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Ernährung und Naturheilverfahren: Gelenkschmerzen

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Ein älteres Paar schaut in die Kamera
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Ernährungstipps & manuelle Therapie

Auf der Hauptseite finden Sie die wichtigsten Therapiebausteine bei Gelenkschmerzen, hier geht es weiter mit Ernährungstipps und wirksamen Methoden aus der Naturheilkunde. Diese Verfahren eignen sich auch hervorragend begleitend zur Schulmedizin.

Von: PhytoDoc-Redaktion

Ernährung

Faustregel: Sparsam mit tierischen Produkten

Obst und Gemüse enthalten wertvolle Mineralien, die einen basischen Stoffwechsel fördern, während zu viel Zucker und weißes Mehl „sauer“ und entzündlich reagieren. Vitamine sorgen außerdem für ein straffes Bindegewebe und aktiven Knorpelstoffwechsel. Beim proteinarmen Gemüse dürfen auch Gichtpatienten ordentlich zugreifen.

Das beste – und nebenbei auch schmackhafteste - Vorbild ist die mediterrane Küche. Dort gibt es im Schnitt wenig Fleisch zu Gunsten von Fisch und Meeresprodukten. Das schlägt sich auch auf die Fettbilanz nieder: mehr Omega-3 und Omega-6 auf Kosten der ungesunden Fette. Auch Milchprodukte setzt man sparsam ein, sie sind in moderaten Mengen ausdrücklich erlaubt.

Verbündete Bakterien

Im Darm verursachen die falschen Bakterien Entzündungen welche auf die Gelenke schlagen können. Prä- und Probiotische Produkte helfen einem gesunden Bewuchs auf die Beine. Prima geeignet sind fermentierte Milchprodukte oder Gemüse (Sauerkraut). Übrigens fördern Sie die Darmflora mit einer ballaststoffreichen Kost.

Fasten stimmt den Stoffwechsel um

Ein fester Bestandteil der alternativen-Rheuma-Therapie ist Fastenkur oder Rohkostdiät, am besten unter ärztlicher Begleitung. Schließlich muss man sich erst aneignen, was man sich zumuten kann und wie man die Sache angeht. Auch über den Jo-Jo-Effekt und einen vernünftigen Kostaufbau nach der Fastentherapie sollten Sie mit einem Fachmann sprechen.

Wie sieht es mit Ihrem Gewicht aus?

Übergewicht belastet die Gelenke und beschleunigt den Knorpelabbau. Die Folge sind häufig Gelenkschmerzen schon in jungen Jahren. Abnehmen bringt nachweislich eine Besserung, auch wenn bereits Schäden eingetreten sind.

Naturheilverfahren bei Gelenkschmerzen

Bewegung, Bewegung: Bloß keine Schonhaltung!

Der Schmerz führt automatisch zur Schonung des Gelenks, das ist eine Schutzreaktion des Körpers. Auf Dauer löst das Komplikationen aus. Wenn Gelenke nicht bewegt werden, versteifen sie. Die Muskeln werden abgebaut und die Schonhaltung verfestigt sich. Bereits nach wenigen Wochen geht die Beweglichkeit verloren. Auf lange Zeit folgen durch die Fehlhaltung noch weitere Beschwerden. Sie entstehen oft in anderen Bereichen, die mechanisch entsprechend überlastet werden.

Stop den Komplikationen

Umso wichtiger ist es, dass die Gelenke so schnell wie möglich wieder „in Betrieb“ genommen werden. Wenn das aktiv wegen der Schmerzen nicht gelingt, hilft die Physiotherapie mit aktiver und passiver Mobilisierung. Unter Anleitung korrigieren krangengymnastische Übungen Fehlhaltungen und trainieren „verlernte“ Bewegungen.

Tipp

Zur genaueren Analyse der Beschwerden bei Sportlern und Übergewichtigen sind oft Bewegungsanalysen sinnvoll. Es kann zum Beispiel die Beinachse und der Bewegungsumfang der Gelenke begutachtet werden und eine Laufbandanalyse durchgeführt werden.

Bewegen ohne zu belasten ist der Leitspruch

Je nach Einschränkungen wählt man geeignete Physiotherapie oder Sportarten. Gerade Radfahren und Tanzen sind sanfte weil gleitende Bewegungen. Leistungssport, Skateboard fahren, Basketball und Marathon zählen zu den riskanten Versionen. Lassen Sie sich eventuell von einer Fachperson beraten. Mit Wassergymnastik und Schwimmen liegen Sie in der Regel Gold richtig, denn:

Wasser ist vielseitig

Wasser überträgt nicht nur die Temperatur exzellent auf die Haut (Thermalwasser), es sorgt für Auftrieb. Unter Wasser kann man die Gelenke praktisch belastungsfrei bewegen. Der Wasserwiderstand sorgt aber für einen ausreichend hohen Kraftaufwand. Wechselwarme Anwendungen und Badezusätze regen darüber hinaus den Stoffwechsel an (Hydrotherapie, Kneipptherapie, Balneotherapie). Ganz nebenbei nützen die natürlichen Wirkstoffe im Wasser (Kohlendioxid, Schwefel, Radon, Meersalz, Moorbäder). Und natürlich kann man entsprechende Badezusätze zugeben (siehe Phytotherapie).

Manuelle Therapie: Der Weg aus der Blockade

Manchmal strahlen die Schmerzen auch von der Wirbelsäule aus, ganz ohne dass das Gelenk tatsächlich geschädigt ist. Das muss ein Fachmann behandeln. Manuelle Therapie, Chirotherapie und Dorn-Breuß beseitigen oft Verrenkungen und Blockaden. Sie sind immer einen Versuch wert. Begleitend ist aber eine Kräftigung der Muskulatur unabdingbar.

Feldenkrais – es geht auch anders

Für viele Bewegungen gibt es eine richtige und falsche Ausführung. Manchmal hat man einfach einen Ablauf falsch gelernt – oder eine Verletzung führte zu einer Ausweichbewegung. Diese Vorgänge nimmt Feldenkrais in den Blickpunkt. Hier kann man sich seiner Probleme bewusst werden und eingefahrene Muster ändern. Lust sich neu zu entdecken?

Rolfing – neu im eigenen Körper?

Überlastungen hinterlassen nicht nur Spuren im Gelenk, auch das Bindegewebe verdickt sich und verklebt. Über die Jahre sind dort die Bewegungsmuster festgeschrieben, oft so sehr, dass der natürliche Bewegungsablauf unmöglich wird. Speziell beim Rolfing werden diese Verklebungen gezielt gelöst. Momentan ist die Behandlung mitunter schmerzhaft, in der Folge aber bemerkt man eine Befreiung. Patienten erleben dabei oft ein ganz neues Körpergefühl sowie eine verbesserte Haltung.

Unter Strom – Schmerzlinderung ohne Medikamente

Im Bereich der Elektrotherapie gibt es eine Reihe von Verfahren, die sich mit einer Schmerzlinderung beschäftigen. Strom erwärmt das Gewebe und verbessert Durchblutung und Gewebeversorgung. Je nach Verfahren entspannt oder kräftigt sich die Muskulatur. Und: die Effekte sind erwiesen. Sehr populär wurde die transkutane elektrische Nervenstimulation (TENS). Bei der Iontophorese unterstützt der Strom sogar die Aufnahme von Wirkstoffen in die Haut.

Mit entspannenden Verfahren dem Teufelskreis Schmerz entrinnen

Depressionen begünstigen Schmerzen und Schmerzen führen zu Depressionen. Auch für Stress gelten ähnliche Zusammenhänge. Da kann man leicht die Kontrolle verlieren. Entspannende Verfahren sind die Stressbremse. Das Angebot ist reichhaltig, wählen Sie, was zu Ihnen passt:

Akupunktur: kleiner Schmerz gegen großen

Lange galt Akupunktur als Außenseiter der Medizin. Das hat sich geändert. Bei diversen Schmerzzuständen am Bewegungsapparat ist Akupunktur schon Kassenleistung (Knie- und Rückenschmerzen). Auch bei anderen Lokalisationen dürfte die Anwendung erfolgversprechend sein.

Drastische Maßnahmen

Die althergebrachte Naturheilkunde bevorzugt bei Schmerzzuständen durch Abnutzung die Verfahren der Ausleitung. Baunscheidtieren und Cantharidenpflaster sind sehr schmerzhafte Verfahren, Schröpfen und Blutegel weniger belastend. Ziel der Verfahren ist es, durch den Reiz den Stoffwechsel anzuregen. Man profitiert in mehrfacher Hinsicht: Durchblutung, Lymphfluss und Schmerzlevel sprechen an.

Neuraltherapie: Schmerzmittel wohl platziert

Leichte Betäubungsmittel über dem Gelenkspalt und den Schmerzpunkten sollen Gelenkschmerzen beseitigen. Es bildet sich eine „Quaddel“ in Größe eines Insektenstichs. Auch andere Zielstrukturen wie Bänder und Muskelansätze können das Ziel der Behandlung sein. Voraussetzung für das Gelingen ist natürlich, dass die Ursache tatsächlich im behandelten Gebiet liegt. Manchmal muss der Krankheitsherd aber erst noch gefunden werden. Bei der „Herdtestung“ macht man sich auf die Suche danach. So kann ein Krankheitsherd – wie eitrige Zähne – an anderer Stelle Gelenkbeschwerden triggern.

Weder Neuraltherapie noch Herdtestung sind bezüglich ihrer Wirkung ausreichend geprüft.

Eigenblut

Immer, wenn die körpereigenen Regulationsvorgänge eingeschlafen sind, soll Eigenblut eine Umstimmung einleiten. Die Eigenbluttherapie hilft latente Infektionen zu besiegen und chronische Entzündungen zu lindern. Die Effekte sind allerdings nicht erwiesen.

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