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Die Erkrankung verstehen: Asthma bronchiale

Wissenswertes zu Asthma

Definition

Das steckt dahinter

Asthma bronchiale ist eine chronisch entzündliche Überempfindlichkeit der Atemwege, im besonderen der Luftröhrenästchen, den Bronchien. Die Schleimhaut der Atemwege reagiert krankhaft auf verschiedene Reize. Die Folgen sind immer wiederkehrende Anfälle von Atemnot, Husten und Kurzatmigkeit.


Häufigkeit

Asthma bronchiale betrifft Menschen aller Altersklassen. Mit zehn Prozent sind jedoch Kinder unter zehn Jahren - vorwiegend Jungen - besonders stark vertreten. Es ist die häufigste chronische Erkrankung im Kindesalter; bei erwachsenen Asthmatikern sind Frauen in der Überzahl.

Ursachen

Bislang hielt man hinsichtlich der persönlichen Voraussetzungen für die Entstehung von Asthma die T-Helfer-2-Lymphozyten (TH2-Zellen) des Immunsystems für entscheidend. Diese produzieren Entzündungsfaktoren, welche die oberen Luftwege überempfindlich machen können. Ein Forscherteam um Omid Akbari vom Children's Hospital in Boston stellten aber fest, dass sich in den Lungen von Asthmapatienten eine große Zahl von einer erst kürzlich entdeckten Art von Immunzellen befinden, welche bei gesunden Menschen dort nicht feststellbar waren. Dabei handelte es sich um die sogenannten Killer T-Zellen. Da die Forscher in den Lungen von an Asthma erkrankten Menschen einerseits zwar zu etwa einem Drittel TH2-Zellen, andererseits aber auch zu zwei Dritteln die natürlichen Killer T-Zellen fanden, schließen sie, dass die letzteren Immunzellen viel wichtiger für die Entstehung von Asthma sind als die TH2-Zellen. Diese neue Erkenntnis könnte nach Aussagen der Wissenschaftler auch zur Entwicklung von neuen Asthma-Medikamenten führen.

Auslöser sind vor allem so genannte Inhalationsallergene wie Hausstaub, Pollen oder Mehl (sog. Bäckerasthma), aber auch Nahrungsmittel, Bakterien, Viren, Pilze, Medikamente, Lösungsmittel, Additive, Weichmacher und andere chemische (Zusatz-)Stoffe können infrage kommen. Teilweise sind Klimaveränderungen oder körperliche Anstrengung Auslöser für den Ausbruch der Anfälle. Die Atemwegsverengung kann Tage bis Monate anhalten, aber sich auch spontan oder nach einer Therapie normalisieren.

Prävention

Vorbeugende Maßnahmen spielen bei Asthma eine große Rolle
  1. Möglichst langes Stillen
  2. Rauchfreie Umgebung
  3. Aktuelle Studien ergaben, dass Kinder, die auf dem Land aufwachsen, 15-mal seltener an Asthma und Allergien leiden. Offenbar sorgt die Anwesenheit von Allergenen (z.B. von Tieren) für eine gesündere Balance des Immunsystems.
  4. Impfung gegen Infektionen der oberen Luftwege (Grippe, Pneumokokken)

Verlauf und Komplikationen

Verlauf

Bei der Hälfte aller erkrankten Kinder klingt das Asthma mit dem Ende der Pubertät wieder ab. Im Erwachsenenalter heilt die Erkrankung in etwa 20 Prozent der Fälle aus. Die Wahrscheinlichkeit, dass sich das Asthma "auswächst", steigt, wenn die Erkrankung frühzeitig erkannt und behandelt wird.

Komplikationen

Schwere Asthmaanfälle können ohne die notwendige Behandlung lebensgefährlich sein.
Bei einer schweren unbehandelten Asthmaerkrankung werden Lunge und Herz dauerhaft und schwer geschädigt.

Formen

Hyperreagibles Bronchialsystem:

Unspezifischer Nachweis einer Hypersensitivität/Überempfindlichkeit des Bronchialsystems (auch allergenunabhängig)

Exogen allergisches (extrinsisches) Asthma:

Meist lgE-vermittelte, im Rahmen einer allergischen Diathese durch (bekannte) Allergene ausgelöste Form des Asthma bronchiale (Sofortreaktion).

Nicht-exogen allergisches (intrinsisches) Asthma
:

Asthma ohne Zusammenhang mit einer allergischen Diathese, z.B.:

  • infektbedingtes Asthma
  • physikalisch irritatives Asthma
  • Anstrengungsasthma
  • medikamentös induziertes Asthma
  • nächtliches Asthma

Quellen/Weitere Informationen

Quellen

Literatur

  1. Bachmann, R.M. (Hrsg.): Praxis Service Naturheilverfahren (Klassische Methoden in Bild und Text), Hippokrates Verlag Stuttgart, 1996
  2. Hildebrandt, H. (Leitung): Pschyrembel, Klinisches Wörterbuch, de Gruyter, Berlin, New York, 1996
  3. Hoffmann-La Roche AG und Urban & Schwarzenberg: Roche-Lexikon Medizin, 5. Auflage, München, Wien, Baltimore, 2003
  4. Kochen, M. M. (Hrsg.): Allgemein- und Familienmedizin, MLP - Duale Reihe, 2. Auflage, Hippokrates, Stuttgart, 1998
  5. Peter F. Matthiessen, P. F., (Autor), Malte Bühring, M. (Hrsg.), Fritz H. Kemper, F. H. (Hrsg.), Loseblattsammlung, Springer, aktualisiert, 2002
  6. Schilcher, H., Kammerer, S., Wegener, T.: Leitfaden Phytotherapie, 3. Auflage, Urban & Fischer Verlag, München-Jena, 2007
  7. Schimmel, K.-C., Anemueller, H.: Lehrbuch der Naturheilverfahren, Hippokrates-Verlag, Stuttgart, 1986
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