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Symptome bei Hämorrhoiden

Mann hält Klopapierrolle hinter dem Rücken, auf der hellrotes Blut zu sehen ist.
© HENADZY - Fotolia.com

Brennen, Nässen und Juckreiz im Analbereich

Häufig verlaufen Hämorriden zunächst beschwerdefrei, erstes Anzeichen ist hellrotes Blut auf dem Toilettenpapier. Wenn sich das hämorrhoidale Gefäßpolster weiter vergrößert, nimmt das Beschwerde-Karussell allerdings sein Lauf und es kommt zu weiteren Symptomen wie Nässen, Brennen und Juckreiz im Analkanal. 

Von: Corinna Heyer

Warum die Beschwerden entstehen

Typische Symptome im Überblick

  • hellrotes Blut bei der Stuhlentleerung, zunächst keine Schmerzen
  • Jucken, Brennen, Nässen und Stuhlschmieren (Stuhlinkontinenz)
  • das Gefühl einer unvollständigen Entleerung
  • Druckgefühl und Fremdkörpergefühl
  • starke Schmerzen durch Schwellung und Entzündung der Hämorrhoidenknoten ab 3. Stadium.

Blut im Stuhl und länger andauernde Beschwerden sollten immer vom Arzt abgeklärt werden. Eine Selbstbehandlung der Hämorriden ohne vorherige Diagnostik kann schwere Folgen haben. Nur der Arzt kann sicher andere Ursachen von Enddarmbeschwerden abklären und zum Beispiel einen Darmkrebs ausschließen.

Einteilung in vier Schweregrade

Hämorrhoidalleiden teilt man je nach Stadium der Erkrankung in vier Grade ein:

Zeichnung: Symptome bei Hämorriden ersten Grades.
© bilderzwerg - Fotolia.com, verändert durch PhytoDoc

1. Grades: Hämorrhoiden (blau gepunktet) sind vorgewölbt. Gelegentlich gibt es Auflagerungen von hellrotem Blut auf dem Stuhl. Der After juckt zwar gelegentlich, es kommt aber nicht zu Beschwerden.




Zeichnung: Symptome bei Hämorriden zweiten Grades.
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2. Grades: Größere Hämorrhoiden werden beim Stuhlgang nach außen gedrückt. Das verursacht ein Gefühl der unvollständigen Entleerung sowie Schmerzen. Man nennt den Prozess Prolaps, nach dem Stuhlgang ziehen sich die Knoten aber wieder ins Innere zurück. Allerdings sind die Knoten entzündet, die Folgen sind neben brennenden Schmerzen und Blutbeimengungen auch Nässen

Zeichnung: Symptome bei Hämorriden dritten Grades.
© bilderzwerg - Fotolia.com, verändert durch PhytoDoc

3. Grades: Der Prolaps bildet sich ohne Hilfe nicht zurück, er ist geschwollen und die Schmerzen sind erheblich. Sie beschränken sich aber nicht nur auf den Stuhlgang, sondern treten auch beim Sitzen auf. Auch der Juckreiz meldet sich quälend und es kommt zu Schleimabsonderungen.

Zeichnung: Symptome bei Hämorriden vierten Grades.
© bilderzwerg - Fotolia.com, verändert durch PhytoDoc

4. Grades: Die Hämorriden liegen dauerhaft vor der Afteröffnung und lassen sich auch nicht mehr mit der Hand zurückschieben. Falls sie im Analkanal eingeklemmt werden, kommt es zu erheblichen Schmerzen.

Hämorrhoiden in der Schwangerschaft

Durch die hormonelle Umstellung und Gewichtszunahme in der Schwangerschaft sind Hämorrhoidal-Leiden häufig. Die Symptome verschwinden aber meist in den ersten Monaten nach der Geburt. Für Schwangere gelten die selben Empfehlungen zur Vorbeugung und begleitenden Behandlung wie für alle anderen auch: ballaststoffreiche Ernährung, viel Trinken, beim Stuhlgang nicht pressen.

Andere Analerkrankungen: Unterschied zu Hämorriden

Die anale Region ist eine Problemzone, die für verschiedene reizende Störungen leider sehr anfällig ist. Folgende Erkrankungen können zusammen mit Hämorrhoiden vorkommen oder auch eigenständig und können dann mit Hämorrhoiden verwechselt werden.

Da es viele Gründe für Schmerzen beim Stuhlgang oder sogar nur beim Sitzen gibt, sollten Sie bei starken oder länger andauernden Schmerzen immer einen Arzt aufsuchen. Zunächst ist der Hausarzt die richtige Adresse.

Aussehen und Beschwerden bei Analekzemen

Entzündete Haut im Analbereich, blau dargestellt sind die Hämorrhoidalpolster.
© Henrie - Fotolia.com

Ein Analekzem ist eine auf die Haut beschränkte Entzündung in der Analregion. Es meldet sich mit Brennen und hartnäckigem Juckreiz. Etwa 30 % der Patienten, die einen Enddarmspezialisten aufsuchen, leiden darunter.

Aussehen und Beschwerden von Analthrombosen

Grafik mit Lokalisation einer Analvenenthrombose.
© Alila Medical Media - Fotolia.com, modifiziert durch PhytoDoc.

Eine Analvenenthrombose ist ein äußerlich sichtbares Blutgerinnsel in den Venen am Außenrand des Afters. Sie kann aber auch an heraushängenden Hämorrhoiden entstehen, man erkennt sie an bläulichen bis dunkelroten Knötchen. Das Ganze ist sehr schmerzhaft und entsteht in sehr kurzer Zeit. Nach ausgeheilten Analthrombosen verbleiben häufig Hautfalten (Marisken), die oft für Hämorrhoiden gehalten werden.

Aussehen und Beschwerden von Analfissuren oder Abszessen

Grafik des Enddarms mit Analfistel, Analfissur und Analabszess.
© Alila Medical Media - Fotolia.com, modifiziert durch PhytoDoc.

Analfissuren

Begleitend zum Hämorrhoidalleiden kann auch ein Riss in der analen Haut auftreten („Analfissur“, "Afterriss"). Das macht sich mit schneidenden Schmerzen beim Stuhlgang bemerkbar.

Analabszesse/Analfistel

Bei einem Analabszess ist das Gewebe um den Anus durch eine bakterielle Infektion eitrig entzündet. Die Analfistel ist die chronische Ausprägung.

Frühzeitige Behandlung ist der Schlüssel

Leichtere Beschwerden sind genau der richtige Zeitpunkt, um aktiv etwas gegen Hämorrhoidal-Probleme zu tun. Denn die vergrößerten Hämorrhoidalpolster sind eine Zivilisationskrankheit und können daher durch Änderungen von ungesunden Gewohnheiten wirksam behandelt werden (Ernährung, Bewegung, Änderung der WC-Gewohnheiten).

Vorsicht mit Abführmitteln bei Verstopfung

Zwar machen sie den Stuhl weich, auf die Dauer werden die Beschwerden allerdings schlimmer, da sich der Darm daran gewöhnt und an Spannung verliert. Daher nur zeitlich begrenzt einsetzen! Durchfall verschlimmert die Beschwerden der Hämorrhoiden! Nachhaltiger und schonender wirken hier eine Umstellung der Ernährung und Ballaststoffe (Flohsamen, Leinsamen).

Schwerere Fälle behandelt der Facharzt (Proktologe). Ihm stehen verschiedene Operationsverfahren zur Verfügung wie Abbinden (Gummibandligatur), Verödung (Sklerosierung) oder bei sehr schweren Fällen die chirurgische Entfernung (Hämorrhoidektomie).

Wann zum Arzt

Wenn da nicht die Hemmschwelle wäre, gingen viele Menschen schneller mit Hämorrhoidal-Beschwerden zum Arzt. Meist schiebt man diesen unangenehmen Besuch hinaus. Aber bestimmte Symptome müssen ärztlich abgeklärt werden:

  • Blutungen
  • starke Schmerzen
  • Gewichtsverlust
  • dauerhafte Beschwerden
  • Stuhlgangunregelmäßigkeiten

Eine Selbstbehandlung der Hämorriden ohne vorherige Diagnostik kann schwere Folgen haben. Nur der Arzt kann sicher andere Ursachen von Enddarmbeschwerden abklären. Es können ernste Erkrankungen dahinter stecken wie Darmkrebs, chronische Darmentzündung oder Tumoren im Becken-Bauch-Raum. Auch Komplikationen wie Infektionen, Analekzeme, Abszesse, Analthrombosen und Krebsvorstufen (Präkanzerose) könnten rechtzeitig verhindert werden.

Besonders ältere Menschen müssen bei Blut im Stuhl frühzeitig einen Arzt aufsuchen, es besteht das Risiko einer Blutarmut. Auch starke Schmerzen und Beschwerden (wie bei Analvenenthrombosen und eingeklemmten Hämorrhoiden) werden besser von einem Arzt behandelt. Vorzugsweise sollte man sich an einen Proktologen (Enddarmspezialist) oder Gastroenterologen wenden, Ihr Hausarzt ist aber die erste Anlaufstelle bei Hämorriden.

Diagnostik bei Hämorriden

Was Sie vom Arzt erwarten können

Der Arzt betrachtet die Afterumgebung und tastet After und Enddarm mit dem Finger aus. So können andere Blutungsquellen und harte Knoten im Enddarm, wie z. B. Polypen und Tumore diagnostiziert werden. Hämorrhoiden selbst sind sehr weich und werden bei Berührung zusammengepresst. Sie sind also durch Tasten nicht festzustellen.

Zur Diagnose des Stadiums wird der Schließmuskelapparat und die Beckenbodenmuskulatur überprüft. Der Arzt untersucht den After mit einem Finger und fordert den Patienten auf, zu pressen. Dabei sieht man, ob Hämorrhoiden oder gar der Mastdarm durch den Druck aus dem After vorfallen (Rektumprolaps).

Schließlich wird der After von innen überprüft. Mit einem röhrenförmigen Instrument (Proktoskop) kann der Arzt die Hämorrhoiden beurteilen (Grad I und II). Dieses Gerät ist nur unwesentlich dicker als ein Zeigefinger und die Untersuchung ist schmerzfrei. Zusätzlich wird mit einer Kamera an einem Schlauch der Mastdarm untersucht (Rektoskopie). Zum sicheren Ausschluss einer höher gelegenen Blutungsquelle kann eine Enddarmspiegelung (Proktoskopie) oder Dickdarmspiegelung (Koloskopie) erforderlich sein. Beim Mann wird zusätzlich die Vorsteherdrüse (Prostata) abgetastet.

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