Heilwirkung von Sonnenhut
Wirkungen auf das Immunsystem (immunstimulierende Wirkung)
Ein aus Kraut und Wurzel hergestelltes Pulver steigerte die nicht-spezifische Immunreaktion: So bilden die Blutzellen mehr Signalstoffe (IL1, IL10, TNF-α, Interferon-β), die Leistung der Fresszellen wird gesteigert und die Teilung/Wanderung bestimmter Blutzellen. Einige Studien zeigten auch eine Steigerung der spezifischen Immunität, also der Bildung von Antikörpern (IgM, IgG). Selbst wenn das Immunsystem von Mäusen künstlich unterdrückt wurde (Hydrocortison), konnte ein Echinacea -Produkt diese Wirkung wieder aufheben.
Pflichttext
femiLoges® Wirkstoff: Rhapontikrhabarberwurzel-Trockenextrakt. femiLoges® wird angewendet zur Besserung der durch die Wechseljahre bedingten psychischen und neurovegetativen Beschwerden wie Hitzewallungen/Schweißausbrüche, Schlafstörungen, depressive Verstimmungen und Ängstlichkeit. Warnhinweise: Enthält Lactose und Saccharose. Gegenanzeigen: Bestehen oder Verdacht auf einen östrogenabhängigen Tumor , da nicht bekannt ist, ob Rhapontikrhabarberwurzel-Trockenextrakt das Wachstum eines östrogenabhängigen Tumor s beeinflusst. Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage und fragen Sie Ihre Ärztin, Ihren Arzt oder in Ihrer Apotheke. Stand: 11/2023 *Heger M et al.: Menopause 2006; 13: 744-759. **Fachinformation femiLoges® , aktueller Stand
Antivirale Eigenschaften
Laborversuche mit unterschiedlichen Echinacea-Zubereitungen zeigten eine direkte antivirale Aktivität gegen verschiedene Viren (HSV-1 , HSV-2 , Influenza A2 , VSV , Herpes labialis , Herpes genitales und Herpes zoster ). Außerdem zeigte sich eine indirekte Aktivität gegen Viren, die durch die Anregung des Immunsystems vermittelt werden. Diese Wirkung wurde jedoch nicht in allen Experimenten bestätigt.
Antifungale Eigenschaften
Einige Echinacea - Extrakt e wirkten auch gegen Hefen: N-Hexanextrakte wirkte gegen Saccharomyces cerevisiae und Candida albicans . Isobutylamide und Polyacetylene wirkten in Verbindung mit UV-Licht fungizid gegen Saccharomyces cerevisiae , Candida albicans , C. shehata , C. kefyr , C. steatulytica und C. tropicalis . Auch die Rückfallrate bei Pilzbefall mit Candida (Candida-Mykosen ) senkte sich um den Faktor 5-10.
Entzündungshemmende (antiinflammatorische) Eigenschaften
Der Wurzelextrakt von E. pallida und E. angustifolia oder daraus isolierte Inhaltsstoffe (Alkamide, Echinacosid) wirken schon in sehr niedrigen Konzentrationen entzündungshemmend. Im Tierversuch an Ratten und Mäusen konnte die Wundheilung dadurch verbessert werden. Möglicherweise geschieht dies durch die Hemmung gewebeauflösender Enzyme (Hyaluronidasen): Die Bakterien können dann nicht in das Gewebe eindringen und Entzündungsprozesse breiten sich nicht aus. Außerdem werden Entzündungssignale vermindert: Zunächst wird die Aktivität des Enzyms Cyclooxygenase gehemmt. Dieses wiederum reduziert die Bildung bestimmter Botenstoffe (proinflammatorische Prostaglandine ), wodurch deren Effekte geringer ausfallen (Entzündungen, Müdigkeit, Appetitverlust und Schmerz).
Antioxidative Wirkung
Die Pflanze enthält eine Reihe antioxidativ wirkender Inhaltsstoffe (z. B. Cichoriensäure, Echinacosid, Kaffeesäure, Cynarin). Sie fangen Radikale ab und schützen so vor UV-Schäden und anderem oxidativem Stress. (Verursacher hierfür können beispielsweise Nikotin, Alkohol, Ozon, Smog, einseitige und vitaminarme Ernährung sein.)
Klinische Studien
Die Klinischen Untersuchungen der letzten Jahre konzentrierten sich auf die Veränderungen des Immunsystems bei Erkältung, Grippe und anderen Infektion en der oberen Atemwege.
Mehrere Studien zeigten, dass Echinacea -Zubereitungen Dauer und Schwere einer Erkältung deutlich mindern können. Viele dieser Studien weisen jedoch Mängel auf, die die Aussagekraft erheblich schmälern. Das Kriterium der Verblindung (d. h. die Versuchsperson weiß nicht, worin die Testsubstanz enthalten ist) wurde meist nicht eingehalten; so weisen der charakteristisch bittere Geschmack und die weißlichen Schlieren bei Tinktur en auf das Medikament hin. Außerdem kamen unterschiedlichen Präparate zum Einsatz (z. B. verschiedene verwendete Pflanzenteile, wässriger oder alkoholischer Extrakt ), welche nicht auf die Inhaltsstoffe standardisiert worden waren. Eine aktuelle Übersichtsarbeit bestätigt die Wirkung von Echinacea bislang nicht.
Nur bei chronisch wiederkehrenden Atemwegsinfekten scheint der Einsatz von Sonnenhut erfolgreich zu sein: Das Risiko einer Wiedererkrankung, die Dauer der dieser Wiedererkrankung und die Behandlungskosten können signifikant gesenkt werden. Unter Beachtung der Gegenanzeigen und Nebenwirkungen kann Echinacin mit Einschränkung hierbei empfohlen werden.
Eine Frage an Dr. Musselmann..
Beugt Echinacea Erkältungen vor?
Dr. Musselmann: Echinacea ist ein sehr schwieriges Thema, es kommen laufend widersprüchliche Studien. Ganz aktuell gibt es wieder eine positive. Aus der ärztlichen Praxis bin ich aber wenig von Echinacea überzeugt. Und auch auf Grundlage des gegenwärtigen Stands der Studien kann keine klare Empfehlung gegeben werden, ob Echinacea hilft oder nicht. Einzig bei chronisch rezidivierenden (immer wieder auftretenden) Atemwegsinfekten scheint der Einsatz von Echinacin das Wiedererkrankungsrisiko, die Dauer der Rezidive und die Behandlungskosten signifikant zu senken und kann hier unter Beachtung der Kontraindikationen und Nebenwirkungen mit Einschränkung empfohlen werden. Bei nicht fieberhaften Infekten kann Echinacea unter Umständen nutzen, wenn es sofort gegeben wird. Es sollte nicht länger als zwei Wochen am Stück zum Einsatz kommen und im Anschluss ist mindestens eine Pause von zwei Wochen einzuhalten.Aus naturheilkundlicher Sicht gibt es viele nichtmedikamentöse Maßnahmen mit ähnlichen oder besseren Effekten, wie regelmäßige Kneipp-Therapie, Sauna (bereits erwähnt), vermehrte körperliche Aktivität und im Winter nicht zu hohe Raumtemperatur, damit die Schleimhäute nicht austrocknen und Viren sich nicht so leicht einnisten können.
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Praktische Anwendung: Produkte & Hausmittel
Auf dem Markt sind verschiedenste Produkte erhältlich, z.B. Presssaft aus dem Kraut, alkoholisches Kraut und Wurzelextrakte, homöopathische niedrig-Potenzen oder Urtinkturen und verschiedene Kombinationspräparate. Es gibt Präparate zur innerlichen und äußerlichen Anwendung (Tabletten, Lutschbonbon, Tinktur , Salbe, Injektionslösung). Die wirksame Tagesdosis beträgt beim Presssaft 6 bis 9 ml, bei Präparaten aus Trockenextrakten wird eine Tagesdosis von 900 mg Substanz empfohlen.
Die Konzentrationen der Inhaltsstoffe können je nach Zubereitungsart stark schwanken. Die Tagesdosis muss jeweils im Beipackzettel angegeben werden. Generell sollte man unter standardisierten Bedingungen hergestellte Produkte mit gesicherter Qualität verwenden (eingestellt auf phenolische Säuren/Echinacosid oder Alkamid/Cichoriensäure/Polysaccharid e).
Bei Verwendung als immunstimulierendes Mittel ist darauf zu achten, dass die Einnahme bereits bei bestehendem Ansteckungsrisiko oder bei ersten Anzeichen einer Infektion erfolgt. Die Anwendungsdauer sollte maximal 2 Wochen betragen. Vor einer Weiterbehandlung ist mindestens eine 14-tägige Pause einzulegen.
Aufbewahrung:
Nicht über 25°C lagern. Tinktur en sind nach Anbruch der Flasche 4-8 Wochen haltbar.
Wirkstoffe
Alkamide: Etwa 20 verschiedene, meistens Isobutylamide geradkettiger Fettsäuren mit olefinischen oder acetylenischen Bindungen. E. purpurea enthält 0,01-0,04% Alkamide. Diese Wirkstoffe sind sehr reaktiv und können kovalente Bindungen mit Proteinen eingehen Phenylpropanoide: Glycoside der Kaffeesäure (Cichoriensäure, Echinacosid, Verbascosid, Caffeoylechinacosid, Kaffeesäureester); Radikalfänger, Antioxidantien, unspezifische Wechselwirkung mit Proteinen Polysaccharide: Methyl-glucuron-arabino-xylan, Rhamno-arabino-galaktan, Xyloglucan, Glykoproteine mit hoch verzweigten Zucker mit Galaktose, Arabinose und Glucuronsäure, heterogene Polysaccaride >10kD, Arabinogalactan (70kD), Inulin, Uronsäure Ätherische Öle: Alkene und Alkine, Ketoalkene und Ketoalkine; Borneol, Caryophyllen, Caryophyllenepoxid, Bornylacetat, Germacren D. Gehalt 0,08 bis 0,32 % Alkaloide: Tussilagin, Isotussilagin; diese Pyrrolizdinalkaloide können das Erbgut verändern und möglicherweise krebserregend; deshalb dürfen Drogendosierungen nicht mehr als 1 µg Pyrrolizdinalkaloide/Tag aufweisen Flavonoide: Quercetin, Kämpferol, Isorhamnetin, Partuletin-3-rutinosid; Radikalfänger, Antioxidantien, unspezifische Wechselwirkung mit Proteinen Der Gehalt der Inhaltsstoffe schwankt je nach verwendeten Pflanzenteilen, Pflanzenart und Aufbereitung.