Ihr Portal für Gesundheit,
Naturheilkunde und Heilpflanzen

natürlich gesund

Die Erkrankung verstehen: Fibromyalgie

Eine besondere Art von Rheuma?

Obwohl es das Wort "Fibromyalgie" schon lange gibt, wird immer noch intensiv darüber diskutiert, ob es sich um eine eigenständige Erkrankung handelt. Diese Diskussion geht letztlich darum, ob es sich bei "Fibromyalgie" um eine besondere Art von Rheuma handelt – oder eher um eine Erkrankung der Seele, die dann Schmerzen "wie Rheuma" erzeugt. Rheumaspezialisten und Spezialisten für psychosomatische Krankheiten haben sich darüber bis heute nicht einigen können. Für den Betroffenen entscheidet der Behandlungserfolg!

Definition

Das steckt dahinter

Das Wort Fibromyalgie-Syndrom verwenden vor allem Ärzte, die rheumatologische und psychosomatische Behandlungsmethoden zugleich anwenden.

Kritische Stimmen bemerken, dass die Fibromyalgie nur in den Köpfen der Patienten existiert. Dies wird der Schwere der Beschwerden aber nicht gerecht. Psychotherapeuten denken als Ursachen für die Erkrankung häufig an die posttraumatische Belastungsstörung, eine Art der Reaktion auf extremen äußeren Stress (Gewalterfahrungen, Missbrauch, Katastrophen u. a.) und die somatoforme Störung.

Die Lebensqualität ist durch Fibromyalgie oft erheblich eingeschränkt, die Patienten setzen ihre Hoffnung auf immer neue Therapeuten und Therapien und werden immer wieder enttäuscht, ein teurer und häufig zu beobachtender Kreislauf.

Die Behandlung der Fibromyalgie ist auf Schmerzlinderung und Verbesserung der Schlafqualität ausgerichtet. Daneben ist es wichtig, die Patienten psychisch zu stabilisieren und ihre Genussfähigkeit zu fördern. Am besten wirkt ein umfassendes und multimodales Behandlungskonzept aus Medikamenten sowie auf den Körper und die Psyche ausgerichteten Therapien. Zu beachten ist, dass der Patient miteinbezogen wird, sodass er durch eigenes aktives Handeln zur Mitwirkung motiviert ist.

Fibromyalgie gilt bisher als nicht heilbar. Eine konsequente und einfühlsame Behandlung der Fibromyalgie kann die Symptome deutlich lindern.

Häufigkeit

Durch die schwierige Abgrenzbarkeit haben Schätzungen der Diagnosehäufigkeit einen begrenzten Aussagewert. Bis zu 2 % der Bevölkerung könnten darunter leiden. Das Verhältnis von Frauen und Männern liegt bei 9:1. In der überwiegenden Anzahl der Fälle tritt die Krankheit zwischen dem 30. und 60. Lebensjahr auf, selten sind Kinder und Jugendliche betroffen.

Besonders Personen, die schnell unter Stress und Spannungssymptomen leiden, ängstlich sind und zu Depressionen neigen, können zusätzlich Fibromyalgie-Beschwerden entwickeln.

Ebenso sind Patienten mit Reizdarm und Spannungskopfschmerzen für die Erkrankung anfällig.

Ursachen

Die „wahre Ursache" des Fibromyalgie-Syndroms konnte bisher noch nicht gefunden werden.

Aus den Forschungsergebnissen der letzten Jahre geht hervor, dass den Betroffenen meistens der erholsame Tiefschlaf fehlt, aber auch körperlicher sowie seelischer Stress werden hierfür verantwortlich gemacht. Diskutiert werden auch eine herabgesetzte Schmerzschwelle oder eine Störung der Schmerzverarbeitung als Ursache für Fibromyalgie. Daneben sind traumatische Erlebnisse wie ein Unfall, eine Krankheit oder eine Operation im Gespräch.

Verlauf und Komplikationen

Verlauf

Fibromyalgie ist häufig chronisch und kann sich intervallweise verschlimmern. Die Beschwerden können mitunter auch spontan verschwinden. Die Erkrankung schränkt oft die Lebensqualität der Betroffenen schwer ein.

Es gibt sehr kurze, schnell heilende und auch sehr langwierige Verläufe der Fibromyalgie, die über viele Jahre lang andauern können, die Krankheit ist aber nie lebensbedrohlich und führt auch nicht zur Invalidität.

Komplikationen

Häufig tritt Fibromyalgie auch bei Patienten mit rheumatischen Erkrankungen auf, was die Diagnose noch zusätzlich erschwert.

Andere Leiden wie eine viralbedingte Erkrankung oder andere Infektionen (Lyme-Borrelliose), Feuchtigkeit und Kälte können die Beschwerden verschlimmern.

Quellen/Weitere Informationen

Quellen

Literatur

  1. Baenkler, H.-W., et al.: Innere Medizin, Duale Reihe, Sonderausgabe, Thieme-Verlag, Stuttgart, 2001
  2. Bierbach, E. (Hrg.): Naturheilpraxis Heute, 3. Auflage, Urban - Fischer Verlag, München-Jena, 2006
  3. Blaschek W. et al. (Hrsg.): Hagers Handbuch der Drogen und Arzneistoffe, Springer-Verlag, Heidelberg, 2004
  4. Bühring, U.: Praxis_Lehrbuch der modernen Heilpflanzenkunde, Sonntag Verlag Stuttgart, 2005
  5. Lexikon der Krankheiten und Untersuchungen, 1. Auflage, Thieme-Verlag KG, Stuttgart, 2006
  6. Mark H. Beers (Hrg.): Das MSD Manual, 7. Auflage, Elsevier GmbH, Urban und Fischer, München, 2007
  7. Schilcher, H., Kammerer, S., Wegener, T.: Leitfaden Phytotherapie, 3. Auflage, Urban & Fischer Verlag, München-Jena, 2007
  8. Wagner, H., Wiesenauer, M.: Phytotherapie, 2. Auflage, Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft mbH, Stuttgart, 2003
x
Bitte deaktivieren Sie Ihren Adblocker!
Um unsere hochwertigen Artikel schreiben und bezahlen zu können, sind wir auf Werbeeinnahmen angewiesen.
Wir zeigen aber keine nervige Werbung und legen Wert auf eine Ausgewogenheit zwischen informativem Text und Werbebannern.
Probieren Sie es aus. Danke und weiterhin viel Erkenntnis beim Surfen auf PhytoDoc!
x