Eigentlich eine Entzündung des Wurmfortsatzes
Bei einem Verdacht auf Blinddarmentzündung ist schnellstmöglich ein Krankenhaus aufzusuchen. Medizinisch korrekt müsste es heißen „Entzündung des Wurmfortsatzes“, der eine regenwurmförmige Verlängerung des eigentlichen Blinddarms ist. Aber umgangssprachlich hat sich die „Blinddarmentzündung“ durchgesetzt. Hierbei treten meist Schmerzen im Ober- und im späteren Verlauf auch Unterbauch auf. Begleitet werden die Schmerzen von Übelkeit, Erbrechen, Schwäche und Fieber. Die Symptome können aber auch unspezifisch sein. Durch verschiedene diagnostische Methoden wird im Krankenhaus festgestellt, ob es sich tatsächlich um eine akute Entzündung handelt. Wenn sich der Verdacht bestätigt, wird der Wurmfortsatz (Appendix) durch einen operativen Eingriff entfernt. Operationen am Blinddarm sind ein Routineeingriff und bereiten in der Regel keine Komplikationen. Allerdings ist es sehr wichtig, die Blinddarmentzündung rechtzeitig zu erkennen, da es sonst zu einer Bauchfellentzündung und – im schlimmsten Fall – zum Platzen des Blinddarms kommen kann. Das ist eine lebensbedrohliche Situation, die so schnell wie möglich durch einen operativen Eingriff behandelt werden muss. Bei chronischer Blinddarmentzündung kann auch nur beobachtet und mit konservativen Maßnahmen behandelt werden.
Behandlung bei Blinddarmentzündung
Es lässt sich leider noch nicht verhindern, dass viele Patienten unnötige klinische Aufenthalte auf sich nehmen müssen, solange es keinen sicheren diagnostischen Test für das Vorliegen einer Appendizitis gibt. Erst der Verlauf zeigt häufig, was die eigentliche Ursache der Bauchschmerzen ist.
Wegen der Gefährlichkeit und häufig unspezifischer Symptome ist es eine Grundregel in der Medizin, Patienten mit einem Verdacht auf Appendizitis wie Patienten mit Appendizitis zu behandeln: es ist sicherer zehn Patienten „unnötigerweise“ zu beobachten, als einen zu verlieren, weil zu spät gehandelt wurde.
Entscheidend ist es, einen Durchbruch und eine Bauchfellentzündung (Peritonitis) zu verhindern, die sehr gefährlich werden kann.