Ernährung
In früheren Zeiten war wohl meist die Nahrungsknappheit, einseitige oder proteinarme Ernährung Grund für die fehlende Lust. Heute hat sich das grundlegend gewandelt: Jetzt ist Überernährung das Problem. Zu viel Körperfett senkt den Hormonspiegel und wirkt über den Stoffwechsel zerstörerisch. Ab einem Bauchumfang von 94cm besteht akuter Handlungsbedarf.
Fasten der Potenz zu Liebe
In einer australischen Studie hatte das Abnehmen gleich mehrfach gefruchtet: Zum einen verbesserten sich natürlich die Stoffwechsellage sowie die Prostataprobleme. Aber auch im Sexualleben regte sich so einiges: Die Probanden hatten nicht nur mehr Lust, auch die reale Potenz stieg an. Vielleicht sollte man noch die Partnerinnen fragen, wie attraktiv sie ihren schlankeren Partner denn jetzt finden… Erwarten Sie solche „Wunder“ aber erst nach dem Fasten. Währenddessen schaltet der Körper auf Schongang und es tut sich eher weniger als sonst. Die Belohnung kommt hinterher...
Liebe geht durch den Magen, sagt ein Sprichwort. Das trifft auf viele Arten zu. Und einmal mehr, weil eine gesunde Ernährung Übergewicht, Diabetes, Hypercholesterinämie und Arteriosklerose verhindert, die häufigsten Lustkiller in der zivilisierten Welt. Da ist man mit einer frischen, fettarmen und eiweißreichen Kost gut beraten. Auch mit Fisch, Omega-3-Fettsäuren und mineralienreichen Lebensmitteln sollte man nicht sparen.
Potente Würze
Sellerie, Liebstöckel, Curry, Rosmarin und Petersilie sind alte Potenzmittel. In südlichen Ländern schwört man auf Knoblauch. In Fütterungsexperimenten erfreuten sich zumindest die Ratten eines höheren Testosteronspiegels. Erste Belege gibt es für Curcuma oder Bockshornklee. Wie auch immer die Wirkung ausfallen mag, eines ist bei Gewürzen ganz groß geschrieben: Die antioxidativen Eigenschaften. Sie verhindern Gefäßschäden und Stoffwechselentgleisungen. Gerade Diabetiker sind daher mit Gewürzen gut beraten. Daneben fangen sie Schadstoffe und Oxidantien ab, wie Cadmium und Blei. Gewürze haben einen festen Platz in der Prävention. Aber bitte dauerhaft.
Naturheilverfahren bei erektiler Dysfunktion (Potenzstörung)
Sport macht hart
Sport trainiert nicht nur das Herz und die Ausdauer, er trainiert auch den Beckenboden und den Blutfluss in den Geschlechtsorganen. Das sind die besten Voraussetzungen bei Erektionsstörungen. Gratis dazu bekommt man höhere Testosteronwerte. Speziell Oberschenkeltraining und die „Beinpresse“ fördern den Blutfluss im Penis.
Training für den „Potenzmuskel“
Der Mensch hat Muskeln, die er nicht bewusst benutzt. Eine Erektion ist ein Wechselspiel von Muskelanspannung und Entspannung. Der gesamte Beckenboden ist am Vorgang beteilig. Im entscheidenden Augenblick muss der Blutabfluss im Glied gedrosselt werden, erst dann füllt sich der Schwellkörper ausreichend. Nur welcher Muskel ist zuständig? Genau dabei hilft ein gezieltes Beckenbodentraining. Stellen sie sich vor, den Harnstrahl beim Urinieren zu unterbrechen, dann finden Sie die entscheidende Muskelgruppe. Daneben gibt es zahlreiche andere Übungen, die „Mann“ bei Potenzstörungen regelmäßig ausführen sollte. Fragen Sie einen Therapeuten.
Beim Biofeedback steht die bewusste Kontrolle im Vordergrund. Ziel ist es, die beteiligten Muskeln zu erleben. Danach lernt man Spannung und Entspannung der Muskeln zu beeinflussen. Bei allen Beckenbodenproblemen von vorzeitigem Samenerguss bis Reaktivierung nach einer Prostataoperation kann Biofeedback helfen.
Noch direkter ist Elektrostimulation. Ein schwacher Strom, der selbst keine Erektion auslöst, regt dennoch die Nerven an.
Sinnvoll ist gerade eine Kombination der drei genannten Verfahren. Wenden Sie sich dazu an einen Experten!
Akupunktur
Ist körperlich alles in Ordnung, kann die Akupunktur so einiges „richten“. In Studien sprechen zwei Drittel der Probanden mit Erektionsstörungen auf dieses Naturheilverfahren an. Wenn alle Stricke reißen, kombiniert man die Effekte verschiedener Maßnahmen (Sildenafil, Hypnose). Auch für Frauen scheint Akupunktur eine echte Option zu sein. Akupunktur bringt die Lebensenergie ins Fließen, steigert die Libido und sorgt für eine ausreichende Schleimproduktion der Scheide (Lubrifikation), das belegen Studien.
Sex - nur für glückliche Menschen?
Die Natur hat es eigentlich weise eingerichtet, dass man Sex bevorzugt nur dann hat, wenn man entspannt und glücklich ist. Das soll verhindern, dass ein Kind in eine problematische Situation hineingeboren wird. Die Natur hat also begünstigt, dass Selbstwertgefühl, Versagensangst und Depressionen auf die Potenz wirken – und zwar bei beiden Geschlechtern. Mit zunehmendem Wissen gibt es auch immer mehr Möglichkeiten auf psychische Zustände Einfluss zu nehmen:
Die Erotikschwelle tiefer legen…
Entspannungsverfahren bauen Stress ab und fördern Glück und Zufriedenheit. Die alternative Medizin hat hier einiges zu bieten: Progressive Muskelentspannung nach Jacobsen, Autogenes Training, Atemtherapie, Meditation, Fußreflexzonentherapie, Qigong, Yoga. Auch einige Heilpflanzen bekämpfen den Stress. Ohne Stress liegt auch die Erotik-Schwelle niedriger. Dann reichen geringere Reize für eine volle Reaktion.
Gefühlseruption erlaubt
In unserer technisierten Welt mit logischen Lösungen und Zeitlimits verliert man leicht den Kontakt zu seiner animalischen Seite. Körperorientierte Therapieverfahren lassen den Köper wieder zu Wort kommen. Ob nun Trommeln, Singen, Tanzen oder Partnermassage, was die Emotion ausdrückt, ist erlaubt. Wann haben Sie zuletzt gelacht? Auch Weinen kann befreien. Wo ist Ihr Urschrei geblieben? Seien Sie ganz Sie selbst.
Sex erforschen
Die Monotonie im Schlafzimmer ist ein schleichender Lustkiller. Haben Sie sich festgefahren? Stimulierende Sexpraktiken kann man lernen. Hier gibt es durchaus auch seriöse Angebote (Tantra, Kamasutra). Sie haben nichts mit käuflicher Liebe zu tun. Andere Länder machen es vor: in Dänemark ist Sexualberatung oder Sexualtherapie durchaus gesellschaftsfähig. Auch bei uns wird der „Sexologe“ immer populärer. Es ist ein Berufsstand, der gebraucht wird und daher wächst. Achten sollte man aber darauf, dass der Therapeut/in eine Ausbildung als ärztlicher oder psychologischer Psychotherapeut hat.
Speziell für Frauen mit Sensibilitäts- und Erregungsstörung nutzt frau/man versuchsweise Vibrationsstimulation und Dildos. Sensibel und geschickt eingesetzt verbucht frau/man durchaus Ergebnisse.
Stimulierendes Sexverbot…
In gewissen Situationen kann es helfen, die Sexualfunktion von der Empfindung zu entkoppeln. Der Sexualtherapeut verbietet dann zum Beispiel den Verkehr für eine Weile. Das nimmt oft schlagartig den Leistungsdruck durch die Impotenz. Bei Zärtlichkeiten ist dann Gelegenheit, allen Empfindungen in ihrer Fülle und Eigenart nachzusinnen. Und dann reizt auch das Verbotene.
Befreiung von unbewussten Hemmschwellen
Verletzungen dauern oft viele Jahre an und behindern ein spontanes Sexleben. Daneben legt uns die Gesellschaft so manche Verbote auf. Wie halten Sie es mit der Selbstbefriedigung? Ein Verbot ist nicht immer leicht abzuschütteln. Klärende Hilfestellung bieten psychotherapeutische Angebote (Psychotherapie, psychotherapeutische Beratung, Psychoanalyse). Da kommen Dinge wie Bindungsangst, Abwehrhaltungen, Missbrauch und Prägungen in der Kindheit zur Sprache. Doch nicht immer führt Klärung auch zu einer Heilung, aber häufig kann ein Therapeut (oder ein guter Partner) den Weg zu einem spontaneren Sexleben aufzeigen.
Mit Hypnose erreicht man bei vielen (nicht allen) Menschen ganz ohne vorherige Analyse den unbewussten Teil der Psyche. Sie kann helfen, sich voll und ganz auf die Erotik einzulassen.
Liebe ist kein Monolog, sondern ein Paartanz
Der Partner ist bei den meisten Angeboten ausdrücklich erwünscht. Eine Paartherapie verbessert das Therapieergebnis entscheidend. Hier können auch Probleme in der Kommunikation, Abhängigkeit und Eifersucht thematisiert werden. Und dann geht es immer auch darum, das andere Geschlecht zu verstehen. Manchmal kommt ein Umdenken in Gang. Denn: Ein neuer Lebensabschnitt braucht neue Ansichten: Frauen suchen verständnisvolle Partner, Nähe und Zärtlichkeit. Bei hochpotenten jungen Männern kommt das leicht zu kurz. Erektionsstörungen im Alter können das Liebesleben auch bereichern - es kommt nur auf die Sichtweise an!
Naturheilverfahren, die bei erektiler Dysfunktion (Potenzstörung) helfen können
Schulmedizin
Die Behandlung von Erektionsstörungen wurde durch die modernen Potenzmittel revolutioniert. So nutzt die Schulmedizin die diagnostischen Verfahren zunehmend seltener und setzt erst versuchsweise Potenzmittel ein.
Potenzmittel
Es ist bereits eine ganze Reihe an Varianten auf dem Markt: Sildenafil (Viagra), Vardenafil (Levitra) und Tadalafil (Cialis): Potenzmittel senken die Reizschwelle bei einer vorhandenen sexuellen Stimulation. Je nach Beschwerdelage sprechen die Männer mehr oder weniger an:
- bei schweren Störungen zu 40 %
- bei leichten Formen bis zu 80 %
Die Medikamente haben jedoch Nebenwirkungen: es können Kopfschmerzen, Sehstörungen, Verstopfung der Nase und Schwindel auftreten. Bei Herzbeschwerden, Diabetes und anderen Vorerkrankungen ist besondere Vorsicht angeraten. Phosphodiesterase-5-Hemmer dürfen nicht mit nitrathaltigen Herzmedikamenten und verschiedenen Aids-Medikamenten zum Einsatz kommen!
Antidepressiva
Aber nicht nur die klassischen Potenzmittel stimulieren das Sexualleben. Auch Antidepressiva aus der Gruppe der selektiven-Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmer (SSRI; Dapoxetin) dürften bei einem Teil der Männer durchaus positiv wirken, darauf verweist eine italienische Studie. Dapoxetin ist auch in Deutschland zugelassen und wird bei vorzeitigem Samenerguss verschrieben. Ziel des Mittels sind die Nerven des Rückenmarks, im Gehirn entfaltet das Medikament stimmungsaufhellende Wirkung. Optimismus an sich dürfte auch schon helfen…
Hormone
Für die Sexualfunktion sind in erster Linie gerade die Sexualhormone zuständig. Mit zunehmendem Alter fallen sie jedoch. Aber auch bei dicken Menschen herrscht häufig schon in jungen Jahren Flaute. Der Schulmedizin stehen Präparate zum Einnehmen oder Einreiben (Haut) zur Verfügung. Doch die Anwendung wird strikt gehandhabt, denn es sind Nebenwirkungen möglich.
Auch bei Frauen, die nach den Wechseljahren an Scheidentrockenheit leiden, verschreibt man Hormone. Damit wird die empfindliche Haut der Scheide dicker und die Schleimbefeuchtung bessert sich. Niedrig dosiertes Testosteron bringt auch oft die Libido wieder zurück.
Andere Hilfsmittel
Nur für Männer wurden diverse Hilfsmittel entwickelt.
- Schwellkörperautoinjektionstherapie (SKAT): Der Patient selbst kann sich vor dem Verkehr Medikamente (Prostaglandine) in den Schwellkörper spritzen. Sie führen zu einer Erweiterung der Gefäße und mit dem Bluteinstrom wird der Penis steif. Diese Behandlung funktioniert unabhängig von der sexuellen Stimulation. Allerdings ist die Injektion etwas schmerzhaft. Sie kann auch eine Infektion verursachen. Daneben drohen Nebenwirkungen wie eine verlängerte und schmerzhafte Erektion (Priapismus).
- Transurethale Applikation (MUSE): Die Medikamente werden als Zäpfchen in die Harnröhre eingebracht. Hier sollte jedoch ein Kondom benutzt werden, um Reizungen der weiblichen Scheide auszuschließen.
- Penisring: Wenn noch eine gewisse Fähigkeit zur Erektion erhalten ist, hilft ein Penisring zur Blutstauung im Penis. Der Ring muss aber genau für die jeweilige Penissdicke passend sein. Nach 30 Minuten sollte man den Ring abnehmen. Also nicht damit einschlafen.
- Vakuumpumpe: Eine Vakuumpumpe wird auf den Penis aufgesetzt und erzeugt Unterdruck, wodurch das Blut in den Schwellkörper gezogen wird. Ein Gummiring an der Peniswurzel verhindert das Abschwellen.
- Prothesen: Nur in Einzelfällen sind als letzte Möglichkeit Schwellkörperimplantate aus Kunststoff indiziert. Ein kleines Flüssigkeitsvolumen im Bauchraum wird durch Druck auf ein Ventil in die Schwellkörper geleitet.
Es gibt also zahlreiche Verfahren in der Schulmedizin und Naturheilkunde. Erektionsstörungen sind heute durchaus behandelbar.