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Die Erkrankung verstehen: Infekte der oberen Atemwege

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Häufig, aber häufig harmlos

Infekte der oberen Atemwege sind bei uns die häufigsten Infektionskrankheiten. Sie werden fast immer durch Viren ausgelöst. Leider gibt es eine Vielzahl dieser Viren, sie verändern sich auch immer wieder. Eine überstandene Infektion führt oft nur zu einer Teilimmunität und schützt nicht unbedingt vor weiteren Erkrankungen. Deswegen gibt es bisher auch noch keine wirksame Impfung. Für Gesunde sind Infekte der oberen Atemwege jedoch harmlos.

Definition

Das steckt dahinter

Infektiöse Tröpfchen

Infekte der oberen Atemwege werden in der Regel durch Tröpfchen- und Kontaktinfektion (Niesen oder Husten, Berührung der Hände oder von Gegenständen wie Klinken, Tastaturen, Stifte) übertragen, besonders bei nasskaltem Wetter. Die Latenzzeit dauert bis zu den ersten Symptomen (Inkubationszeit) meist mindestens 24 Stunden. Infekte der oberen Atemwege beginnen meist mit Schmerzen und starker Schleimproduktion. Die Beschwerden entwickeln sich über mehrere Tage und sind meist nach etwa sieben bis zehn Tagen verschwunden, wenn keine Komplikationen auftreten.

Negativ ist positiv

Nicht unterschätzen sollte man die positive Wirkung leichter Infekte auf das Immunsystem. Infekte der oberen Atemwege regen eine generelle „Durchuntersuchung“ des Körpers an. Dabei werden nicht nur Viren, sondern auch andere Erreger wie Bakterien, Parasiten aufgespürt. Besonders Fieber hat wichtige Effekte bei der Krebsbekämpfung: Bei Menschen mit einer durchschnittlichen oder überdurchschnittlichen Anzahl fieberhafter Infekte in der Krankheitsvorgeschichte treten seltener Krebserkrankungen auf als bei Menschen mit wenigen oder keinen fieberhaften Infekten. Daher können künstliche Fiebererzeugung (Fiebertherapie) bzw. Überwärmung (Hyperthermie) bei Krebserkrankungen günstige Auswirkungen haben. Infekte der oberen Atemwege sind also ein „Reiz“, der zu einem gesunden Leben dazugehört.

Häufigkeit

Erkältungen sind die häufigste Ursache für Arbeitsunfähigkeit und damit ein wichtiger „Wirtschaftsfaktor“. Sie beeinträchtigen die Lebensqualität vorübergehend erheblich, heilen aber meist folgenlos ab.

Ursachen

Infekte der oberen Atemwege

werden zu 90 % von Viren ausgelöst.

Eine Erkältungsneigung ist häufig auch Folge ungesunder Lebensweise (Schlaf, Ernährung, Bewegung), zu intensiver Besonnung und schädlichen seelischen/körperlichen Stresses.

Prävention

Zur Stärkung der Abwehr vorbeugend geeignet sind Produkte mit

Weitere Präparate enthalten zum Beispiel Extrakte von Wasserdost (Eupatorium), Lebensbaum (Thuja), Indigo (Baptisia) oder Eleutherococcus. Die Inhaltsstoffe werden auch als homöopathische Arzneimittel angeboten.

Verlauf und Komplikationen

Verlauf

Infekte der oberen Atemwege entwickeln sich über mehrere Tage und sind meist nach etwa ein bis zwei Wochen verschwunden, sofern keine Komplikationen auftreten.

Bei Menschen mit chronischen Vorerkrankungen (etwa chronische Bronchitis, Diabetes mellitus, Herzerkrankungen, Abwehrschwäche) dauert eine Erkrankung unter Umständen länger und es muss in höherem Maß mit Komplikationen gerechnet werden. Ebenso ist bei einer Therapie mit bestimmten Medikamenten Vorsicht geboten, insbesondere bei Wirkungen/Nebenwirkungen, welche die Schleimhäute austrocknen, das Immunsystem unterdrücken oder die Durchblutung vermindern.

Komplikationen

Wenn es dem Körper nicht gelingt die Infektion einzudämmen, breitet sie sich lokal über die Haut und Schleimhäute, über das Lymphsystem oder das Blut aus. Es folgen mitunter schmerzhafte Entzündungen der Nebenhöhlen, des Mittelohrs oder der Mandeln. Es besteht die Gefahr einer Chronifizierung. Besonders bei bettlägerigen Personen droht eine Lungenentzündung.

Es kann (je nach Infektionsschwere in 5-10 % der Fälle) zu bakteriellen Folgeinfektionen kommen. Man nennt diese auch Superinfektionen oder Sekundärinfektionen. Die angegriffenen Schleimhäute und der Schleim werden dann mit krankmachenden Bakterien besiedelt.

Kennzeichen einer bakteriellen Infektion ist gefärbter Schleim. Es kann sich um eine der vielen harmlosen Arten Bakterien handeln, die die Schleimhäute besiedeln und sich bei Virusinfektionen ohne Krankheitswirkung vermehren. Verdächtig auf eine bakterielle Infektion sind eine Grünfärbung der Sekrete, eine Zunahme der Krankheitssymptome, insbesondere Fieber und eine nach anfänglicher Besserung der Symptome eintretende Zweitverschlechterung. Typischerweise tritt sie erst mehrere Tage nach Beginn der Erkältung auf.

Immunschwäche

Durch eine zu schwache Reaktion des Immunsystems bei geschwächten Selbstheilungskräften besteht eine erhöhte Anfälligkeit für ansteckende Krankheiten. Der Patient fühlt sich ständig schwach und matt, die Leistungsfähigkeit lässt spürbar nach. In diesem Fall ist die Anregung der Immunfunktion primäres Ziel der Behandlung.

Formen

Zu den Infekten der Atemwege zählen:

  • Husten mit Beteiligung der Bronchien, Bronchitis
  • Schnupfen (Rhinitis)
  • Mandelentzündung (Tonsillitis)
  • Rachenentzündung (Pharyngitis)
  • Kehlkopfentzündung (Laryngitis)
  • Luftröhrenentzündung (Tracheitis)
  • Nebenhöhlenentzündung (Sinusitis)
  • Gehörgangsentzündung (Otitis externa)
  • Mittelohrentzündung (Otitis media)

Quellen/Weitere Informationen

Quellen

Literatur

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  12. Wagner, H., Wiesenauer, M.: Phytotherapie, 2. Auflage, Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft mbH, Stuttgart, 2003
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