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Die Erkrankung verstehen: Bindehautentzündung

Wissenswertes

Die Bindehautentzündung (Konjunktivitis) ist eine häufige entzündliche Augenerkrankung. Die Augen sind dann blutunterlaufen und die Adern treten deutlich hervor.

Definition

Das steckt dahinter

Bindehautentzündung wird meist durch Infektionen, verschiedene Erkrankungen oder durch Allergien verursacht, seltener durch Reizstoffe. In der Regel sind beide Augen betroffen, bei infektiösen Zuständen beginnt die Bindehautentzündung auf einem Auge, das andere folgt oft wenig später.

Einmal wischen bitte

Die Bindehaut ist die Schleimhaut im Auge und kleidet die Lider und den Augapfel innen aus. Sie verteilt die Tränenflüssigkeit, die aus den Tränendrüsen in den Bindehautsack fließt. Auch die Bindehaut selbst hat Drüsen und trägt zum Tränenfilm bei. Dadurch wird die Hornhaut feucht und sauber gehalten und ernährt. Die Lider mit der Bindehaut innen funktionieren wie Lappen, welche die Oberfläche bei jedem Blinzeln abwischen. Das Auge bleibt sauber und die Sicht klar.

Bindehautentzündung fühlt sich sehr unangenehm an, die Augen tränen, jucken oder schmerzen und man muss häufig blinzeln. Die Tränenflüssigkeit wird bei Reizung vermehrt gebildet und spielt sowohl bei der Reinigung als auch bei der Immunabwehr eine Rolle. Aber auch die mangelnde Produktion von Tränenflüssigkeit bereitet ernste Beschwerden.

Ursachen

Ursachen für Bindehautentzündung sind:
  • Infektionen (Bakterien, Viren, selten Pilze und tropische Parasiten)
  • Allergie (z.B. Pollen, Hausstaub, Kosmetika)
  • Reizung: Zugluft, Fremdkörper, Kontaktlinsen, Verätzung, Rauch, Staub, Raupenhaare, Wind, extreme Kälte, UV-Licht („Schneeblindheit“, Solarium!), Schweißarbeiten
  • Systemerkrankungen: Schilddrüsenerkrankungen, andere Hormonstörungen (Testosteron-, Östradiolmangel), Masern, rheumatische Erkrankungen, Autoimmunerkrankungen, Diabetes, Schuppenflechte
  • zu wenig Tränenflüssigkeit: chronische Trockenheit des Auges
  • Medikamente
  • Erkrankung der Tränenwege, von Nase und Nebenhöhlen
  • Fehlstellung der Lider, Vernarbungen, erschlafftes Bindegewebe

Die vier häufigsten Auslöser einer Bindehautentzündung sind: Infektion, Allergie, Reizung, Hormonmangel. Besonders gefährdet für Infektionen sind die Träger von Kontaktlinsen.

Eine Konjunktivitis durch Adenoviren ist sehr ansteckend (Keratoconjunctivitis epidemica). Neben der Bindehautentzündung am Auge kommt es auch zu allgemeinen Krankheitsbeschwerden wie Fieber, evtl. Halsschmerzen und Husten/Schnupfen. Ansteckung und Krankheitsverlauf sind ähnlich wie bei einer Grippe. Adenoviren können nicht medikamentös bekämpft werden, darum gehört Keratoconjunctivitis epidemica zu den meldepflichtigen Krankheiten.

Besonders Säuglinge sind gefährdet für eine Bindehautentzündung. Sie infizieren sich bei der Geburt und haben darüber hinaus keine eigene Abwehr. Außerdem ist oft der Tränenabfluss durch die engen anatomischen Verhältnisse behindert.

Verlauf und Komplikationen

Verlauf

Das Schlimmste bei einer bakteriellen Bindehautentzündung ist bei unkomplizierten Verläufen nach 2-5 Tagen überstanden. Virale Erkrankungen dauern etwas länger. In der Regel sind die Verläufe akut und sollten spätestens nach 10-14 Tagen überwunden sein.

Liegt eine allergische Komponente vor, ist die Erkrankung häufig chronisch. Auch eine Infektion mit Chlamydien heilt meist nicht von selbst ab. Bei rheumatischen Zuständen sowie Autoimmunerkrankungen (Sjörgen-Syndrom) verläuft die Konjunktivitis begleitend zur Haupterkrankung.

Eine Infektion mit Herpesviren kann immer wieder aufflammen, abhängig von der körperlichen und seelischen Befindlichkeit.

Komplikationen

Bei Infektionen kann es zu bakteriellen Zusatzinfektion kommen („Superinfektion“)

Die Gefahr der Bindehautentzündung besteht im Übergreifen der Entzündung auf angrenzende Strukturen wie die Hornhaut, was im schlimmsten Falle zu einer Vernarbung und Sehminderung führen kann.

Besonders bei Chlamydien-Infektionen entstehen Vernarbungen. Das Augenlid stülpt sich in der Folge ein und die Wimpern wachsen nach innen (Entropium). Dadurch wird die Hornhaut geschädigt und es droht eine Erblindung. Besonders im Bereich der Tränendrüsen und Tränenkanäle gefährdet eine Vernarbung die Befeuchtung des Auges und den Abfluss von Tränenflüssigkeit. Wenn ein Austrocknen der Augen droht, muss für eine ständige Befeuchtung des Auges gesorgt werden.

Formen

Man unterscheidet zwischen Infektionen, Allergien, Reizung. Daneben gibt es angeborene Anomalitäten, die eine Bindehautentzündung fördern. Häufig ist eine Bindehautentzündung auch eine Folge von anderen Erkrankungen oder Medikamenten.

Quellen/Weitere Informationen

Quellen

Literatur

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  2. Berufsverband der Augenärzte: Leitlinie Nr. 11: "Trockenes Auge" (Sicca-Syndrom) und Blepharitis, Homepage, Stand Februar 2011
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  6. Nepp, J. et al: The effect of acupunctur in conjunctivitis sicca. First results of a randomised double-blind study, Spektrum der Augenheilkunde, Volume 10, Number 4, 150-155, 1996
  7. Schilcher, H., Kammerer, S., Wegener, T.: Leitfaden Phytotherapie, 4. Auflage, Nachdruck, Urban & Fischer Verlag, München-Jena, 2010
  8. Sheikh, A., Hurwitz, B.: Antibiotics versus placebo for acute bacterial conjunctivitis. Cochrane Database Syst Rev., Abstract, 19 (2), 2006
  9. Wolf, S.,: Bindehautentzündung (Konjunktivitis), Inselspital Bern, Universitätsklinik für Augenheilkunde, Homepage, Stand 03.09.2010
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