Abnehmmuffel: Folgen und Prognose
Große Studien haben gezeigt, dass mit fallendem BMI die Lebenserwartung steigt.
- die allgemeine Sterblichkeit sinkt um etwa > 20 %
- das Risiko, an Diabetes zu versterben, fällt um etwa > 30 %
- die Wahrscheinlichkeit an Krebs zu versterben verringert sich um > 40 %
Problem allerdings ist, dass die meisten nach dem Abnehmen wieder zulegen. Darum muss betont werden, wie wichtig eine dauerhafte Umstellung von Ernährung und Bewegung ist.
Die Uhr dicker Menschen tickt schneller
Jede Kalorie, die durch den Stoffwechsel gelaufen ist, hinterlässt Schäden, das ist leider eine Folge unserer Biochemie: In den Minikraftwerken in den Zellen („Mitochondrien“) entsteht immer auch oxidativer Schaden bei der Energieproduktion. Abnehmen ist ein Beitrag zum Anti-Aging.
Daneben erzeugt Fett eine entzündliche Neigung, die ebenfalls zu einer beschleunigten Alterung beiträgt. Die Organe, die am meisten von der Alterung betroffen sind, sind die Leber/Bauchspeicheldrüse und die Gefäße. So leiden dicke Menschen häufiger bereits in jungen Jahren unter Diabetes und Arteriosklerose und Herz-Kreislauferkrankungen.
So ist insgesamt bei dickeren Menschen schon früh im Leben mit Alterserkrankungen zu rechnen.
Welche Folgeerkrankungen drohen nach langjährigem Übergewicht?
Wer sich vor dem Abnehmen drückt, der riskiert Diabetes, Bluthochdruck und Arteriosklerose und Herz-Kreislauferkrankungen.
- Das Gewicht beansprucht das Skelett und es treten Beschwerden, zum Beispiel an der Wirbelsäule und Kniegelenken, auf. Die Gelenke verschleißen schließlich. Die Betroffenen plagen über Gelenkschmerzen, Fersensporn und Wirbelsäulensyndrome.
- Fettleibige Personen neigen zur Bildung von Krampfadern.
- Durch Gerinnungsstörungen treten bei großen Fettdepots häufiger Thrombosen, Herzinfarkte und Schlaganfälle auf.
- Dicke Menschen leiden psychisch unter ihrer Erkrankung und ziehen sich häufig zurück. Gerade Kinder werden von anderen Kindern gehänselt oder aktiv ausgegrenzt. Es liegt auf der Hand, dass hier oft seelische Probleme, Depressionen, und Vereinsamung die Situation verschlimmern. Abnehmen kann die Seele heilen.
- Die Fettpolster drücken auf die Organe. Bei der Lunge kommt es zu Kurzatmigkeit, allgemeiner Müdigkeit. Dies fördert in einem Teufelskreis körperliche Trägheit. Nachts verursachen die Atemprobleme bei einigen Betroffenen eine Schlafapnoe. Abnehmen lindert die Situation deutlich.
- Auch die Blasenfunktion leidet. Bei dicken Männern mit metabolischem Syndrom haben etwa 90 % Blasenbeschwerden. Problematisch ist die Größenzunahme der Prostata (Prostatahyperplasie). Sie engt den Harnleiter ein und behindert das Wasserlassen. Auch Inkontinenz ist eine gefürchtete Nebenwirkung des Gewichts.
- Bei entsprechender Veranlagung sind auch die Harnsäurewerte im Blut zu hoch (Hyperurikämie), die Folge ist eine Neigung zu Gicht.
- Auch die Wahrscheinlichkeit, an Krebs zu erkranken oder daran zu versterben, steigt.
- Daneben leidet die Leber. Das Gewebe wandelt sich um und verfettet (Fettleber).
- Dicke Menschen neigen zu Gallenentzündung und Gallensteinen (Cholezystolithiasis) und entsprechend schmerzhaften Gallenkoliken, wenn ein Stein in Bewegung gerät.
- Ein typisches Problem für Übergewichtige ist die starke Schweißproduktion und der sich entwickelnde Körpergeruch.
- Fettzellen produzieren Hormone und führen zu Hormonstörungen. Generell ist zu viel Östrogen vorhanden, das führt zu Zyklusstörungen bei Frauen und Brustansätzen bei den Männern. Daneben sinkt der Testosteronspiegel bei Männern. Dann schwinden Muskeln und die ganze Figur wird weiblicher und ist auch manchmal die Ursache mangelnder Libido und/oder Erektionsstörungen. Übergewicht kann unfruchtbar machen. Muskelaufbau wird behindert – ein Teufelskreis.
- Im Schnitt bekommen dicke Menschen häufiger Demenz.
Bei der Länge dieser Liste wird ganz klar, wie wichtig das Abnehmen für eine gute Lebensqualität sein kann!