Hausmittel
Aus Omas Apotheke stammen die salzigen Abführmittel Glaubersalz (Natriumsulfat) und Bittersalz (Magnesiumsulfat). Auch heute noch führen Apotheken und Drogerien diese Mittel. Sie wirken verlässlich auf das Symptom „Verstopfung“, für die Daueranwendung sind Salze nicht geeignet.
- So geht es: Man nehme einen Teelöffel bis zu zwei Esslöffel Salz auf einen halben Liter Wasser. Es ist vernünftig mit einer eher kleinen Dosis zu beginnen, die individuelle Reaktion ist nämlich unterschiedlich.
- Nach dem Erfolg sollte man sein Ess- und Alltagsverhalten ändern, sonst wird der Darm träge bleiben.
- Bei hoher Dosierung drohen Vergiftungen. Vorsicht ist bei Herz und Nierenschäden geboten.
Rizinusöl regt ebenfalls sicher die Darmbewegung an. Dabei ist der Stuhl weich bis flüssig. Man darf es nicht mehr als ein bis zwei Wochen verwenden. Bei Durchfall gehen Flüssigkeit und Elektrolyte (Salze) verloren. Für Schwangere ist das Mittel nicht geeignet, es könnte vorzeitige Wehen auslösen.
Zucker und Zuckeralkohole:
Haushaltszucker ist hier nicht gemeint, hier geht es um schlecht verdauliche Zucker wie Milchzucker (Laktose). Der Darm spaltet ihn nur langsam, wenn zuviel aufgenommen wird, bleibt er sogar liegen. Dabei zieht er viel Wasser an und macht den Stuhl weich. Viele andere natürliche und unnatürliche „Zucker und Zuckeralkohole“ wirken ganz ähnlich: Lactulose und Sorbit sind bewährte Beispiele. Wegen der sanften Wirkung sind diese Mittel auch für den Dauereinsatz geeignet. Unangenehm sind aber die Blähungen: die Bakterien im Darm lieben diese Kost und stellen reichlich Gas daraus her.
Lebensführung
Alles nur Training? Der Darmkanal besteht aus Muskeln, die trainiert werden können, so dass der Stuhlgang zu gewissen Zeiten erfolgt. In der Regel ist der Darm morgens und vormittags aktiver als zu anderen Zeiten. Zeit, die natürlichen Rhythmen zu stärken. Achten Sie die Tag-Nachtgrenzen und rhythmische Mahlzeiten.
Reflexauslösen: Ein Glas Wasser oder Saft direkt nach dem Aufstehen weckt den Darm auf. Optimal auch der morgendliche Koffeingenuss. Stellen Sie sicher, dass sie bei der nächsten natürlichen Regung auch Gelegenheit haben. Das kann auch bedeuten, dass Sie früher aufstehen müssen! Denn eines darf nicht passieren:
Nie unterdrücken: Wenn man den Drang verspürt, muss man ihm folgen. Zu dumm, wenn man dann gerade auf dem Weg zur Arbeit steckt.
Unbewusst funktioniert besser: Lesen am „stillen Örtchen“ fördert vor allem bei psychosomatischen Beschwerden die Entleerung und das natürliche Zusammenspiel der Enddarmmuskulatur. Es entspannt und nimmt den Leistungsdruck. Mit etwasTraining funktioniert der Griff zur Lektüre ganz automatisch.
Kein Druck: Starkes Pressen beim Stuhlgang kann zusätzlichen Schaden anrichten (Hämorrhoiden).
Passiv mitbewegt: Immer wenn Sie in Aktion treten, wird der Darm passiv mitbewegt. Das betrifft die Atmung, die Muskulatur und die Erschütterung bei jedem Schritt den sie laufen.
Sanfte Hilfe: Nehmen Sie sanfte Abführmittel wie Leinsamen zu festen Zeiten und planen Sie Zeit für den Stuhlgang ein.
Stuhl-Tagebuch: Ein Tagebuch gibt Ihnen Rückmeldung über Ihre Maßnahmen und Erfolge. Auch ein Arzt profitiert bei der Diagnose davon.
Enddarm-Probleme: Besinnen Sie sich auf natürliche Positionen. Vor der Zivilisation vollbrachten Menschen hockend ihr Geschäft. Dafür ist die Enddarmmuskulatur auch ausgelegt. Mit einem Nachttopf oder einem Hocker vor dem WC-Sitz kommt man der Situation sehr nahe.
Weitere Therapien
Am effektivsten behandeln Sie Verstopfung, wenn Sie auf allen Ebenen aktiv werden. Nach den Mitteln zum Einnehmen finden Sie auf der nächsten Seite noch viel mehr Methoden wie Naturheilverfahren und Ernährungsmaßnahmen gegen hartnäckige Verstopfung.