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Die Erkrankung verstehen: Akne vulgaris

Was ist Akne überhaupt?

Akne ist eine Entzündung der Talgdrüsen auf der Haut. Die Haut ist das größte Organ des menschlichen Körpers. Sie erfüllt viele verschiedene Funktionen. Dazu dienen die so genannten Hautanhangsgebilde, die in den tieferen Schichten der Haut liegen: Schweiß-, Talgdrüsen, Haare und Nägel.

Jedes Haar steckt in einen kleinem Säckchen, dem Haarbalg, an dessen Grund die Haarwurzel liegt. In den Haarbalg mündet auch eine Talgdrüse. Über den Talgausführungsgang kommt der Talg an die Hautoberfläche. Er wirkt schützend und macht die Haut geschmeidig.

Definition

Das steckt dahinter

Wenn die Talgproduktion sehr stark ist, verstopfen Talgdrüsen gelegentlich. Das ist auf der Haut als schwarzes Pünktchen sichtbar. Wenn sich dort eiterbildende Bakterien ansiedeln, führt dies zu einer Entzündung und es entstehen kleine rote Stellen mit einem weißen Zentrum, die Pickel.

Betroffen sind vorallem Hautareale mit hoher Talgdrüsendichte wie Gesicht und Oberkörper. Selten tritt sie in anderen Hautregionen wie Achselhöhle, Leistenregion oder in der Gesäßfalte auf, da hier die Talgdrüsendichte geringer ist. Auch die Kopfhaut wird äußerst selten befallen.

Meist sind junge Leute von Akne betroffen, es gibt aber auch seltene Akneformen, die nach der Pubertät auftreten (Akne tarda).

Häufigkeit

Akne ist bei Jugendlichen die häufigste Hauterkrankung. Bei fast allen Jugendlichen tritt die Akne in unterschiedlichen Schweregraden und Erscheinungsformen auf. Erwachsene sind seltener betroffen.

Akne Vulgaris: Ursachen

Akne

ist eine Erkrankung mit verschiedenen Ursachen. Untersuchungen an ein- und zweieiigen Zwillingen haben gezeigt, dass es eine starke genetische Veranlagung (Prädisposition) für Akne gibt.

Akne tritt typischerweise in der Pubertät durch die hormonelle Umstellung auf und bessert sich ohne Therapie meist im dritten Lebensjahrzehnt. Vor allem männliche Hormone, die Androgene, führen zu einer sehr starken Talkbildung. Schließlich sind es die Bakterien (Propionibacterium acnes), die zu einer Entzündung führen. Sie lösen eine Immunreaktion aus und produzieren außerdem zusätzlich reizende Stoffe.

Aber auch andere Faktoren sind als Auslöser bekannt:

  • Benutzung von Sonnencremes (Mallorca-Akne)
  • anabole Steroide
  • abgestorbene Hautzellen im Talgausführgang durch eine Verhornungsstörung
  • Hautirritationen wie Kratzen, Reiben, Drücken und übertriebenes Waschen
  • Dioxine, Schwermetalle, Jod ("Jodakne"), Chlor („Chlorakne“, Schwimmbadbesuch!)
  • Stress, psychosomatische Ursachen
  • Lichtreizung
  • Hormonumstellung nach einer Schwangerschaft, Absetzen der "Pille"

Akne Vulgaris: Verlauf und Komplikationen

Formen

Man unterscheidet verschiedene Formen

  • Akne comedonica mit vorherrschenden Mitessern
  • Akne papulopustulosa mit Mitessern und Pickeln
  • Akne conglobata mit Mitessern, Pickeln, Abszessen und Fisteln, tiefe größerflächige Hautentzündungen
  • Akne aestivalis ist die so genannte "Mallorca-Akne": Sie erscheint nach stärkerer Lichtaussetzung bei Benutzung von Sonnencremes und betrifft vor allem Patienten vom 20. bis zum 40. Lebensjahr. Hier erheben sich die Papeln über einem entzündeten Saum.
  • Seltener ist die Chlorakne, die durch Hautkontakt mit dem chemischen Element Chlor auftritt. Es wird zur Desinfektion zum Bespiel in Schwimmbädern verwendet.

Komplikationen

Als Komplikationen können Furunkel entstehen, das sind besonders tiefe Vereiterungen. Verbreitet sich die Entzündung flächig, spricht man von Karbunkeln.

Wie grundsätzlich bei Hautkrankheiten an gut sichtbaren Stellen, führt die Akne mitunter zu schwerwiegenden psychischen und seelischen Problemen, da sie als stigmatisierend empfunden wird. Dazu kommt, dass sie häufig bei jungen Menschen in einer Entwicklungsphase auftritt, in der das Aussehen eine besondere Bedeutung hat.

Schwere Akneformen können außerdem zu lebenslang sichtbaren Narben führen.

Quellen/Weitere Informationen

Quellen

Literatur

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