Ernährung
Auch geschwollene Beine sind ein Grund auf seine Ernährung zu achten. Je mehr Salz im Körper ist, umso mehr Wasser wird im Körper zurückgehalten. Deswegen ist es sinnvoll, den Salzkonsum einzuschränken. Salzreiche Lebensmittel sind zum Beispiel Chips, gesalzene Nüsse, Snacks, Wurstwaren, Geräuchertes, Fertiggerichte und Käse. Auch bei Lebererkrankungen mit Ödemen ist eine natriumarme Diät sinnvoll. Sind Nieren die Ödemursache, muss die Eiweiß- und Mineralzufuhr dem Krankheitsstadium angepasst werden.
Entwässern reduziert auch das Wasser in den Beinen
Eine Kempner-Reisdiät oder ab und zu eingelegte Obst-/Safttage begünstigen die Entwässerung. Diese Diät ist in Maßen auch bei schwangerschaftsbedingten Ödemen einsetzbar. Auf dem Speisezettel stehen sollten entwässernde Lebensmittel wie Spargel, Petersilie und Erdbeeren. Günstig wirken auch flavonoidreiche Produkte (wie Tee, besonders Grüner Tee, dunkle Schokolade, Kaffee, Obst und Gemüse) auf dicke Beine: durch ihre gefäßabdichtende Eigenschaft. Besonders reichhaltig sind rote Beerenfrüchte und Kirschen/Sauerkirschen. Lakritze dagegen sollte man bei einer Neigung zum Beinödem meiden, es fördert die Wassereinlagerung.
Übergewicht und geschwollene Beine sind eine besonders ungünstige Kombination. Hier achtet man am besten auf ein langsames Abnehmen.
Abführmittel verschlimmern Ödeme
Wenn man unter Verstopfung leidet, sollte man wissen, dass auch Abführmittelgebrauch zu Ödemen führen kann. Starke Abführmittel wie Sennesblätter, Kap-Aloe, Rizinusöl oder Zaunrübe sind nur für die Kurzzeitanwendung vorgesehen. Vorzuziehen wäre eine ballaststoffreiche Ernährung. Sanft wirksam sind Leinsamen oder Flohsamen, Sauerkraut- oder Pflaumensaft. Zusammen mit 1,5 bis 2 Liter Wasser pro Tag sorgen sie auf natürliche Weise für geregelten Stuhlgang. Das lindert auch Venenbeschwerden im Analbereich (Hämorrhoiden).
Trinken beim Beinödem?
Meist braucht man den Wasserkonsum trotz eines Ödems nicht zu reduzieren, da salzfreies Wasser ausreichend gut ausgeschieden wird. Große Ausnahme: Alkohol sollte in Getränken nicht enthalten sein. Er führt über eine Gefäßerweiterung sehr wahrscheinlich zu kontraproduktiven Effekten.
Naturheilverfahren bei geschwollenen Beinen
"Physikalische Ödemtherapie" gegen dicke Beine
Sie gehört zu den wichtigsten Maßnahmen gegen das Beinödem. Der Fachmann unterscheidet drei Komponenten der Lymphdrainage:
- "Manuelle Lymphdrainage (MLD)": Eine sanfte Massage mit überwiegend kreisförmigen Massagegriffen. Die Lymphbahnen werden durch Dehnreize zur Eigenbewegung angeregt, Schubbewegungen fördern den Abfluss der Lymphflüssigkeit in die gewünschte Richtung. Abschließend folgt eine passive Entspannungsphase.
- “Ödemgriffe" sind vergleichsweise kräftige Griffe mit dem Ziel, die venöse Wasseraufnahme aus dem Beinödem zu fördern.
- "Kompressionsbehandlung": Stützstrümpfe erzeugen von außen Druck. Der Gewebedruck stimuliert die Wasserresorption in die Venen.
Strumpf mit Funktion
Wichtig ist, dass die Stützstrümpfe für die Kompressionstherapie richtig sitzen, weswegen sie individuell angepasst werden sollten. Der Sitz muss später kontrolliert werden, da geschwollene Beine bei erfolgreicher Behandlung dünner werden. Es gibt verschiedene Stärken, die je nach Schwere der Beschwerden gewählt werden.
Häufig wird das Tragen als unangenehm empfunden und führt zu trockener Haut oder Scheuerstellen. Geschwollene Beine sollten deswegen gut gepflegt werden. Da das Einfetten das Anziehen der Strümpfe behindert, erfolgt es vorzugsweise abends. Nachts nämlich werden die Strümpfe nicht getragen.
Ist das Tragen zu beschwerlich, greift man zu schwächeren Strümpfen (niedrigere Kompressionsklasse). Bei Hitze verstärken sich die Beschwerden durch dicke Beine. Dann sind Tragepausen mit hoch gelagerten Beinen möglich. Zur Kühlung kann man die Strümpfe mit kaltem Wasser befeuchten. Wählen Sie an heißen Tagen kühlere Aufenthaltsorte.
Achtung: Kompressionsmaßnahmen gegen Beinödeme bei arteriellen Durchblutungsstörungen oder diabetischer Neuropathie bedürfen fachmännischer Erfahrung, sonst drohen Gewebeschäden.
Die beste Kombination zu den passiven Verfahren sind aktivierende Maßnahmen gegen das Beinödem:
Bewegungstherapie
Geschwollene Beine von innen massieren
Während der Muskel von innen arbeitet, drückt die Bandage von außen. So verdoppelt sich der Effekt. Die Blutflussgeschwindigkeit in den Adern steigt und das Wasser aus dem Beinödem wird über die Venen „entsorgt“. Die Venenwände bleiben elastisch und sind trotz Belastung durch den Kompressionsstrumpf entlastet.
Wenn dicke Beine wandern, geht das Wasser
Egal, was sie wählen: Gehen oder Wandern, Fuß-/Beingymnastik oder spezielle „Gefäßsportkurse“, es kommt Ihrer Gesundheit zu Gute. Auch für Personen, die länger stehen oder sitzen müssen gibt es einfache Übungen, die neben der Arbeit gemacht werden können (siehe Krampfadern). Viele Freizeitsportarten lindern geschwollene Beine ganz nebenbei: Nordic-Walking mit Stöcken, Inline-Skating, Aquajogging, Tanzen, Golf, Ausdauergeräte (wie der „Stepper“), Radfahren, Skilanglauf und Schwimmen – die Auswahl ist groß, nur den Anfang muss man selber machen…
Hydrotherapie
Die Hydrotherapie mit kalten Wasseranwendungen hat nachweislich einen positiven Effekt bei Venenerkrankungen und Beinödemen. Kälte kontrahiert die Muskelfasern in den Venenwänden, so dass die Venen straffer werden. Desgleichen gilt für kohlendioxidhaltiges Thermalwasser, Kneipptherapie (kalte Knie- und Schenkelgüsse), Unterschenkelwickel nach Prießnitz, Balneotherapie, Nordseekuren, Tau- und Wassertreten.
Beinödem nicht warm behandeln
Heiße Anwendungen, stauende Wärme, ein Vollbad oder Saunen mögen geschwollene Beine gar nicht. Durch die Zunahme der Durchblutung in den kleinsten Blutgefäßen steigt auch der Wasserverlust durch die Gefäßwände, es entsteht ein Hitzeödem. Wärme also nur dosiert und bei leichten Venenerkrankungen einsetzen. Wer trotzdem nicht auf die Sauna verzichten will, sollte auf eine sofortige Abkühlung achten.
Naturheilverfahren, die bei Geschwollene Beine helfen können
Schulmedizin
Bei Ödemen muss die Grunderkrankung zuerst behandelt werden. Begleitend dazu werden geschwollene Beine symptomatisch angegangen:
Ein leichtes Beinödem wird ausschließlich naturheilkundlich und physiotherapeutisch behandelt, bei schweren Ödemen verschreibt man Diuretika. Diese Mittel unterstützen die Harnbildung und damit die Wasserausscheidung. Sie sollten nur kurz eingesetzt werden, auf längere Frist überwiegen die Nachteile dieser Medikamente. Nicht geeignet sind Diuretika bei einem Lymphödem. Daneben sollten die Salze im Körper (Elektrolyte) gezielt überwacht werden.
Bein im Blickpunkt: Folgen vermeiden
Ein weiteres Ziel der konventionellen Medizin bei Wasser in den Beinen besteht darin, Folgeerkrankungen wie Thrombosen oder offene Beine zu verhindern und Krampfadern zu beseitigen. Verschiedene operative Maßnahmen entfernen die funktionslos gewordenen Venen oder Venenteile im oberflächlichen Venensystem. Der Erfolg des „Venenstrippings“ hält meist Jahre an, teilweise auch lebenslang, andere Verfahren haben eine hohe Rückfallquote und sowohl die Krampfadern als auch das Wasser in den Beinen kehren zurück.
Nicht immer lassen sich Geschwüre und Wunden bei Wasser in den Beinen vermeiden. Bei Infektionen kommen Antibiotika zum Einsatz, in anderen Fällen ist eine operative Sanierung möglich.
Bei Venenerkrankungen mit erhöhtem Thromboserisiko, nach Thrombosen oder dadurch ausgelöste Embolien werden Gerinnungshemmer erfolgreich eingesetzt.
Aber: Die wichtigste Maßnahme gegen das Wasser in den Beinen ist die Kompressionstherapie mit Strümpfen oder Bandagen, darin sind sich Schulmedizin und Naturheilkunde einig.