Symptome
Der Mediziner nennt diese typische Entzündungsreaktion „herpetiforme“ Läsionen und meint damit die Herpespapeln, Bläschen, kleinen Geschwüre und Krusten. Die entstehen in der Regel auf der Lippenhaut, weniger häufig trifft es das Kinn, Ohren oder die Nasenregion. Bei schweren Formen kann es zu grippeartigen Symptomen wie Kopfschmerzen und Fieber kommen. Die Symptomatik hängt dann vom Immunstatus des Erkrankten ab, das heißt wie die allgemeine körperliche Konstitution ist. Damit spielt das Alter, Begleiterkrankungen (Hauterkrankungen!), Immunsuppression und Immunkrankheiten (HIV) eine wesentliche Rolle bei der Schwere des Herpes-Ausbruchs.
Häufig wird die erste Herpesinfektion nicht bemerkt. Bei etwa 10 % der Kinder zeigt sich aber eine großflächige Entzündung der Mundschleimhaut („Mundfäule“, Stomatitis aphtosa), die beim Essen sehr schmerzhaft sein kann. Auffallend sind auch der heftige Mundgeruch und die Schwellung der Drüsen am Hals. Die Erstinfektion mit Herpes ist oft mit allgemeinen Symptomen wie Abgeschlagenheit, Fieber und Lymphknotenschwellung verbunden.
Verletzungen: Tür für Herpes
Im Prinzip kann Herpes bei Verletzungen oder Gewalteinwirkung überall in der oberen Körperhälfte aufblühen (z.B. bei Ringern und Rugby-Spielern) oder übertragen werden.
Eine Nagelbettentzündung (Panaritium) mit schmerzhaften Bläschen am Daumen oder anderen Fingern entsteht z.B. durch Kontakt mit den Viren. Bei Lippenherpes führt Daumenlutschen oder das Ablecken der Finger möglicher Weise zu diesen Komplikationen.