Vermeidung der Ursachen
Die Schulmedizin kennt im Wesentlichen zwei Behandlungsstrategien:
- Zum Ersten ist es die Vermeidung der Ursachen, also bei Allergien zum Beispiel die Meidung bestimmter Allergene, Seifen oder Nahrungsmittel.
- Zum Zweiten kommen Antibiotika zum Einsatz, um Infektionen zu behandeln oder zu vermeiden.
Im Augenblick jedoch erfolgt ein Umdenken: Wegen der Entwicklung von Resistenzen und der Störung der Keimflora werden Antibiotika heute deutlich seltener eingesetzt als früher.
- In Krankenhäusern werden zunehmend „Hygienepläne“ umgesetzt, um durch Sauberkeit und Desinfektion die Ausbreitung resistenter Keime zu verhindern.
- Auf weltweiter Ebene werden Impfungen propagiert (zum Beispiel, um eine Ansteckung mit Schweinegrippe einzudämmen).
Entzündung bekämpfen
Darüber hinaus sind Wirkstoffe verfügbar, die gezielt auf die überaktiven Prozesse Einfluss nehmen: Ganz klassisch sind die Wirkstoffe Aspirin, Diclofenac, Ibuprofen und Kortison. In Form von Tabletten, Cremes und Salben, bei Kortison auch Injektionen, zähmen sie die Reaktion zumindest für einige Tage. Problematisch sind hier die unangenehmen Nebenwirkungen.
Das Ziel ist nicht die unbedingte Unterdrückung jeder Entzündung, sondern das Wohlbefinden des Patienten. Dennoch sollte die Entwicklung einer chronischen Entzündung wegen bleibender Körperschäden verhindert werden. Leider gelingt es nicht immer, Entzündungen durch Hygiene oder Medikamente zu stoppen. In seltenen Fällen ist dann ein chirurgisches Eingreifen wie eine Abszesseröffnung, Zahnextraktion oder Amputation notwendig.
Manchmal ist die Schulmedizin machtlos: Bei vielen entzündlichen Prozessen spielen nicht nur die Umwelt, die Vorbehandlung, die Begleiterkrankung eine Rolle, sondern auch die Erbanlagen. So wurden Krankheitsgene identifiziert, die das Auftreten von Morbus Crohn und Colitis ulcerosa wahrscheinlicher machen.
In Zukunft wird man daher noch spezifischere Medikamente gegen eine Entzündung entwickeln, um nur die überschießenden Anteile der Entzündungsreaktion zu hemmen und um die Nebenwirkungen zu minimieren.