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Blasenentzündung

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Zuviel Kälte an den Nieren kann eine Blasenentzündung begünstigen.
© Andreas Wolf - Fotolia.com

Blasenentzündung: Frauen sind häufiger betroffen

Nur unkomplizierte Infekte können allein mit Phytotherapeutika behandelt werden. Im Falle einer Antibiotikabehandlung können Phytotherapeutika aber immer auch begleitend eingesetzt werden.

Von: PhytoDoc-Redaktion

Von: PhytoDoc Redaktionsteam

Dieser Artikel ist eine Gemeinschaftsarbeit des dreiköpfigen Redaktionsteams. Er wurde sorgfältig auf Basis der aktuellen, medizinischen Fachliteratur erstellt und mit viel Leidenschaft und Expertise für die Naturheilkunde ergänzt. Dabei obliegt die fachliche Endprüfung dem ärztlichen Leiter Dr. med. Berthold Musselmann.

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Eine typisch weibliche Erkrankung?

Ja, das stimmt, denn Frauen sind wesentlich häufiger von einer Blasenentzündung betroffen als Männer. Frauen haben eine deutlich kürzere Harnröhre, sodass Bakterien wesentlich leichter in die Blase vordringen können als bei Männern. Das heißt nicht automatisch, dass Männer gegen die Entzündung immun sind … wenn sie doch mal eine bekommen, ist das Risiko für Komplikationen bei ihnen sogar höher als bei Frauen. Auch bei kleinen Kindern und alten Menschen ist eine erhöhte Wachsamkeit notwendig.

Neben den richtigen Medikamenten spielt bei der Therapie auch das Verhalten eine enorm wichtige Rolle. Hier finden Sie umfangreiche Informationen, wie Sie eine schulmedizinische Therapie gegen die Blasenentzündung mit Hilfe von Heilpflanzen und weiteren Naturheilverfahren unterstützen können.

Behandlungsprinzip bei Blasenentzündung: Das 5 Punkte-Programm

Viel Trinken, Phytotherapie, Wärme, Hygiene, Konsequenz

Nur die Durchhalte-Therapie hilft nachhaltig

Alle begleitenden Maßnahmen sollen über das Verschwinden der Symptome hinaus durchgehalten werden. Erst damit sichert man sich ab, dass aus einer akuten Blasenentzündung keine chronische Zystitis wird.

Blasenentzündung und der lästige Rückfall

Bei häufigem Wiederaufflammen der Blasenentzündung sind weiterführende diagnostische Maßnahmen notwendig. Hier muss eine dauerhafte medikamentöse Behandlung erfolgen, dennoch zählen auch hier konsequente Vorbeugung unterstützt von den sanften Mitteln Phytotherapie und Nahrungsergänzung.

Faustregel: bei einer Blasenentzündung immer auf eine vollständige Ausheilung achten!

Heilpflanzen

Leichte Blasenentzündungen (geringe Beschwerden, geringe Keimzahlen) können ausschließlich mit Heilpflanzen und Wärme behandelt werden.

Vorbeugen mit Cranberries

Inhaltsstoffe in Cranberry und Preiselbeersaft enthalten blockierende Stoffe („Proanthocyanidine“), die das Anheften der Bakterien an die Blasenwand verhindern. Allerdings wollen viele Anwender den herben Saft nicht längere Zeit trinken. Da greift man vorbeugend zu speziellen Kapseln gegen wiederkehrende Blasenentzündungen, die möglichst auf die Wirkstoffe eingestellt sein sollten.

Natürliche Antibiotika gegen Blasenentzündung

Speziell für Männer mit Prostatabeschwerden

Bei älteren Männern behindert eine Prostatavergrößerung den Harnfluss, der Restharn wird häufig von Bakterien besiedelt. Entzündungen der Blase entstehen in dieser Situation sehr häufig. Hier sind Präparate aus Heilpflanzen wie Sägepalme, Brennnessel und Produkte aus Kürbissamen geeignet. Die anderen Maßnahmen gegen die Blasenentzündung sind aber begleitend sinnvoll.

Einmal spülen bitte

Je größer der Durchfluss durch die Blase, umso weniger Gelegenheit haben die Missetäter sich festzusetzen. Da heißt es bei Blasenentzündung mindestens 2 Liter trinken. Die Phytotherapie sorgt dafür, dass Wasser wieder zügig ausgeschieden wird. Das fördert man durch Tees mit entwässernden („harntreibenden“) Wirkstoffen: Birkenblätter, Schachtelhalmkraut, Petersilie, Hauhechelwurzel, Wacholderbeeren, schwarze Johannisbeerblätter, Liebstöckel (nicht bei Nierenentzündung oder Nierenschäden) oder Spargel.

Neben der harntreibenden Eigenschaft zusätzlich entzündungshemmend wirken Brennnessel, Goldrute oder Orthosiphonblätter.

Good bye, Bakterien: Anheftung an die Blasenwand unterbinden

Viele Bakterien (wie Escherichia coli und Klebsiella) wehren sich gegen das Ausspülen: sie heften sich an der Blasenwand an und nutzen dabei einen bestimmten Oberflächenbestandteil der Schleimhaut, den Zucker D-Mannose. Wenn man den Zucker isst, gelangt Mannose mit dem Harn in die Blase und blockiert dort die Anheftung der Bakterien. Sie werden samt der Mannose ausgeschieden. Mannose kann man bei akuter und auch chronischer Zystitis verwenden.

Homöopathische Mittel bei Blasenentzündung

Gegen brennende Schmerzen vertraut die Homöopathie bei Blasenentzündung oftmals auf (verdünnte) Stoffe mit brennendem Charakter:

Bienengift (Apis mellifica): Entzündung mit brennenden Schmerzen

spanische Fliege (Cantharis vesicatoria): starkes Brennen während des Wasserlassens

Ätzkalk (Causticum): ständige Beschwerden, bei Belastung tropfenweiser Harnverlust

Chili (Capsicum): vergeblicher Harndrang, Stechen und Brennen

Bittersüß (Dulcamara): Blasenreizung, Erkältungen oder Katarrhe in Folge nass-kalter Witterung

Stechwinde (Sarsaparilla): Beschwerden am Ende des Urinierens

Schachtelhalm (Equisetum): Blase „wund und voll“ bei ständigem Harndrang

Bärlapp (Lycopodium): Schmerzen in der Nierengegend, Harndrang, roter Satz im Urin

Bei der Wahl des Mittels wird ein guter Homöopath auf die besonderen begleitenden Symptome der Blasenentzündung achten.

Nahrungsergänzung

In guter Gesellschaft

Auf der Haut und der Schleimhaut tummeln sich in der Regel eine Menge harmloser Bakterien. Sie sorgen dafür, dass „fremder Bewuchs“ erst gar nicht aufkommt. Aber auch diese gesunde Gesellschaft kann entgleisen. Besonders häufig ist dies der Fall, wenn eine antibiotische Therapie gegen die Blasenentzündung stattgefunden hat – denn diese entfernt natürlich auch die Nützlinge. Umso wichtiger ist, dass man danach dem natürlichen Bewuchs etwas auf die Beine hilft. Dazu gibt es zahlreiche probiotische Präparate mit Laktobazillen zum Einnehmen. Die Bakterien schaffen ein saures Milieu in dem keine Krankheitserreger halten können.

Speziell bei Frauen kann auch ein vaginaler Einsatz erwogen werden, das schützt vor dem Aufsteigen des Infekts. Lactobacillus crispatus wurde zum Beispiel in Form von Vaginalzäpfchen getestet.

Aminosäuren

Ansäuern kann man den Harn über die Ernährung, eine fleischreiche Kost schafft das sehr einfach. Alternativ kann man die Aminosäure Methionin einnehmen. Eine längere Einnahme dieses Nahrungsergänzungsmittels eignet sich auch für Dauertherapie bei chronischer Blasenetzündung zur Vorbeugung.

Hausmittel und Tipps für den Alltag

Was Sie selbst tun können

Die Hausmittel sollte man bei einer Blasenentzündung wirklich ernst nehmen:

  • Allgemein zu empfehlen ist bei Blasenentzündung viel zu trinken, und zwar auch wenn ein Antibiotikum verabreicht wird. Dies unterstützt die Wirksamkeit und die Verträglichkeit.
  • Vermeiden Sie bei genereller Neigung zu Blasenentzündung alle Auslöser wie kalte Hände und Füße, ein kalter Sitzplatz oder nasse Badekleidung.
  • Sollten Sie trotzdem etwas Kälte abbekommen haben, kontern Sie gleich mit einer Wärmebehandlung und einer Erhöhung der Trinkmenge.
  • Man sollte sich dann den Harndrang auch nicht verkneifen und sich ausreichend Zeit für die Toilette nehmen, gerade Männer mit Prostata-Problemen. Restharn in der Blase ist ein Risikofaktor.
  • Alles was die Blase reizt, soll man meiden. Dazu gehört auch Alkohol und Zigaretten!
  • Verhalten und die richtige Hygiene haben einen größeren Einfluss als man meinen möchte. Die richtige Vorbeugung ist bei Rückfällen daher ein Muss.

Am effektivsten kämpft man gegen die Blasenentzündung, wenn man Hausmittel und verschiedene Maßnahmen miteinander kombiniert.

Weitere Therapien

Schwerpunkt der Therapie gegen Blasenentzündung ist die Phytotherapie. Daneben gibt es noch begleitende und vorbeugende Naturheilverfahren. Dank moderner Antibiotika hilft die Schulmedizin bei drohenden Komplikationen sehr effektiv.

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