Schulmedizin
Die konventionelle Therapie hat drei Hauptstrategien:
- Behandlung der Entzündung (Kortikosteroide und Calcineurininhibitoren)
- Bekämpfung von Infektionen
- Symptombekämpfung: Juckreiz, Rötung, Schuppung
Entzündung
Die symptomatische Behandlung besteht in der Gabe von Antihistaminika und Kortisonpräparaten. Sie können aber schwerwiegende Nebenwirkungen haben (Magen-Darm-Beschwerden, Schwächegefühl, Muskelschmerzen/- schwäche, Appetitsteigerung, Gewichtszunahme, Stimmungsschwankungen, Nervosität, Akne, Infektanfälligkeit, Verschlimmerung eines Diabetes mellitus und verzögerte Wundheilung).
Calcineurininhibitoren: Eine weitere Wirkstoffgruppe stellen die Calcineurininhibitoren dar (z. B. Tacrolimus), die wie das Kortison die Aktivierung des Immunsystems unterdrücken und somit den Teufelskreislauf unterbrechen sollen. Neben der Hoffnung, den Einsatz von Kortisonpräparaten reduzieren zu können, bringen Calcineurininhibitoren eine Reihe anderer Nebenwirkungen mit sich, insbesondere wirken sie stark hemmend auf das Immunsystem, so stark, dass Impfungen parallel zur Therapie nicht mehr anschlagen können. Auch eine mögliche Krebsgefahr wird diskutiert.
Achtung: Bei Vorliegen von Virusinfektionen (Herpes zoster, Herpes simplex, Eczema herpeticatum oder Windpocken) dürfen Immunmodulatoren nicht angewandt werden.
Im Vergleich zu Kortison sind Calcineurininhibitoren relativ teuer. Meist werden sie nur noch im Gesichtsbereich oder bei Unverträglichkeit von Kortikoiden eingesetzt.
Ciclosporin unterdrückt die Immunabwehr und wird eigentlich in der Transplantationsmedizin verwendet. Untersuchungen zufolge sprechen sehr viele Neurodermitispatienten darauf an.
Infektionen
Oberflächliche Infektionen werden durch entsprechende Antibiotika behandelt. Sie sollten aber nur im Notfall verwendet werden. Antiseptika dienen dazu, die Haut (vorbeugend) zu desinfizieren.
Juckreiz
Gegen den Juckreiz werden oft halbfette oder fette, kortison- oder teerhaltige Salben eingesetzt. Für eine Dauertherapie eignen sich diese aber nicht. Teerhaltige Produkte erhöhen die Lichtempfindlichkeit und können ihrerseits zu akneartigen Ausschlägen und Entzündungen führen.
Verhornung
Bei stark verhornenden Ekzemen setzt man oft Salicylsäure ein. Neben der schälenden Wirkung ist es auch antibiotisch wirksam und schützt vor Lichtschäden. Um die Haut nicht zu reizen sollte es nicht zu intensiv bei einem Ekzem angewendet werden.