Ernährung
Übergewicht sollte reduziert werden. Günstig wirkt eine kochsalzarme Kost, denn dies reduziert bei der Hälfte der Patienten den Blutdruck. Berücksichtigen Sie, dass viel Salz auch in Knabbereien, Wurstwaren, Pökelfleisch, Fertigwürze enthalten ist. Verzehren sie viel Gemüse und Vollwertkost. Blähende und belastende Nahrungsmittel sollten weggelassen werden. Achten Sie auf eine leichte Kost und reduzieren sie tierisches Fett und Eiweiß. Stattdessen können Milchprodukte eingesetzt werden. Regelmäßig eingelegte Obst- und Reistage fördern die Entwässerung und erleichtern die Gewichtsreduktion.
Kalium- und magnesiumreiche Nahrungsmittel
Eine langjährige Therapie mit Digitalis-Präparaten kann unter Umständen zu einem unausgeglichenen Mineralhaushalt mit Kaliummangel führen. Gefördert wird dies noch durch die oft eingesetzten wasserausschwemmenden Medikamente (Diuretika). Ein Kaliummangel kann das Auftreten von Vergiftungssymptomen durch Digitalis, Herzrhythmusstörungen, Muskelschwäche und Darmverstopfung fördern. Kalium- und magnesiumreiche Nahrungsmittel beugen hier vor. Magnesium und Kalium findet sich in grünem Gemüse, Vollkornprodukten, Hülsenfrüchten und Nüssen. Reich an Kalium sind außerdem Trockenobst, Fisch und Bananen.
Naturheilverfahren bei Herzschwäche
BewegungstherapieEine gezielte Atemtherapie kann die Beschwerden lindern.
Daneben wirkt sich mäßige körperliche Betätigung positiv aus, unterstützt die Gewichtsreduktion und verlängert die Lebenserwartung. Ihr behandelnder Arzt kann Ihnen Tipps für eine auf Sie zugeschnittene Therapie geben.
Wasser- und Klimatherapie
Bei Wasseranwendungen sollte darauf geachtet werden, dass die Reize nicht zu stark sind. Sehr heißes und sehr kaltes Wasser sollte man meiden. Teilgüsse an Armen und Beinen sind empfehlenswert.
Neben einer Kneipp-Kur ist auch ein Kuraufenthalt im Mittelgebirge möglich.
Akupunktur
Akupunktur gegen Herzbeschwerden ist möglich, sollte aber nur begleitend zu einer konventionellen Therapie eingesetzt werden.
Schüssler-Salze und andere Stoffe
Folgende Salze kommen zum Einsatz: Ammonium carbonicum, Antimonium tartaricum, Arsenicum album, Carbo vegetabilis, Kalium carbonicum, Phosphor, Sulfur, Aurum.
Die Wirkung von Schüssler-Salzen ist nicht wissenschaftlich belegt.
Naturheilverfahren, die bei Herzschwäche helfen können
Schulmedizin
BlutdruckACE-Hemmer senken die Spannung in der Wand der Blutgefäße und reduzieren dadurch den Blutdruck. Außerdem wirken sie auf die Ausscheidung von Wasser und Natrium positiv. Auch dieser Mechanismus reduziert den Druck im Blut. Ähnlich wirken die AT-1-Rezeptorhemmer.
Man nutzt auch die gefäßerweiternd wirkenden Nitrate.
Betablocker reduzieren die Wirkung von Stresshormonen und senken dadurch die Schlagfrequenz und damit den Sauerstoffbedarf des Herzens sowie den Blutdruck.
Entwässerung
Besonders in schweren Fällen setzt man ausschwemmende Medikamente ein (Thiazid-Diuretika, Schleifendiuretika, Aldosteronantagonisten).
Arteriosklerose
Daneben beugt man dem Fortschreiten der Ablagerungen in den Arterien und der Bildung von Blutpröpfen, d. h. Embolien und Thrombosen, vor (z. B. mit Acetylsalicylsäure = ASS, Marcumar, in bestimmten Fällen Heparin).
Herzleistung
Herzglykoside fördern die Herzleistung und reduzieren den Ruhepuls. Wegen ihrer engen therapeutischen Breite muss die Medikamentenmenge dem Einzelfall genau angepasst werden. Wegen der Häufigkeit von Nebenwirkungen wie Herzrhythmusstörungen werden sie seit Ende der Neunzigerjahre seltener eingesetzt. Besonders im Alter, wenn Leber und Niere in der entgiftenden und ausscheidenden Funktion nachlassen, ist die Anwendung schwierig.
Sauerstoffversorgung
Kann das Herz die Beanspruchung nicht mehr standhalten (dekompensierte Herzinsuffizienz) kann eine Sauerstoffgabe über eine Nasensonde helfen.
Andere Methoden
Auch ein Herzschrittmacher kann die Beschwerden lindern.In bestimmten Fällen wird eine Herztransplantation erwogen (bei jungen Patienten).
Überlebenswichtig sind eine früh einsetzende, konsequente Therapie und die anhaltende Änderung der Lebensführung. Die Motivation dazu ist schwierig und muss den persönlichen Gewohnheiten und Werten der Patienten angepasst werden.
Ab Herzschwäche der Klasse NYHA II (New York Heart Association, leichte bis mittelschwere Ausprägung) ist die lebensverlängernde Wirkung für folgende chemisch-synthetische Medikamente beleg
- Diuretika (wie HCT = Hydrochlorothiazid)
- ACE-Hemmer (wie Ramipril)
- Betablocker (wie Metoprolol)
- Aldosteronantagonisten (wie Spironolacton)
- Calciumantagonisten (wie AT II-Antagonisten)
- Antisympathotonika
- zentrale und periphere Antiadrenergika
- Thrombozytenaggregationshemmer
- Cumarin-Derivate und andere Vitamin K-Antagonisten
- Nitratverbindungen und andere Koronartherapeutika
- Fettsenker (Statine, Fibrate)