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Divertikulitis

Divertikulitis löst Schmerzen im Unterbauch aus, die mit einer Blinddarmentzündung vergleichbar sind.
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Divertikulitis: Darmentzündung im Enddarmbereich

Zum Glück kann man effektiv vorbeugen: Ernährung und Bewegung heißen die Zauberworte.

Von: PhytoDoc-Redaktion

Von: PhytoDoc Redaktionsteam

Dieser Artikel ist eine Gemeinschaftsarbeit des dreiköpfigen Redaktionsteams. Er wurde sorgfältig auf Basis der aktuellen, medizinischen Fachliteratur erstellt und mit viel Leidenschaft und Expertise für die Naturheilkunde ergänzt. Dabei obliegt die fachliche Endprüfung dem ärztlichen Leiter Dr. med. Berthold Musselmann.

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Eine typische Zivilisationskrankheit

Bei Divertikulitis liegt eine Entzündung im Enddarmbereich vor. Sie ist weit verbreitet, vor allem bei älteren Personen mit bewegungsarmem Lebensstil, dann neigt der Darm zu Aussackungen, die sich häufig entzünden. Schlimmere Beschwerden wie Schmerzen, Unwohlsein und Durchfall erfahren 75 % der Betroffenen. Dabei könnte man effektiv vorbeugen: Ernährung und Bewegung heißen die effektiven Therapien. So lässt sich die Zahl der Anfälle deutlich reduzieren – wenn nicht sogar halbieren. Ohne Eigenleistung wird sich allerdings nicht viel ändern. Doch die Anstrengung lohnt sich, denn schwere Komplikationen schränken die Lebensqualität erheblich ein.

Behandlung bei Divertikulitis: Naturheilkunde und Hausmittel

Zum Glück: Vorbeugen gegen Divertikulitis ist möglich

Ob sich eine Divertikulose entwickelt und diese in eine Divertikulitis übergeht, kann man über vorbeugende Maßnahmen beeinflussen. Das ist die große Chance der Naturheilkunde: Bei der richtigen Ernährung und viel Bewegung ist die Prognose wesentlich günstiger. Eine langfristige Ernährungsumstellung ist die einfachste bekannte Intervention gegen Divertikulitis.

Man vermutet als eine der Ursachen für Divertikulitis, dass sich in den Divertikeln auf dem eingeschlossenen Kot krankmachende Bakterien ansiedeln. Probiotische Medikamente aus bestimmten Hefen oder Bakterien sind nach neueren Studien daher auch einen Versuch wert.

Phytotherapeutika normalisieren den Stuhl und reduzieren auch den Schmerzmittelkonsum.

Heilpflanzen

Prinzip bei Divertikulitis: den Darm mit Quellmaterial füllen

Nur wer sich natürlich ernährt, nimmt genügend Ballaststoffe auf. Sie füllen den Darm, halten den Stuhl aber weich. Man kann Sie aber auch kaufen und der Nahrung zusetzen. Keine Angst, der Geschmack ist mehr oder weniger neutral, Sie müssen sich also nicht auf eine ungewohnte Erfahrung einstellen.

Pflanzliche Schleime und Quellstoffe sind sehr schonend und haben keine negativen Effekte. Hier bekommen sie die volle Wirkung ohne Nebenwirkung:

  • Weizenkleie, Haferkleie: Diese Ballaststoffe quellen im Darm auf und dehnen ihn. Dabei erhöht sich die Spannung in der Darmwand, was die Bildung von Divertikeln vermindert. Dabei soll die Partikelgröße möglichst grob sein (mindestens 1 mm). Doch verdauen auch Mirkoorganismen im Darm diese Stoffe, so dass manche Personen Blähungen bekommen – weniger schlimm als Divertikulitis, aber eben auch unangenehm. Das umgeht man mit anderen Präparaten, nämlich:
  • Flohsamen und Leinsamen: Die Schale dieser Samen nehmen große Mengen an Wasser auf. Es bilden sich dabei Schleime, die auch entzündungshemmend und reizmildernd wirken, daher eignen sie sich zur Langzeitbehandlung bei unkomplizierter Divertikulitis, insbesondere bei abklingender Divertikulitis in Anschluss an das Fasten. Verwendet wurde in den klinischen Studien ein Granulat mit Samen und Samenschalen (vor dem Frühstück und nach dem Abendessen 2 Teelöffel, Tagesdosis 20 g).
  • Methylcellulose: Man stellt diesen Stoff chemisch aus Zellulose her, er kommt auch als Verdickungsmittel in Lebensmitteln zum Einsatz. Auch Methylcellulose ist gänzlich unverdaulich.

Je nach den vorherrschenden Beschwerden, welche individuell bei Divertikulitis vorherrschen, kann man unter verschiedenen Phytotherapeutika wählen:

Den Darm beruhigt Uzara, eine südafrikanische Heilpflanze.

Kamille ist der Klassiker bei Entzündungen und Krampfschmerzen im Verdauungstrakt.

Ein neu entdecktes Mittel gegen Entzündungen wie Divertikulitis ist Weihrauch: „Boswellia serrata“ (H15 oder Sallaki) und Myrrhe (Myrrhinil-Intest) haben ausgesprochen antientzündliche Wirkungen.

Gerbstoffhaltige Mittel schließen die Darmoberfläche ab (Tormentillenwurzel, Eichenrinde, Ratanhiawurzel, Heidelbeere, Schwarzer Tee, Grüner Tee). Da Gerbstoffe zersetzt werden oder den Magen reizen, empfiehlt sich bei Kolonbeschwerden ein Präparat, dass die Gerbstoffe sicher in den Darm bringt (Tanninalbuminat). Achtung: Gerbstoffe dürfen in größeren Mengen nicht dauerhaft verwendet werden, denn das behindert die Aufnahmefunktion des Darms.

Ätherische Öle lindern Blähungen und entspannen (Fenchelsamen, Pfefferminzblätter, Kümmelsamen, Anissamen).

Medizinische Kohle darf nur vorübergehend eingenommen werden, denn sie bindet neben Giften auch lebenswichtige Stoffe wie Vitamine. Auf die Dauer käme es zu Mangelerscheinungen.

Bei Verstopfung und Blähungen lesen Sie die entsprechenden Artikel auf Phytodoc!

Achtung bei Abführmitteln:

Mittel mit Kap-Aloe, Faulbaumrinde, Kreuzdornbeeren, Sibirischer Rhabarber, Sennesblätter, Rizinusöl sind sehr belastend für den Darm und sind nur für Ausnahmefälle über kurze Zeiträume geeignet. Auf die Dauer sind die erwähnte Ballast- und Quellstoffe bei Divertikulitis besser geeignet. Schonend sind auch verschiedene „Zucker“, die vom Menschen nicht verdaut werden können. Sie binden Wasser im Stuhl und sorgen so für eine weiche Konsistenz (Pektine aus Äpfeln oder Tamarindenmus, Sorbitol, Mannitol, Lactulose). Durchschlagenden Erfolg haben häufig auch Trockenfrüchte (Äpfel, Feigen, Aprikosen), Pflaumen- und Sauerkrautsaft. Bei Divertikulitis sind die sanften Methoden die bessere Wahl.

Heilpflanzen und Vitalstoffe, die bei Divertikulitis helfen können

Hausmittel und Tipps für den Alltag

Was Sie selbst tun können

Divertikulitis bekommen Couch-Potatoes viel öfter. Man sollte sich also schon ein wenig am Riemen reißen und einiges im Leben umstellen. Weder der Arzt noch die Medikamente können Ihnen diesen Teil abnehmen.

  • Planen Sie regelmäßig Sport und Bewegung ein. Das ist nicht leicht umzusetzen, wenn man alleine ist. Suchen Sie Verbündete oder betreiben Sie Sport in der Gruppe. Da wird man schon mal mitgezogen, wenn der innere Schweinehund protestiert.
  • Eine Stuhlregulation mit natürlichen Mitteln ist sinnvoll. Gewöhnen Sie sich an, diese Mittel zu den Mahlzeiten einzunehmen – dann vergessen Sie es nicht. Alle Informationen zu natürlich schonenden Mitteln unter Heilpflanzen.
  • Vermeiden Sie starkes Pressen beim Stuhlgang, das fördert die Bildung von Divertikeln.
  • Kein Übergewicht, versuchen Sie Normalgewicht anzustreben. Das hilft nicht nur gegen die Divertikulitis, sondern auch bei anderen Stoffwechselerkrankungen und Verschleißerscheinungen. Sie profitieren doppelt. Abnehmen mit professioneller Begleitung ist oft nachhaltiger.
  • Wenn Sie das Rauchen nicht aufgeben können, so vermindern Sie wenigstens den Nikotinkonsum.
  • Alkoholkonsum nur sehr mäßig (z.B. maximal 1/8 l Wein ODER 0,33 l Bier pro Tag). Alkohol – insbesondere Hochprozentiges – belastet die Schleimhaut und fördert Magen-Darmentzündungen.

Weitere Therapien

Nun haben Sie bereits einige Heilpflanzen kennen gelernt, die die Beschwerden lindern. Neben unseren Hausmitteln können Sie Ihrem Darm mit der richtigen Ernährung etwas Gutes tun. Auf der nächsten Seite erfahren Sie außerdem, wie die Schulmedizin Divertikulitis behandelt!

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