Verlauf
Normalerweise beträgt die Latenzzeit von der Influenza bis zu den ersten Symptomen (Inkubationszeit) mindestens 24 Stunden. Die Inkubationszeit bei H1N1 liegt zwischen 1 und 2, in Ausnahmefällen zwischen 4 und 5 Tagen. Die Symptome treten also nicht direkt nach einer Ansteckung auf.
Das Fieber sinkt in der Regel 2-3 Tage, dauert aber bis zu sieben Tagen. Der Husten zieht sich über mehrere Wochen hin. Auch das Gefühl der Abgeschlagenheit begleitet Betroffene nach einer echten Influenza für einige Wochen. Übrigens: wer schon einmal Grippe hatte, leidet weniger. Der Körper hat dann einen gewissen immunologischen Vorsprung.
Wie lange ist man ansteckend?
Im Allgemeinen geht man davon aus, dass ein Grippekranker 3–5 Tage ab Auftreten der ersten Symptome ansteckend ist. Je nach Virus und Person dauert die Ansteckungsgefahr bis zu 7 Tagen an. Besonders bei kleinen Kindern nimmt man an, dass sie Viren länger als Erwachsene ausscheiden.
Eine Ausscheidung vor Symptombeginn ist möglich. Die Grippe durch H1N1 kann vermutlich bereits einen Tag vor Symptombeginn übertragen werden!
Komplikationen
Von Komplikationen bei einer Grippeerkrankung sind meist nur bestimmte Personenkreise betroffen (kleine Kinder unter 1 Jahr, ältere Menschen über 65 Jahre und Patienten mit chronischen Vorerkrankungen). Das macht weiterführende Maßnahmen, wie einen Krankenhausaufenthalt oder eine Antibiotikatherapie, notwendig.
Die Komplikationen können durch eine sich ausbreitende Infektion des Influenzavirus selbst auftreten oder durch weitere Infektionen, die sich auf Grund der geschwächten Abwehr breit machen. Das Überleben der Betroffenen hängt von der Konstitution und von Faktoren wie bestehenden Erkrankungen, hygienischen Verhältnissen, Ernährung, insbesondere Versorgung mit Vitaminen und Vitalstoffen ab.
Früh- und Spätkomplikationen bei Influenza sind häufig bakterielle oder virale Zusatzinfektionen. Es kann dann zu einer Mittelohrentzündung (Otitis media), Nebenhöhlenentzündung (Sinusitis), Husten (Bronchitis), Lungenentzündung (Pneumonie) durch Viren oder Bakterien (meist Streptococcus pneumoniae, Staphylococcus aureus oder auch Haemophilus influenzae), Hirn- und Hirnhautentzündung (Enzephalitis, Meningitis) kommen. Auch Herz(muskel)erkrankungen (Myokarditis) kommen als Komplikation der Grippe vor.
Steigt das Fieber rasch an, besteht vor allem bei (Klein-)Kindern zwischen zwei und sieben Jahren die Gefahr eines Fieberkrampfes.
Da Influenzaviren sehr flexibel sind und sich ständig verändern, gibt es viele verschiedene Grippeformen. Die sog. „Vogelgrippe“ ist eine Infektion durch den Influenzavirus der Subgruppe H5N1 mit hoher Sterblichkeit. Die „Schweinegrippe“ wird durch H1N1 verursacht und verläuft nicht so schwer wie die saisonale Influenza im Durchschnitt.
Befürchtet wird eine weltweite Pandemie oder dass das Virus eine höhere Ansteckungsfähigkeit für den Menschen entwickeln könnte und seine Aggressivität (Virulenz) steigern sollte. In der Saison 2007/08 traten Influenzaviren des Typs H1N1 auf, die sich – wie sich herausstellte – im Winter 2008/09 fast völlig resistent gegen das Grippemittel (Verkürzung Oseltamivir (Tamiflu)) waren.