Das steckt dahinter
Die Bauchspeicheldrüse (gr. Pankreas) ist eine etwa 20 cm große Drüse im hinteren Bereich des Oberbauches. Sie produziert verschiedene Stoffe, die die Verdauung regulieren:
- Hormone, sie werden in die Blutbahn abgegeben (endokrine Funktion) und steuern die Verdauung
- Verdauungsenzyme, sie werden in den Zwölffingerdarm sezerniert (exokrine Funktion) und zersetzten die Nahrung
Die wichtigsten Hormone der Bauchspeicheldrüse sind Glukagon, welches den Blutzuckerwert erhöht und dessen Gegenspieler Insulin, welches den Blutzuckerwert senkt. Somatostatin ist ein übergeordnetes Hormon und hemmt die Insulin- und Glukagonsekretion.
Die Enzyme, die in den Darm abgegeben werden dienen der Eiweiß-, Stärke- und Fettverdauung. Darüberhinaus wird der saure Magensaft von der Bauchspeicheldrüse durch Produktion von Bikarbonat neutralisiert.
Entzündung
Bei einer Entzündung der Bauchspeicheldrüse (Pankreatitis) kann es zur Fehlaktivierung der Enzyme bereits in der Bauchspeicheldrüse kommen. Dies führt dann zu einer „Selbstverdauung“ (Autolyse) und zu einer Gewebezerstörung.
Man unterscheidet akute und chronische Pankreatitis. Das Krankheitsbild kann sehr unterschiedlich ausgeprägt sein. Die akute Pankreatitis tritt plötzlich auf und ist eine ernstzunehmende, potentiell lebensbedrohliche Erkrankung. Dies gilt besonders für die Fälle mit ausgedehnter Gewebszerstörung (Nekrose).
Häufigkeit
An einer akuten Pankreatitis erkranken jedes Jahr 10 pro 100.000 Einwohner. Bei Männern ist meist Alkohol die Ursache, bei Frauen Gallenwegserkrankungen.
Insgesamt bekommen 10 Prozent der Alkoholiker im Laufe ihres Lebens eine Pankreatitis.
Die Sterberate dieser Erkrankung liegt bei leichten Formen bei 1-10 Prozent und bei schweren Formen bei 80 Prozent.