdauer bei Husten oder Magen-Darm-Beschwerden

Nach HMPC [1]:

  • Bei Husten: Wenn sich nach einer Woche die Beschwerden nicht gebessert haben, sollte ein Arzt aufgesucht werden
  • Bei Magen-Darm-Beschwerden: Wenn die Beschwerden sich nach zwei Wochen nicht gebessert haben, sollte ein Arzt aufgesucht werden

Darf ich Griechischen Bergtee in der Schwangerschaft trinken?

Zur unbedenklichen Anwendung von Griechischem Bergtee in der Schwangerschaft liegen keine Studien vor, daher wird die Zubereitung von offiziellen Stellen wie der HMPC nicht empfohlen [1].

Andererseits wird der Bergtee seit Jahrhunderten auf dem Balkan zur allgemeinen Stärkung der Gesundheit konsumiert, so dass man davon ausgehen kann, dass negative Auswirkungen wohl aufgefallen wären. Letztendlich muss dies jede Schwangere aber für sich selbst entscheiden. Wenn, dann halten Sie die Dosis so gering wie möglich oder halten Sie nach Bergtee mit weiteren Kräutermischungen Ausschau.

Darf ich Griechischen Bergtee in der Stillzeit trinken?

Hier gilt analog, was schon oben geschrieben wurde.

Hinweisen möchten wir aber noch darauf, dass alle Heilpflanzen mit starken ätherischen Ölen den Geschmack der Muttermilch beeinflussen. Deshalb sollten solche Teesorten nur zurückhaltend genossen werden. Neben dem Bergtee zählen zum Beispiel auch Thymian oder Salbei zu den Heilpflanzen mit hohem Anteil an ätherischen Ölen.

Ist Griechischer Bergtee für Kinder geeignet?

Wir wollen Sie zwar nicht langweilen, aber im Prinzip sagt die HMPC folgendes dazu: Da keine Studien vorliegen, wird der Gebrauch bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren nicht empfohlen.

Höchstwahrscheinlich ist allerdings, dass moderater Teekonsum auch den Sprösslingen gut bekommt. Es gibt nur keine Daten zur unbedenklichen Empfehlung.

Inhaltsstoffe des Griechischen Bergtees (Sideritis scardica)

Die wichtigsten Inhaltsstoffe sind: Ätherisches Öl mit Monoterpenen und Sesquiterpenen. 

Weiterhin Diterpene, Triterpene, Flavonoide, Phenylethanoide und Phenolsäuren.

Quellen/Weitere Informationen

Quellen

[1] Beurteilung des Griechischen Bergtees durch die European Medicines Agency.

[2] Todorova, M. et al. (2014) Sideritis scardica Griseb., an endemic species of balkan peninsula: Traditional uses, cultivation, chemical composition, biological activity. J Ethnopharmacol 152, 256-265.

[3] Van Wyk, B.-E., Wink, C., Wink, M. (2015). Handbuch der Arzneipflanzen, Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft mbH Stuttgart.

[4] Tadic, VM et al. (2007) Anti-inflammatory and antimicrobial activity of Sideritis scardica extracts. Planta Med. 73, P098.

[5] Tadic, VM et al. (2012) Anti-inflammatory, gastroprotective, and cytotoxic effects of Sideritis scardica extracts. Planta Med. 78, 415-427.

[6] Danesi, F. (2013). Studie zum Vergleich von Bergtee und Teepflanze.

[7] Knörle, R. (2012). Extracts of Sideritis scardica as triple monoamine reuptake inhibitors. J. Neural Transm.119, 1477-1482.

[8] Heiner, F. et al. (2018). Studie zur Wirkung von Bergteeextrakten bei Alzheimer.

[9] Behrendt, I. et al. (2016) Effect of an herbal extract of Sideritis scardica and B-vitamins on cognitive performance under stress: A pilot study, International Journal of Phytomedicine, 8, 95-103.

[10] Wightman EL et al. (2018). Klinische Studie zur Verbesserung der kognitiven Fähigkeiten durch Bergtee. The Acute and Chronic Cognitive and Cerebral Blood Flow Effects of a Sideritis scardica (Greek Mountain Tea) Extract: A Double Blind, Randomized, Placebo Controlled, Parallel Groups Study in Healthy Humans.

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