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Ginseng

Vom Ginseng verwendet man vor allem die Wurzel.
Ginsengwurzel-Ernte bei der FloraFarm GmbH in Walsrode. © FloraFarm

Ginseng: Symbol für Gesundheit und ein langes Leben

Ginseng wirkt nicht gezielt gegen eine spezifische Krankheit, sondern bei allgemeinen Schwäche- und Ermüdungszuständen.

Von: PhytoDoc-Redaktion

Von: PhytoDoc Redaktionsteam

Dieser Artikel ist eine Gemeinschaftsarbeit des dreiköpfigen Redaktionsteams. Er wurde sorgfältig auf Basis der aktuellen, phytotherapeutischen Fachliteratur erstellt. Dabei obliegt die fachliche Endprüfung dem Heilpflanzen-Experten Prof. Dr. Michael Wink.

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Ginseng: Das Wichtigste im Überblick

Die Ginseng-Wurzel (Panax ginseng) ist eines der ältesten Heilmittel Chinas. Die Wurzel wird traditionell bereits seit mehreren Jahrtausenden zur Stärkung und Kräftigung bei Müdigkeit oder Schwächegefühl verabreicht. Auch auf ein Leistungstief bzw. Konzentrationsschwächen wirkt der Ginseng positiv. Leistungssportler verwenden Ginseng-Produkte nach intensiven Trainingseinheiten oder Wettkämpfen, um die Erholungszeit zu verkürzen. Er hilft außerdem bei der Rekonvaleszenz nach einer Krankheit. Ginseng ist dabei gut verträglich und hat kaum Nebenwirkungen.

In der Pharmazie werden vor allem die getrockneten Wurzeln des Ginsengs verarbeitet. Diese sind besonders reich an Ginsenosiden, ätherischen Ölen, Phytosterolen und Peptidoglykanen. Die Palette an Ginseng-Produkten ist sehr vielfältig. Die volle Wirkung entfaltet sich meist nach einer Zeitspanne von 3-4 Wochen.

Wie gut hilft Ginseng?

Ginseng: Diese Wurzel stärkt

Ginseng gehört zu den bedeutendsten Heilmitteln der traditionellen chinesischen Medizin (TCM). Die sehr gute Verträglichkeit bestätigte sich in der Anwendung seit Tausenden von Jahren in Asien und auch in neueren europäischen Studien. So wurden viele überlieferte Eigenschaften durch klinische Studien bestätigt: Ginseng hebt die Stimmung, stellt die geistige und körperliche Leistungsfähigkeit durch Erschöpfung und Müdigkeit wieder her und fördert bei Krankheit die Rekonvaleszenz. Viele der weiteren Anwendungsgebiete stützen sich nur auf traditionelle Anwendungsbeobachtungen.

Er ist kein Medikament im herkömmlichen Sinne, denn er wirkt nicht gezielt gegen eine spezifische Krankheit, sondern bei allgemeinen Schwäche- und Ermüdungszuständen (Tonikum, Adaptogen).

Alle Anwendungen im Überblick, sortiert nach Wirksamkeit

Hinweis: die möglichen Anwendungsgebiete sind zwei verschiedenen Kategorien zugeordnet, je nach Studienlage.

Eine ausführliche Definition erhalten Sie, wenn Sie mit der Maus über die jeweiligen Blätter fahren.

Gesicherte Wirksamkeit
  • Müdigkeit
  • Rekonvaleszenz (Beschleunigen der Erholung nach Krankheit)
  • Schwächezustände und Erschöpfung: Stärkung der geistigen und körperlichen Leistungs- und Konzentrationsfähigkeit, Vorbeugung von Schwächezuständen
Wirksamkeit laut Erfahrungsheilkunde
  • Anti-Aging, antioxidativ
  • Abwehrschwäche
  • chronisches Erschöpfungssyndrom (Depression/Erschöpfung/Burn-Out)
  • Diabetes (nicht gesichert)
  • Gedächtnis und Lernleistung, Steigerung, zentral aktivierend
  • Impotenz
  • klimakterische Beschwerden
  • Konzentrationsschwäche
  • Lungenfunktion, Unterstützung (bei Patienten mit chronischen Atemwegserkrankungen)
  • Magen-Darm-Beschwerden (Gastritis und Geschwüre), Unterstützung einer gesunden Darmflora
  • Resistenzsteigerung gegenüber verschiedenen Arten von Stress (physikalisch, chemisch, biologisch)
  • sportliche Belastung, Förderung der Erholung
  • Stress

Heilwirkung von Ginseng

Von den chinesischen Arzneipflanzen ist die Ginsengwurzel die bekannteste. Sie gilt als das älteste Heilmittel und wird in China seit Jahrtausenden genutzt. Ginseng genießt einen guten Ruf als Stärkungsmittel („Adaptogen“), denn er steigert die körpereigene Abwehr gegen Stress und Krankheiten. Das schließt auch die Widerstandskraft gegen radioaktive Strahlung, virale Infekte, Sauerstoffmangel (bei Verschlusserkrankungen), Alkohol und andere Gifte mit ein.

Studienergebnisse: Ginseng wirkt leistungsfördernd

Viele überlieferte Eigenschaften wurden durch klinische Studien bestätigt: Ginseng hebt die Stimmung, verbessert die physische und intellektuelle Leistung und fördert die Rekonvaleszenz. Daneben werden verschiedene Hormonprozesse und Stoffwechselvorgänge, wie die Immunreaktion stimuliert. Eine Studie an Krebspatienten zeigte eine Verbesserung verschiedener Parameter - eine Steigerung des Energieniveaus, der körperlichen Gesundheit sowie eine Reduktion der Müdigkeit.


Diabetes und gestörter Insulinhaushalt

Ginseng führt über eine Erweiterung der Adern zu einer verbesserten Durchblutung des Gehirns. Zahlreiche Labor- und Tierversuche sowie Studien belegen eine Wirkung bei Diabetes und einem gestörten Insulinhaushalt. Auch für die Anwendung zur Steigerung der Libido und bei Impotenz gibt es stützende Daten.


Förderung der Hirnaktivität

Einige kleinere Tests, die an Athleten durchgeführt wurden, zeigten eine Steigerung der Sauerstoffaufnahme, eine verstärkte Leistungsfähigkeit und eine langsamere Abnahme der Fitness nach dem Trainingsstopp.

Ginseng erhöht die Ausschüttung verschiedener Neurotransmitter (Dopamin, Noradrenalin, Serotonin) und fördert so die Gehirnaktivität. Ein Tierversuch an Kaninchen zeigte, dass nach Verabreichung von Ginsengextrakt das Gehirn vermehrt den Brennstoff Zucker aufnimmt und ökonomischer nutzt.

Praktische Anwendung: Produkte & Hausmittel

Von Ginseng gibt es eine große Auswahl an Fertigarzneimitteln, Arzneitees und Nahrungsergänzungsmitteln. Billige Ginseng-Fertigpräparate sind häufig unterdosiert, vor allem wenn sie als Nahrungsergänzungsmittel in Verkehr gebracht werden. Produkte, die neben einem hohen Gehalt an Ginsenoiden (Tagesdosis mindestens 10 mg) weitere Ginsenginhaltsstoffe mit konstanten Mindestgehalten enthalten, sind daher empfehlenswert. Solch kontrollierte Gehalte weisen die als „pflanzliches Arzneimittel“ deklarierten Produkte auf. Auf diesen Hinweis auf der Verpackung sollten Sie also achten, auch beim Tee. Entsprechend hochwertige Produkte tragen das Label „Arzneitee“.

Dosierungsempfehlung: Bei einem Arzneitee wird üblicherweise aus 1 bis 2 Gramm Ginsengwurzel ein Tee zubereitet (Tagesmenge). Wie das Pulver und die Tinktur hat er einen leicht bitteren Geschmack. Für alle, die eine geschmacksneutrale Variante vorziehen, gibt es verschiedene Tabletten, Dragees und Kapseln mit dem konzentrierten Extrakt. Entscheidend ist auch hier der Wirkstoffgehalt pro Tablette/Kapsel. Darum gibt es je nach Hersteller verschiedene Dosieranweisungen auf dem Beipackzettel. 200 bis 600 mg Extrakt pro Tablette sollten es sein, um eine Wirkung zu erzielen.

Hausmittel: Tee-Rezept

Sie brauchen:

  • 1 bis 2 (3) Gramm geschnittene Ginsengwurzel (lose aus der Apotheke oder als fertiger Arzneitee)
  • ¼ Liter kochendes Wasser

Übergießen Sie die Ginsengwurzel mit kochendem Wasser und lassen den Tee 5 bis 10 Minuten zugedeckt ziehen. Danach abseihen. Täglich 2 bis 3 Tassen davon trinken. Die Anwendungsdauer lesen Sie weiter oben.

Anwendungsdauer: am besten als Kur

Damit Ginseng optimal wirken kann, muss der Körper dauerhaft mit dem Wirkstoff versorgt werden. Es empfiehlt sich daher eine Daueranwendung von 3 bis 4 Wochen (max. 3 Monate). Da keine Studien vorliegen, nimmt man Ginseng besser nicht länger als 3 Monate am Stück. Nach einer Pause von 2 bis 3 Monaten kann denn eine erneute Behandlung mit Ginseng erfolgen.

Übrigens: Ginseng hat sich als sehr verträglich erwiesen. In China wird er auch höher dosiert, als bei uns üblich. So ist der Ginseng ein uraltes und bewährtes Stärkungsmittel.

Roter oder Weißer Ginseng?

Neben Weißem Ginseng ist auch Roter Ginseng im Handel. Der Unterschied liegt in der Zubereitung. Während der Weiße Ginseng naturbelassen getrocknet wurde, ist der Rote Ginseng mit heißem Dampf konserviert (120-130°C). Wenn Ausgangsware mit exzellenter Qualität verwendet wurde, verspricht der Rote Ginseng eine etwas bessere Wirkung. Generell ist das aber nicht der Fall.

Alte oder junge Wurzel?

Geworben wird mit dem hohen Alter der Pflanze, was ein Werbegag ist, denn erst nach 5 bis 7 Jahren erreicht der Wurzelstock ausreichend Masse, so dass sich die Verwertung lohnt [9]. Die jungen und dünnen Wurzeln bilden die höheren Wirkstoffmengen.

Wirkstoffe

  • Ginsenoside: komplexes Gemisch von Triterpensaponinen (bis zu 6%) mit 20(S)-Protopanaxadiol und 20(S)-Protopanaxatriol als Aglyka: Rg1, Rc, Rd, Rb1, Rb2 und Rb0
  • Polyacetylene: Ginsenoyne A–K
  • ätherisches Öl

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