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Thymian

Blühender Thymian mit den kleinen weißen Blüten.
© Wikipedia

Würzen und heilen mit Thymian

Sowohl Thymianöl als auch der Inhaltsstoff Thymol wirken antibiotisch und antiviral. Thymian eignet sich daher zur Behandlung von Bronchitis, Entzündungen der Mund- und Rachenschleimhäute sowie kleineren Wunden.

Von: PhytoDoc-Redaktion

Von: PhytoDoc Redaktionsteam

Dieser Artikel ist eine Gemeinschaftsarbeit des dreiköpfigen Redaktionsteams. Er wurde sorgfältig auf Basis der aktuellen, phytotherapeutischen Fachliteratur erstellt. Dabei obliegt die fachliche Endprüfung dem Heilpflanzen-Experten Prof. Dr. Michael Wink.

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Thymian: Das Wichtigste im Überblick

Die Blätter und Blüten des Thymians (Thymus vulgaris) sind reich an ätherischen Ölen und werden in der Pflanzenheilkunde gegen verschiedene Beschwerden eingesetzt. Die Wirkstoffe haben antivirale und antibakterielle Eigenschaften und wirken darüber hinaus schmerzlindernd. Daneben sind eine krampflösende und entzündungshemmende Eigenschaften des Thymians belegt.

Wirkung und Anwendung

Bei Beschwerden der Mund-/ Rachenschleimhäute ist Thymian ebenso empfehlenswert, wie bei Katarrhen der oberen Luftwege, Husten, Bronchitis oder Keuchhusten. Weitere traditionelle Anwendungsgebiete des Thymians sind unter anderem rheumatische Beschwerden und Verdauungsprobleme.

Produkte mit Thymian

Unterschiedliche Produkte wie Öle, Extrakte, Tabletten, Kapseln, Hustensäfte oder Salben werden zur Anwendung angeboten.

Gibt es Nebenwirkungen?

Thymian ist dabei sehr gut verträglich und hat keine Nebenwirkungen.

Wie gut hilft Thymian?

Die Anwendung von Thymian wird vorwiegend durch Laborversuche und Anwendungsbeobachtungen der traditionellen Medizin gestützt.

Anwendungen, die auf der antiseptischen, entzündungshemmenden, krampflösenden und sekretionsfördernden Wirkung beruhen, wurden wegen mangelhafter Datenlage in den Neunziger Jahren von der Kommission E nicht in den Anwendungskatalog aufgenommen.

Klinische Untersuchungen für die Wirkung von Thymol gibt es zu wenig. Laborversuche zeigen aber, dass Thymol zu den am stärksten antibakteriell und antiviral wirkenden Einzelkomponenten etherischer Öle zählt. Thymian wirkt nach ärztlichen Erfahrungen auch schmerzlindernd.

Die Kommission E erkennt die lange Erfahrungstradition an und befürwortet die Anwendung bei Katarrhen der oberen Luftwege, Bronchitis und Keuchhusten.

Alle Anwendungen im Überblick, sortiert nach Wirksamkeit

Hinweis: die möglichen Anwendungsgebiete sind zwei verschiedenen Kategorien zugeordnet, je nach Studienlage.

Eine ausführliche Definition erhalten Sie, wenn Sie mit der Maus über die jeweiligen Blätter fahren.

Gesicherte Wirksamkeit
Wirksamkeit laut Erfahrungsheilkunde

Botanik: Aussehen und Verbreitung

Aussehen und Herkunft

Der Echte Thymian (Thymus vulgaris) ist ein Zwergstrauch aus der Familie der Lippenblütler (Lamiaceae) mit gegenständigen, kleinen graugrünen Blättern und kleinen violetten Lippenblüten, die in köpfchenförmigen Blütenständen beisammen stehen.

Die alte Heilpflanze bevorzugt warme Standorte und ist in Süd- und Südosteuropa heimisch. Andere Arten findet man in Spanien und Portugal (T. zygis), West- und Nordeuropa bis zur Ukraine (T. serpyllum) und weiten Teilen Europas (T. pulegioides). Echter Thymian wird heute praktisch weltweit angebaut.

Für pharmakologische Zwecke geerntet werden die Blätter und Blüten (Thymiankraut – Thymi herba). Daraus gewinnt man das etherische Öl (Thymi aetheroleum).

Weitere Arten

Häufig werden auch die weniger wirksamen Arten Quendel (T. serpyllum), Arzneithymian (T. pulegioides), T. schimperi und Zitronenthymian (T. x citriodora – ein Hybrid zwischen T. vulgaris und T. pulegioides) verwendet.

Thymian in der Kosmetik- und Lebensmittelindustrie

Thymian und Thymianöl setzt die Kosmetik- und Lebensmittelindustrie auch zum Parfümieren von Kosmetika und Aromatisieren von alkoholhaltigen Getränken ein. In der französischen sowie der italienischen Küche ist Thymian ein beliebtes Gewürz.

Gewinnung

Zur Blütezeit werden die oberirdischen Teile des Thymians geerntet und die Blätter und Blüten gerebelt (abgestreift). Durch Wasserdampfdestillation erhält man das Öl, eine rotbraune Flüssigkeit mit intensivem Geruch und scharfem Geschmack.

Weitere Verwendung

Aus der Hauptkomponente des Thymianöls (Thymol) wird Menthol synthetisiert.

Thymol wird gerne Kosmetika zugesetzt, da er die Produkte haltbar macht und keine weiteren Konservierungsstoffe zugesetzt werden müssen.

Heilwirkung von Thymian

Antibiotisch, antibakteriell, antiviral & antimykotisch

Sowohl Thymianöl als auch der Inhaltsstoff Thymol wirken im Laborversuch antibiotisch. Thymol zählt zu den am stärksten antibakteriell und antiviral wirkenden Einzelkomponenten etherischer Öle. Unter bestimmten Versuchbedingungen wird auch das Pilzwachstum gebremst (antimykotisch) und die Produktion von Pilzgiftstoffen gehemmt. Thymian eignet sich daher zur Behandlung von Entzündungen der Mund- und Rachenschleimhäute sowie Mundgeruch.

Gegen Schmerzen, Entzündungen und Husten

Thymol wirkt nach Laborversuchen, Erfahrungsberichten und klinischen Studien schmerzlindernd. Auch die entzündungshemmenden und krampflösenden Eigenschaften von Thymol tragen vermutlich zu einer Schmerzlinderung bei. Diese Wirksamkeit sollte künftig noch umfangreicher belegt werden.

Den Polymethoxyflavonen und Monoterpenen aus dem Thymian werden außerdem eine krampflösende und hustenreizstillende Wirkung zugesprochen. Er fördert außerdem den Auswurf von Schleim. Die traditionelle Medizin setzt Thymian gegen Husten, Erkältung, Bronchitis und Entzündungen der oberen Atemwege ein.

Thymian für den Magen

Thymian reduziert auch die Symptome bei Magen/Darmbeschwerden. Die traditionelle Volksmedizin überliefert eine speichel- und magensaftanregende Wirkung und empfiehlt Thymian bei Appetitlosigkeit sowie Verdauungsbeschwerden.

Nebenwirkungen und Gegenanzeigen

Das allergische Potential von Thymian ist äußerst gering. Allerdings neigen Personen mit einer Allergie gegen Birkenpollen und Sellerie möglicherweise auch zu einer Empfindlichkeit gegenüber Thymian.

Bei größeren Hautverletzungen und akuten Hautkrankheiten, schweren fieberhaften und infektiösen Erkrankungen, Herzinsuffizienz und Hypertonie sind Vollbäder unabhängig vom Inhaltsstoff nicht zu empfehlen.

Aus Sicherheitsgründen sollten Präparate mit Thymian während der Schwangerschaft und der Stillzeit nicht eingenommen werden.

Wechselwirkungen

Es sind keine Wechselwirkungen bekannt.

Praktische Anwendung: Produkte & Hausmittel

Thymianprodukte sind als Tee, Öl sowie Flüssig- und Trockenextrakte im Handel. Es gibt außerdem zahlreiche Kombinationspräparate, die Thymian enthalten (lösliche Hustentees, Dragees, Hustentropfen, Hustensäfte, Gurgellösungen und antiseptische Salben).

Hausmittel: Tee & Brustwickel

Tee & Tinktur

Tee: 1–2 g Droge pro Tasse

  • mehrmals täglich trinken zur Förderung des Auswurfs
  • vor und bei Mahlzeiten zur Förderung der Verdauung
  • zum Gurgeln verwendet man einen 5 %igen Aufguss

Tinktur (1:10 in 70 %igem Alkohol): 40 Tropfen drei Mal täglich einnehmen.

Wirkstoffe von Thymian

Der Gehalt an etherischem Öl kann sehr stark variieren.

Öl von guter Qualität besitzt einen hohen Thymol- (30–50%) und Carvacrolgehalt (1–5%).

In kleineren Mengen sind enthalten:

  • weitere Monoterpene: Linalool, p-Cymen, Cineol, Thujan-4-ol und α-Pinen
  • Lamiaceengerbstoffe (= Labitatengerbstoffe, bis zu 7%)
  • Flavone: Polymethoxyflavone
  • Triterpene
  • Polysaccharide

Quellen/Weitere Informationen

Quellen
  1. Blaschek W. et al. (Hrsg.): Hagers Handbuch der Drogen und Arzneistoffe, Springer-Verlag Heidelberg, 2004
  2. A-M Beer, A., M., et al., Neue pharmakologische Erkenntnisse zu den schmerzlindernden Wirkungen von Thymol, thymolhaltigen Fertigarzneimitteln und Rezepturen, Kim Komplementäre und integrative Medizin, 48, 3, 38-42, März 2007
  3. Schilcher, H., Kammerer, S.: Leitfaden Phytotherapie, 3. Auflage, Urban & Fischer Verlag München-Jena, 2007
  4. Van Wyk, B.-E., Wink, C., Wink, M.: Handbuch der Arzneipflanzen, Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft mbH, Stuttgart, 2004
  5. World Health Organization: WHO monographs on selected, medicinal plants, Genf, 1999
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