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Die Erkrankung verstehen: Halsschmerzen

Eigentlich keine Erkrankung

Definition

Das steckt dahinter

Halsschmerzen sind eigentlich keine „Krankheit“. Sie sind Symptome für verschiedenste Erkrankungen. Meist sind sie Folge einer Erkältung.

Stopp: Eingangskontrolle

Durch Mund, Nase und Lunge werden viele Keime aufgenommen. Daher ist bereits im Mund und Rachenbereich die körperliche Immunabwehr in Form von Lymphknoten stationiert. Im Rachenbereich bezeichnet man diese lymphatischen Organe als Mandeln. Keime, die sich dort breit machen wollen, werden gleich hier erkannt und lösen umgehend eine Immunantwort aus.

Einige Erreger greifen spezifisch die Schleimhäute in Mund, Nase und Rachen an. Dann kommt es zu einer Entzündung, die von unangenehmen Erscheinungen wie Halsschmerzen begleitet wird. Meist treten sie im Zusammenhang mit anderen Symptomen von Erkältungskrankheiten auf (Schnupfen, Husten, Kopf- und Gliederschmerzen).

Häufigkeit

Halsschmerzen, insbesondere Rachenentzündungen gehören zu den häufigsten Beratungsanlässen in einer allgemeinmedizinischen Praxis. Meistens ist eine virale Infektion Ursache der Beschwerden.

Erwachsene haben durchschnittlich dreimal pro Jahr Halsschmerzen. Für kleine Kinder liegen sechs bis acht Erkrankungen noch im Bereich des Normalen.

Halsschmerzen treten häufiger in den typischen Erkältungszeiten im Spätherbst und im frühen Winter auf. Die Ansteckung erfolgt durch Tröpfcheninfektion, zum Beispiel über die Hände, Türgriffe, gemeinsam benutzte Einrichtung und Utensilien, Geschirr. Sie werden auch durch Husten, Niesen und Sprechen in der Luft verteilt.

Eine Krankschreibung ist notwendig, wenn eine Ansteckung gefährdeter Personen droht oder der Patient in seinem Beruf viel sprechen muss.

Ursachen

    Die häufigste Ursache von Halsschmerzen sind Infektionen durch Viren (Erkältungsviren), Bakterien (Streptokokken) oder Pilze (Candida). Daneben können Halsschmerzen ein Symptom sein für:
    • Überbeanspruchung der Stimme
    • geschwächtes Immunsystem
    • Krebs
    • Erkrankungen der Speiseröhre
    • Erkrankung des Magens (Sodbrennen)
    • Allergien
    • Schadstoffe (z.B. Rauchen, Lösungsmittel, staubige Luft)
    • Kropf (Struma), Schilddrüsen-Knoten oder Schilddrüsenentzündungen

Verlauf und Komplikationen

Verlauf

Halsschmerzen beginnen meist ganz harmlos mit einem Kratzen in der Kehle. Die Beschwerden steigern sich schnell und die Schleimhäute sind gereizt, gerötet und schmerzhaft. Es kann eine starke Verschleimung hinzukommen. Typischerweise folgen weitere Erkältungsbeschwerden.

Man kann davon ausgehen, dass Halsschmerzen im Zusammenhang mit einer Erkältung nach ein bis zwei Tagen deutlich nachlassen.
Innerhalb einer Woche sollten Halsschmerzen komplett verschwunden sein.

Komplikationen

Infektionen aus dem Hals-Rachen-Bereich wandern mitunter in die tieferen Atemwege. Es kann eine Luftröhrenentzündung (= Tracheitis), Entzündung der Bronchien (= Bronchitis) oder auch eine Lungenentzündung (= Pneumonie) folgen.

Besonders bei Kindern kann es durch die anschwellenden Mandeln oder Schwellungen am Kehldeckel zu Atemnot kommen.

Bei einer eitrigen Mandelentzündung kann sich nach wenigen Tagen eine Eiterhöhle (Abszess) in der Mandel bilden (Peritonsillarabszess, Retrotonsillarabszess). Neben Fieber und einseitigen Halsschmerzen kommt es eventuell zu einer Kieferklemme (Mund kann nicht geöffnet werden) oder Schwellungen am Kehlkopf. Ein solcher Abszess kann lebensbedrohlich sein.

Wenn die Schleimhäute durch Erkältungsviren geschädigt sind, leisten sie weniger Widerstand gegen den Angriff von Bakterien. In diesem Fall kann es zu einer Zweitinfektion kommen.

Selten wandern Bakterien von den Atemwegen über die Blut- oder Lymphbahn in andere Organe/in die Blutbahn (Blutvergiftung, lymphogene Sepsis). Betroffen können auch das Herz (Herzklappen, Herzinnenhaut) und die Nieren sein. Ebenso sind Entzündungen der Gelenke oder schubweise verlaufenden Hauterkrankungen (seltene) Folgen von chronischen Entzündungen der Mandeln.

Dann entfernt man die Mandeln häufig operativ.

Formen

Je nachdem, welche Bereiche von der Entzündung betroffen sind, unterscheidet man:

  • Rachenschleimhautentzündung (Pharyngitis)
  • Stimmband- oder Kehlkopfentzündung (Laryngitis)
  • Mandelentzündung (Angina tonsillaris oder Tonsillitis)
  • Seitenstrangangina (Angina lateralis)
  • Kehldeckelentzündung (Epiglottitis)

Quellen/Weitere Informationen

Quellen

Literatur

  1. Baumann, P., Homöopathie- homoeopathisch.de, Stand August 2009
  2. Bierbach, E. (Hrg.): Naturheilpraxis Heute, 3. Auflage, Urban - Fischer Verlag, München-Jena, 2006
  3. Butzlaff, M., Fakultät für Medizin der Privaten Universität Witten/Herdecke gGmbH: Leitlinie Halsschmerzen (Halsschmerz, Angina, Halsentzündung, Heiserkeit); Homepage, Version 05/2005
  4. Schilcher, H., Kammerer, S., Wegener, T.: Leitfaden Phytotherapie, 3. Auflage, Urban & Fischer Verlag, München-Jena, 2007
  5. Wagner, H., Wiesenauer, M.: Phytotherapie, 2. Auflage, Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft mbH, Stuttgart, 2003
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