Bauchspeicheldrüsenentzündung
Bauchspeicheldrüsenentzündung: Eine ernstzunehmende Krankheit
Schwere Fälle können lebensbedrohlich werden und Intensivmedizin oder Operationen erfordern. Zur begleitenden Behandlung von leichten Beschwerden eignet sich die Naturheilkunde.
Von: PhytoDoc-Redaktion
Bei der chronischen Form ist meist Alkohol schuld
Eine Bauchspeicheldrüsenentzündung ist eine ernstzunehmende Erkrankung, die rechtzeitig erkannt und behandelt werden sollte. Man unterscheidet hierbei zwischen akuten und chronischen Formen. Auslöser für die chronische Entzündung ist meist Alkoholmissbrauch, die akute Form entsteht durch Gallenwegserkrankungen oder in selteneren Fällen auch durch Medikamente, Virusinfekte oder Operationen. Die Bauchspeicheldrüse ist verantwortlich für die Produktion von Enzymen und Hormonen, die die Verdauung regulieren. Ist die Bauchspeicheldrüse entzündet, kommt es zu einer Fehlaktivierung dieser Enzyme. Schmerzen in Oberbauch und Rücken, die teilweise bis in die linke Schulter strahlen, sind ein charakteristisches Symptom bei einer Bauchspeicheldrüsenentzündung. Oft gehen die Schmerzen mit Übelkeit und Erbrechen einher. Meist ist ein Krankenhausaufenthalt nötig, der Patient sollte in den ersten Tagen keine Nahrung zu sich nehmen. Leichte Beschwerden können begleitend mit pflanzlichen Mitteln behandelt werden.
Behandlung bei Bauchspeicheldrüsenentzündung
Die Behandlung erfolgt im Krankenhaus, in schweren Fällen auf der Intensivstation.
Einige Tage lang sollte der Patient keine Nahrung zu sich nehmen, in schweren Fällen wird über Wochen intravenös ernährt.
Bei leichten Verläufen ist dagegen eine Nulldiät nicht zwingend erforderlich.
Heilpflanzen
Die Naturheilkunde eignet sich nur zur begleitenden Behandlung von leichten Bauchspeicheldrüsenbeschwerden zusammen mit einem Ersatz der Verdauungsenzyme.
Heilpflanzen und pflanzliche Enzyme bei Bauchspeicheldrüsenentzündung
Der Enzymmangel kann in gewissen Maße künstlich ausgeglichen werden. Beispielsweise mit pflanzlichen Eiweißzersetzern wie dem Bromelain aus Ananas, sowie Verdauungsenzymen aus tierischem Bauchspeicheldrüsengewebe. Diese Enzyme werden meist in magensaftresistenten Kapseln eingesetzt. Im Darm angekommen verdauen sie die Nahrung wie auch die eigenen Enzyme.
Das einzige Phytotherapeutikum, das direkt zur Anregung der Verdauungssaft-Ausscheidung der Bauchspeicheldrüse führt, ist die Rinde des Drachenblutbaums (Haronga). Meist verwendet man konzentrierte Extrakte.
Daneben gibt es verschiedene Pflanzen, die indirekt lindernd wirken: z.B. natürliche Bitterstoffe, die die Funktion der Leber, der Gallenwege und die Bewegung des Darms anregen und so die Fettverdauung fördern und gegen Völle- und Spannungsgefühle im Oberbauch wirken: Artischockenblätter, Löwenzahnwurzel, Schafgarbe, Tausendgüldenkraut, Wermut und Hopfen. Bitterstoffe können auch indirekt die Ausscheidung der Bauchspeicheldrüse fördern. Sie sollten in der Regel etwa eine halbe Stunde vor dem Essen als Tee getrunken werden. Bei Bitterstoffen ist der Kontakt mit der Zunge besonders wichtig, da dadurch sekretorische Reflexe ausgelöst werden.
Heilpflanzen und Vitalstoffe, die bei Bauchspeicheldrüsenentzündung helfen können
Die Schulmedizin hat Vorrang
Eine Bauchspeicheldrüsenentzündung muss immer umgehend behandelt werden. Vorrang hierbei hat die Schulmedizin. Bei leichten Beschwerden kann begleitend eine Therapie mit Phytopharmaka hilfreich sein.