Prinzip bei Divertikulitis: den Darm mit Quellmaterial füllen
Nur wer sich natürlich ernährt, nimmt genügend Ballaststoffe auf. Sie füllen den Darm, halten den Stuhl aber weich. Man kann Sie aber auch kaufen und der Nahrung zusetzen. Keine Angst, der Geschmack ist mehr oder weniger neutral, Sie müssen sich also nicht auf eine ungewohnte Erfahrung einstellen.
Pflanzliche Schleime und Quellstoffe sind sehr schonend und haben keine negativen Effekte. Hier bekommen sie die volle Wirkung ohne Nebenwirkung:
- Weizenkleie, Haferkleie: Diese Ballaststoffe quellen im Darm auf und dehnen ihn. Dabei erhöht sich die Spannung in der Darmwand, was die Bildung von Divertikeln vermindert. Dabei soll die Partikelgröße möglichst grob sein (mindestens 1 mm). Doch verdauen auch Mirkoorganismen im Darm diese Stoffe, so dass manche Personen Blähungen bekommen – weniger schlimm als Divertikulitis, aber eben auch unangenehm. Das umgeht man mit anderen Präparaten, nämlich:
- Flohsamen und Leinsamen: Die Schale dieser Samen nehmen große Mengen an Wasser auf. Es bilden sich dabei Schleime, die auch entzündungshemmend und reizmildernd wirken, daher eignen sie sich zur Langzeitbehandlung bei unkomplizierter Divertikulitis, insbesondere bei abklingender Divertikulitis in Anschluss an das Fasten. Verwendet wurde in den klinischen Studien ein Granulat mit Samen und Samenschalen (vor dem Frühstück und nach dem Abendessen 2 Teelöffel, Tagesdosis 20 g).
- Methylcellulose: Man stellt diesen Stoff chemisch aus Zellulose her, er kommt auch als Verdickungsmittel in Lebensmitteln zum Einsatz. Auch Methylcellulose ist gänzlich unverdaulich.
Je nach den vorherrschenden Beschwerden, welche individuell bei Divertikulitis vorherrschen, kann man unter verschiedenen Phytotherapeutika wählen:
Den Darm beruhigt Uzara, eine südafrikanische Heilpflanze.
Kamille ist der Klassiker bei Entzündungen und Krampfschmerzen im Verdauungstrakt.
Ein neu entdecktes Mittel gegen Entzündungen wie Divertikulitis ist Weihrauch: „Boswellia serrata“ (H15 oder Sallaki) und Myrrhe (Myrrhinil-Intest) haben ausgesprochen antientzündliche Wirkungen.
Gerbstoffhaltige Mittel schließen die Darmoberfläche ab (Tormentillenwurzel, Eichenrinde, Ratanhiawurzel, Heidelbeere, Schwarzer Tee, Grüner Tee). Da Gerbstoffe zersetzt werden oder den Magen reizen, empfiehlt sich bei Kolonbeschwerden ein Präparat, dass die Gerbstoffe sicher in den Darm bringt (Tanninalbuminat). Achtung: Gerbstoffe dürfen in größeren Mengen nicht dauerhaft verwendet werden, denn das behindert die Aufnahmefunktion des Darms.
Ätherische Öle lindern Blähungen und entspannen (Fenchelsamen, Pfefferminzblätter, Kümmelsamen, Anissamen).
Medizinische Kohle darf nur vorübergehend eingenommen werden, denn sie bindet neben Giften auch lebenswichtige Stoffe wie Vitamine. Auf die Dauer käme es zu Mangelerscheinungen.
Bei Verstopfung und Blähungen lesen Sie die entsprechenden Artikel auf Phytodoc!
Achtung bei Abführmitteln:
Mittel mit Kap-Aloe, Faulbaumrinde, Kreuzdornbeeren, Sibirischer Rhabarber, Sennesblätter, Rizinusöl sind sehr belastend für den Darm und sind nur für Ausnahmefälle über kurze Zeiträume geeignet. Auf die Dauer sind die erwähnte Ballast- und Quellstoffe bei Divertikulitis besser geeignet. Schonend sind auch verschiedene „Zucker“, die vom Menschen nicht verdaut werden können. Sie binden Wasser im Stuhl und sorgen so für eine weiche Konsistenz (Pektine aus Äpfeln oder Tamarindenmus, Sorbitol, Mannitol, Lactulose). Durchschlagenden Erfolg haben häufig auch Trockenfrüchte (Äpfel, Feigen, Aprikosen), Pflaumen- und Sauerkrautsaft. Bei Divertikulitis sind die sanften Methoden die bessere Wahl.
Heilpflanzen und Vitalstoffe, die bei Divertikulitis helfen können