Ernährung
Es ist schon sehr lange bekannt, dass eine Fastentherapie die Anfallsbereitschaft bei Epilepsie reduziert. Da es nicht möglich ist, ständig zu fasten, hat man bestimmte Diäten entwickelt, die eine ähnliche Stoffwechsellage wie das Fasten produzieren:
Beim Fasten werden Fette abgebaut und Ketone gebildet. Gleichzeitig hat der Körper einen Mangel an Zucker. Die Epilepsiediät ist daher sehr reich an Fett. Etwa 80 % der Energie wird als Fett angeboten. Zucker, Kohlehydrate und auch das Eiweiß sind stark reduziert.
Um möglichen Gefahren vorzubeugen, wird die Diät unter Aufsicht mit einem zwei bis drei Tage langem Fasten eingeleitet. Eine erfolgreiche Umstellung wird über die Menge der Ketonkörperim Urin bestimmt.
Etwa 50 % der Personen sprechen auf diese Diät an. Insbesondere auch bei kleinen Kindern im Alter von 2-5 Jahren liegen positive Daten vor. Meist werden nur Kinder, die nicht auf die Medikamente ansprechen, auf diese Diät gesetzt.
Achtung: Die ketogene Diät muss vom Arzt verordnet und in ein therapeutisches Gesamtkonzept eingebunden sein. Es kann anfangs notwendig sein, den Blutzuckerwert zu überwachen. Bei Kindern ist außerdem zu beachten, dass eine zu geringe Proteinzufuhr Wachstum und Entwicklung hemmen kann. Außerdem kann es zur Bildung von Nierensteinen kommen.
Glutenfreie Diät bei Epilepsie
Aus verschiedenen Untersuchungen wurde ein Zusammenhang zwischen einer Glutenüberempfindlichkeit (Zöliakie/Sprue) und neurologischen Störungen wie Epilepsie hergestellt. Man nimmt, an, dass bei chronischer Schädigung des Darms Giftstoffe (u.a. Ammoniak, teilverdaute Eiweiße u.a.) in das Blut und von dort in das Gehirn übertreten.
Im Falle einer Epilepsie sollte entweder eine Zöliakie ausgeschlossen werden oder versuchsweise eine weizenfreie Diät versucht werden. Gemieden werden sollten Roggen, Gerste, Dinkel, Emmer, Einkorn und Grünkern. Erlaubt sind Mais, Reis, Kartoffeln. Hirse, Quinoa und Amaranth. Hafer wird häufig auch vertragen. Besonders auf verstecktes Gluten sollte man achten, wie in komplexen Nahrungsmitteln (Schokoriegel, Fast Food, Knabberwaren, Soßenbinder, Panade).
Achtung: in manchen Fällen liegen auch Unverträglichkeiten gegenüber anderen Lebensmitteln vor wie Milch, Ei oder Geflügel. Die Diät schlägt u.U. erst dann an, wenn auch diese Lebensmittel gemieden werden.