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Weitere Therapien: Kopfschmerzen

Was sonst noch hilft

Besonderen Wert legt die naturkundliche Behandlung darauf, dass die Verfahren regelmäßig zum Einsatz kommen. Eine einmalige Aktion wirkt nicht nachhaltig genug. Das beginnt schon bei der Ernährung: Ein Apfel alleine kann Sie nicht heilen ...

Ernährung

Leichte Kost bei schwerem Kopf

Bei Kopfschmerzen greift man zu einer leichten und reizarmen Ernährung. Meiden Sie alles, was Sie bekannter Maßen schlecht vertragen und alles, was schwer verdaulich ist. Insbesondere gilt das für Genussgifte (Wein, Hochprozentiges, Nikotin, Koffein). Achten Sie auf ausreichend Vitamine in Form von Obst und Gemüse. Ein Übermaß an problematischen Lebensmitteln löst bei gefährdeten Personen möglicherweise einen Anfall aus (zu viel Fett oder Fleisch). Mehr dazu finden Sie unter Migräne .

Nichts erzwingen – aber ausreichend versorgen

Wenn ein Schmerzkranker vorübergehend nicht essen will, sollte man das respektieren. Dennoch lohnt es sich, die Ernährung im Auge zu behalten, denn:

  • Flüssigkeitsmangel führt an sich schon zu Kopfschmerzen.
  • Unterzuckerung bei ausgelassen Mahlzeiten kann auch Kopfschmerzen auslösen.

Entgiften macht auch den Kopf leicht.

Immer dann, wenn Gifte mitspielen, sollte man viel trinken. Nur so werden die Gifte schnell über die Niere ausgeschieden. Es eignen sich Tees, Mineralwasser und – in kleinen Mengen – Fruchtsäfte. Gerade wer Schmerzmittel nimmt, muss darauf achten.

Individuelle Unverträglichkeit austesten

Kopfschmerzen werden mitunter über bestimmte Nahrungsbestandteile ausgelöst. Allgemeine Ernährungsregeln gibt es hier aber nicht. Der Stoffwechsel jedes Menschen ist individuell verschieden, da wir genetisch einzigartig sind. Im ersten Schritt heißt es, unverträgliche Stoffe zu finden. Das Kopfschmerztagebuch liefert den Anfangsverdacht und mit einer gezielten Provokation erhärtet man ihn.

- Hinweise zu Unverträglichkeiten wie gegen Histamin, Tyramin, Konservierungsmittel, Geschmacksverstärker, Nitrit und Nitrat finden Sie unter Migräne.

- Auch Nahrungsmittelallergien kommen als Auslöser für Kopfschmerzen in Frage.

Auf den Darm achten

Großen Wert legt die Naturheilkunde auf einen gesunden Darm mit ausreichend Gallefluss und regelmäßigem Stuhlgang. Bei Darmentzündungen und Verstopfung dringen möglicher Weise über die defekte Darmbarriere Stoffe ins Blut, die dort nichts zu suchen haben. Auch die Hirnbarriere ist in diversen Zuständen leicht gestört, mit problematischen Folgen.

Zu einem gesunden Darm gehört eine gesunde Bakterienbesiedelung. Man beeinflusst ihn am einfachsten durch eine Darmsymbioselenkung mit Bakterien oder fermentierten Produkten (wie saure Milch und Sauerkraut). Gerade Ballaststoffe vitalisieren die Darmflora und Bitterstoffe lassen die Galle fließen (wie zum Beispiel Artischocke, Chicorée, Löwenzahn, Rettich, Rucola, Tausendgüldenkraut, Wermut, Winterendivie). Die gesunde Küche setzt Bitterstoffe häufig ein.

Gewicht regulieren

Übergewichtige Menschen – auch Kinder – werden häufiger von Kopfschmerzen heimgesucht. Eine nachhaltige Gewichtsreduktion sollte hier ins Auge gefasst werden (siehe Übergewicht). Dazu muss man Grundsätzliches über Lebensmittel und industriell gefertigte Produkte wissen und entsprechende Dienstleister oder Informationsangebote nutzen.

Naturheilverfahren bei Kopfschmerzen

Wenn der Schädel brummt, ist Ruhe der beste Trick. Macht der Schmerz gerade Pause, können Sie aktiv werden. Hier sind Ihre naturheilkundlichen Optionen:

A und O: leichte regelmäßige Bewegung

Die meisten Therapeuten ermutigen ihre Patienten, die natürliche regulierende Wirkung von Sport (auch Bewegungstherapie) für sich zu nutzen (Spiel und Sport, Joggen, Walken, Schwimmen). Bewegung in freier Natur spricht alle Sinne an. Es fällt leichter, im Hier und Jetzt anzukommen und den Stress loszulassen. Sport regt den Stoffwechsel und die Durchblutung an, verbessert Kondition, Atmung und Sauerstoffbilanz. Am Ende belohnt er auch noch über Glückshormonen und Entspannung.

Spielerische Angebote wie Tanz oder Musiktherapie bringen mitunter ganz neue Saiten zum Klingen. Das setzt Kreativität frei, die ihnen auch im Beruf zu Gute kommt.

Achtung: Zu intensiver Kraftsport und extreme Anstrengungen zählen zu den riskanteren Varianten, die eher schaden als nutzen.

Das „Einrenken"

Verspannungen werden möglicherweise durch verschobene Wirbel, sicher durch falsche Bewegungen und Überbelastungen ausgelöst. Gerade Spannungen in Wirbelsäule und Nacken strahlen in den Kopf aus. Wissenschaftliche Untersuchungen zum Nutzen des „Einrenkens“ sind vorhanden, die Methode ist jedoch sehr „subjektiv“. Wegen der Gefahren, besonders im Bereich der Halswirbelsäule, sollte man die Maßnahmen nur durch einen Fachmann durchführen lassen.

Beispiele:

  • Sanft einrenkende Verfahren wie die Dorn-Breuß-Methode oder Chirotherapie durch einen gut ausgebildete Therapeuten sind einfach und schonend durchzuführen und dabei bei einzelnen Patienten erstaunlich wirksam.
  • Hat sich die falsche Haltung bereist festgesetzt, hinterlassen Überbelastungen Spuren an Muskeln, Bändern und Bindegewebe. Es resultieren dauerhafte Verklebungen, welche die Bewegung einschränken. Dann ist Rolfing ein bewährtes naturheilkundliches Verfahren. Es befreit und ermöglicht erneut die ursprüngliche, natürliche Bewegung. Daneben trainiert Feldenkrais den natürlichen Bewegungsablauf.

Auch eine sanfte Massage von Schläfen, Stirn, Nasenwurzel und Nacken wirkt bei Spannungszuständen lösend, das lehren alte Erfahrungen aus der Naturheilkunde. Menschliche Berührung und Zuwendung sprechen auf der unterbewussten Ebene die Emotionen an. Die Massagetherapie ist bei Verspannungen sehr beliebt. Allein ist sie aber wenig wirksam, handelt es sich doch um ein passives Verfahren. Sie wird besser in ein Konzept mit anderen Methoden eingebunden, z. B. mit Krankengymnastik, Änderungen am Arbeitsplatz und Stressreduktion.

Stress kontrollieren bevor er kontrolliert

Die Seele meldet sich über verschiedene Verspannungen im Bereich der Rücken-, Schulter- und Nacken-, aber auch die Kiefermuskulatur. Sie strahlen aus und sind ursächlich an Kopfschmerzen beteiligt. Haben Sie gewusst, dass man Entspannung lernen kann? In vielen Städten werden von den Krankenkassen Kurse in Progressiver Muskelrelaxation n. Jacobson oder auch Autogenes Training angeboten und finanziell gefördert. Biofeedback ist eine wesentlich aufwändigere Variante; sie nutzt modernste Sensortechnik.

Body and Mind: Gefühle neu entdecken

Körper und Geist - ein Zusammenspiel, das Aufmerksamkeit verdient. Gemeint ist, dass man eigene Bedürfnisse anhand von Gefühlen und Körperwahrnehmungen erkennt und den Zusammenhang von ihnen mit den verschiedenen Lebenssituationen erlernt. Verliert die Waage das Gleichgewicht, drohen psychosomatische Kopfschmerzen. Gefährdete Menschen haben das Gefühl für sich verloren und müssen erst wieder die eigenen Wahrnehmungen schulen - was ist gut für den eigenen Körper und die Emotionen? Kennen Sie das: Sie sind gezwungen zu lächeln, auch wenn ihnen nicht danach ist? Sie wollen weglaufen und dürfen es nicht? Schnell stimmen unsere echten Emotionen mit den erzwungenen Reaktionen nicht mehr überein. Letztendlich äußern sich diese „Übereinstimmungsprobleme“ mit psychosomatischen Beschwerden oder einer Burnout-Symptomatik.

  • Jeder Mensch hat soziale, emotionale, mentale und auch spirituelle Bedürfnisse. Es lohnt sich ihnen nachzugehen. Angebote zum Innehalten und Nachspüren tun gut (Meditation, Yoga, Qigong, Atemtherapie, Aromatherapie, Feldenkrais, Fußreflexzonenmassage etc.)
  • Haben Sie schon einmal über Selbstwirksamkeit, Selbstsicherheit und Problembewältigung nachgedacht? Ein Psychotherapeut kann einen Blick in Ihr Leben werfen und anstehende Probleme zur Sprache bringen (Psychotherapie, Verhaltenstherapie).
  • Vielleicht hängen Sie aber auch nur einmal den eigenen Gedanken nach. Was kommt Ihnen in den Sinn? Was wünschen Sie sich im Leben? Arbeiten Sie für oder gegen diesen Wunsch?
  • Versuchen Sie Ihre Probleme am Arbeitsplatz anzusprechen. Kein Erfolg? Es haben auch schon Patienten zum eigenen Wohl den Beruf gewechselt.
  • Kopfschmerzschulungen helfen auch den kleinen Patienten, ihre Stimmungen auszudrücken und in Worte zu fassen. Erst dann kann auch die Umgebung darauf eingehen.

Neben diesen „weichen Methoden" hat die Naturheilkunde auch „Härteres“ zu bieten:

Wasser und Temperatur zum Abschrecken

Entgleiste Reaktionen der Aderwände kennzeichnen verschiedene Kopfschmerzformen. Der direkte Weg diese Reaktionen zu beeinflussen, sind Temperaturreize. Balneo- und Hydrotherapie „trainieren“ die Gefäße. Kälte verengt die Aderwände und löst danach als Gegenreaktion eine wohltuende Durchblutung aus. Ein optimiertes Konzept bietet die Kneipptherapie. Die richtige Dosis und Methode erarbeitet man am besten mit einem geschulten Therapeuten.

Akupunktur: Der Stich zählt

Bei der Akupunktur ist egal, wie der Patient gestochen wird, ob an den richtigen Punkten der Traditionellen Chinesischen Medizin oder an anderen Punkten: Zu einer Wirkung kommt es in beiden Fällen. Wahrscheinlich ist der Stich in sensible Areale aber dennoch wirkungsvoller.

Faltenlos und kopfschmerzfrei?

Zufällig hat man beobachtet, dass eine Botox-Faltenbehandlung Kopfschmerzen lindert. Der Effekt ist durchaus plausibel, denn Botox lähmt die Muskulatur – im Prinzip ist das dauerhafte Entspannung. Hier darf aber nur der Fachmann ran: er spritzt das Medikament ganz gezielt in „Triggerpunkte“ an Stirn, Nacken und Schläfe. Größere Studien werden mit Spannung erwartet.

Hyperbare Sauerstofftherapie

Auf Sauerstoffgaben als Heilmittel setzte man große Hoffnungen. Erste Studien bestätigten, dass die Sauerstofftherapie einen akuten Anfall von Migräne oder Cluster-Kopfschmerz beendet. Leider sprechen Begleiterscheinungen wie Übelkeit und Erbrechen nicht an. Außerdem fallen die hohen Kosten und der Aufwand ins Gewicht. Für die meisten Patienten ist die Therapie nicht verfügbar, denn eine lange Reise ist für den Patienten schwer zumutbar. Fazit: keine Maßnahme für den Alltagsgebrauch.

Elektrostimulation TENS

Mit der Transkutanen elektrischen Nervenstimulation (TENS) reizt man die Haut mit Strom (Elektrotherapie). Damit reduziert sich tatsächlich die Anfallshäufigkeit von Spannungskopfschmerz und Migräne um die Hälfte, man muss aber den Zeitaufwand berücksichtigen: Die Stimulation sollte dreimal täglich für 30 min durchgeführt werden und mindestens für ein Monat lang. Entsprechende Geräte können für die Heimanwendung geliehen werden (Sanitätsfachhandel, im Zweifelsfall informieren Sie sich bei Ihrer Krankenkasse). Offiziell ist das Verfahren nicht anerkannt, so erstatten die Kassen die Kosten nicht immer.

Schulmedizin

Üblicher Weise behandelt die Schulmedizin Kopfschmerzen mit Schmerzmitteln. Die Deutsche Migräne- und Kopfschmerzgesellschaft hat die Studienlage geprüft und folgende hilfreiche Medikamente zur Selbstbehandlung empfohlen:

Migräne:

  • Acetylsalicylsäure („Aspirin“ oder ASS) oder Ibuprofen
  • Paracetamol
  • Kombination von ASS, Paracetamol und Koffein sowie
  • Naratriptan
  • Phenazon

Für Migräne finden Sie ausführliche Tipps im eigenen Kapitel Migräne.

Für Spannungskopfschmerz gilt:

  • Fixe Kombination aus Acetylsalicylsäure, Paracetamol und Koffein
  • Kombination von Paracetamol und Koffein
  • Monotherapien mit Ibuprofen oder Acetylsalicylsäure oder Diclofenac.

Entsprechende Medikamente sind in den Apotheken frei verkäuflich. Andere Mittel dürfen nur vom Arzt verordnet werden, wie die Triptane. Sie sind bei schweren Fällen wirksam. Beim Spannungskopfschmerz kommt zur Muskelentspannung gelegentlich Flupirtin in Betracht. Es ist jedoch wegen der Suchtgefahren und anderer Nebenwirkungen nur so wenig und selten wie möglich einzusetzen.

Zur Vorbeugung wählt der Mediziner unter Umständen auch Antiepileptika (Valproinsäure und Topiramat), Kalziumantagonisten (Flunarizin), Betablocker (Metoprolol und Propranolol) und Antidepressiva (Amitryptilin).

Begleiterscheinungen

Gegen zusätzlich belastende Übelkeit und gegen Erbrechen werden Antiemetika eingesetzt, meist Dimenhydrinat. Metoclopramid und Domperidon sind nur für kurze Anwendungen vorgesehen.

Bei Übelkeit und Erbrechen umgeht man den Magen. Dazu liegen der Schulmedizin spezielle Formulierungen der Wirkstoffe vor (Spray, Zäpfchen, Spritzen).

Kindliche Kopfschmerzen

Naturgemäß setzt man Medikamente bei Kindern nur sehr vorsichtig ein. Zunächst sollte man Maßnahmen wie eine Kopfschmerzschulung ausnutzen. Ibuprofen ist bei kindlicher Migräne das Medikament der ersten Wahl und Paracetamol die zweite Wahl. Wenn es sich vermeiden lässt, sollten Kinder vorbeugend keine Medikamente nehmen.

Schwangerschaft

Die hormonellen Umstellungen zu Beginn einer Schwangerschaft machen auch dem Kopf mitunter schwer zu schaffen. Hier sollte man aber nicht sorglos zu Medikamenten greifen. Schon einfache Mittel wie Acetylsalicylsäure (ASS) und Ibuprofen eignen sich nicht für Schwangere. Auch Paracetamol wird derzeit wieder heftig diskutiert. Nach groß angelegten Studien treten bei Kindern häufiger Störungen auf (ADHS oder Verhaltensauffälligkeiten). Auch hier ist die Naturheilkunde die verträglichste aller Optionen.

Hormone gegen Kopfschmerzen

Einige Frauen leiden unter ihren „natürlichen“ hormonellen Schwankungen im Zyklus. Übrigens auch bei einer „Pillenpause“ oder bei einigen Verhütungsmitteln. Gezielte Hormongaben gleichen die problematischen Engpässe aus. Der richtige Ansprechpartner ist der Frauenarzt.

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