Das steckt dahinter
Eine Entzündung ist ein Alarmzustand des Immunsystems. Bindegewebe und Blutgefäße reagieren auf einen äußeren oder inneren Entzündungsreiz, um diesen zu beseitigen oder zu inaktivieren und das Gewebe zu reparieren. Nur in diesem Zustand können gefährliche Erreger effektiv abgewehrt werden. Aus diesem Grunde hat sich die Entzündung als lebensnotwendiges Körperprogramm entwickelt.
Es gibt jedoch Situationen, in denen die Entzündung nicht mehr reguliert abläuft und auch nicht mehr normal abklingt. Besonders störend sind entzündliche Reaktionen auf völlig harmlose Alltagsstoffe wie Überempfindlichkeiten, Allergien, Autoimmunkrankheiten und Asthma. Viele Hautkrankheiten wie Ekzeme und Schuppenflechte basieren auf einer entzündlichen (Über-)Reaktion.
Häufigkeit
Entzündungen gehören zu den wichtigsten krankheitsbeseitigenden aber auch krankheitserregenden Prozessen. Entzündungen sind ein wichtiges Thema in der Forschung und man fand, dass sehr viele Krankheiten durch entzündliche Prozesse entstehen. Eindeutig ist dieser Zusammenhang bei
Rheuma,
Neurodermitis,
Morbus Crohn, Colitis ulcerosa,
Multiple Sklerose, Asthma, Vaskulitis und
Parodontitis. Neuer ist die Erkenntnis, dass auch Arteriosklerose,
Alzheimer, viele Krebsarten (
Magenkrebs, Prostatakrebs, Hirntumore, Gebärmutterhalskrebs, Hauttumoren u. a.) und degenerative Erkrankungen wie
Parkinson,
Alzheimer-Demenz entzündliche Komponenten bzw. Vorstufen haben.
In Zukunft wird man versuchen, Medikamente mit möglichst spezifischer Wirkung gegen Entzündungsprozesse zu entwickeln.