Örtliche Behandlung:
Oft genügen Vitamin-A-Säure oder Benozylperoxid allein, oder diese werden in Kombination mit einem antimykotisch wirksamen (pilzhemmenden) Mittel gegeben. Diese Mittel hemmen die Aknebakterien und stoppen die Verengung der Talgdrüsen. Bei schwerer Akne kann der Arzt die oben erwähnten Mittel mit antibiotisch wirksamen Substanzen kombinieren oder nur solche verwenden. Antibiotika sollten nur kurz verwendet werden, weil die Bakterien ansonsten resistent werden könnten. Eine fachkosmetische Hautreinigung kann die Abheilung der Akne beschleunigen.
In schweren Fällen wurden häufig pharmazeutische Derivate der Vitamin-A-Säure, sogenannte Isotretinoine (beispielsweise Roaccutan, Aknenormin, Ciscutan oder Isoderm) eingesetzt, die dauerhaft die Talgbildung unterdrücken, allerdings aufgrund der systemischen Aufnahme starke Nebenwirkungen verursachen können. So muss eine Schwangerschaft in jedem Fall ausgeschlossen sein bzw. eine Schwangerschaft für die Zeit der Therapie inklusive einem nachfolgenden Sicherheitsabstand mit Sicherheit vermieden werden, da beim Ungeborenen Fehlbildungen auftreten könnten. Alternativ steht die äußerliche (topische) Anwendung von Retinoinen zur Verfügung. Vitamin-A-Säure lockert den Verband der Hornzellen und wird als Schälmittel eingesetzt.
Ein erst kürzlich entwickelter Wirkstoff ist Adapalen, ein synthetisches Derivat der Naphtainsäure, das in schwacher Konzentration (0,1 %) sehr gute Ergebnisse zeigt. Allerdings ist seine Wirkungsweise noch nicht völlig geklärt. Man nimmt an, dass er das im Krankheitsfall dicht komprimierte Zellmaterial der verstopften Talgdrüse lockert und so den Abtransport fördert, wodurch die Drüse die verstopfenden Partikel abstoßen kann.
Systemische Behandlung:
Frauen, die an schwerer Akne leiden, können von Verhütungspillen mit Anti-Androgenen (anti-männlichen Hormonen) profitieren. Bei besonders schwerer Akne kann der Arzt neben den oben genannten Mitteln auch Antibiotika wie Tetracyclin oder Makrolid-Antibiotika einsetzen. Tetracyclin darf nicht von Schwangeren, stillenden Müttern oder Kindern unter zwölf Jahren eingenommen werden. Bei schwerer Akne mit Zystenbildungen, bei der die oben erwähnten Verfahren folgenlos bleiben, kann der Hautarzt mit Isotretionin (Vitamin-A-Säure-Abkömmling) behandeln. Isotretionin darf ebenfalls nicht von Schwangeren sowie von Nieren- und Leberkranken verwendet werden.
Entfernung von Akne-Narben:
Akne-Narben lassen sich durch ein Abschleifen der Haut (Dermabrasio) bzw. eine Laserbehandlung mildern oder sogar entfernen. Diese Behandlungen werden von Hautärzten oder plastischen Chirurgen durchgeführt.
Impfung
Außerdem ist eine Impfung gegen die Aknebakterien durch Züchtung der verursachenden Bakterien und der Injektion in die Muskulatur möglich. Der Körper empfindet die Bakterien im Muskel als störend und bildet Antikörper gegen die Hautakne. Nach mehrmaliger Anwendung werden Schritt für Schritt verschiedene Antikörper gegen die Bakterien gebildet, bis die Akne verschwunden ist.