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Krampfadern

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Wer Wert auf schöne Beine legt, ärgert sich über die dicken Krampfadern.
© puhhha - Fotolia.com

Kampf den Krampfadern: Aber rechtzeitig!

Wie Sie Ihre Beine richtig pflegen und welche Mittel Mutter Natur für Sie bereithält.

Von: PhytoDoc-Redaktion

Von: PhytoDoc Redaktionsteam

Dieser Artikel ist eine Gemeinschaftsarbeit des dreiköpfigen Redaktionsteams. Er wurde sorgfältig auf Basis der aktuellen, medizinischen Fachliteratur erstellt und mit viel Leidenschaft und Expertise für die Naturheilkunde ergänzt. Dabei obliegt die fachliche Endprüfung dem ärztlichen Leiter Dr. med. Berthold Musselmann.

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Krampfadern: teils Veranlagung, teils selbst verschuldet

Im Sommer zeigt Frau gerne Bein – und es wandert so mancher weibliche Blick auch über dralle Männerbeine. Da stören Krampfadern die ästhetische Wahrnehmung erheblich, aber nicht nur das, sie können ernsthafte Beschwerden verursachen. Zum Teil ist die Veranlagung verantwortlich für die hervortretenden Venen, der andere Teil ist selbst verschuldet. Mit geeigneten Vorsichtsmaßnahmen und einer gesunden Lebensführung muss man gegensteuern – rechtzeitig. Also „nehmen Sie die Beine in die Hand“ und informieren Sie sich.

Krampfadern: Was hilft auf natürliche Weise?

Wenn man die erste Krampfader an sich entdeckt, ist es schon fast zu spät...

... denn rückgängig machen kann man den Vorgang kaum. Die meisten Mittel lindern die Beschwerden und verlangsamen den Verlauf. Das ist entscheidend, denn die Komplikationen sind sehr unangenehm. Die Behandlung der Krampfadern sollte daher möglichst konsequent und frühzeitig einsetzen und man braucht einen langen Atem – über mehrere Monate.

Bei Krampfadern ist die Kompressions-, zusammen mit der Bewegungstherapie und Wasseranwendungen die Methode der Wahl, begleitend dazu eignet sich die Phytotherapie, mit der sich Ödeme (Phlebödem) bessern lassen.

In fortgeschrittenen Fällen hilft letztlich die Schulmedizin mit einer Venenoperation. Aber selbst in diesen späteren Stadien sind die natürlichen Verfahren – ärztlich begleitet – für die Venen immer sinnvoll.

Heilpflanzen

Leidet man an Krampfadern, so sollte man ausreichend Zeit in die Pflege investieren. Die Phytotherapie bietet hierfür Präparate zur äußeren und inneren Anwendung an. Die Beine bedanken sich nach dem Verwöhnen mit einer deutlichen Beschwerdelinderung.

Bei Schwellungen (Ödeme, Phlebödem) helfen zwei Strategien

1. Abdichten der Venen

Besonders wirksam sind Rosskastanienextrakte bei Krampfadern. Die Rosskastanie dichtet die Venen ab und reduziert dadurch die Ödembildung. Daneben schützt sie die Adern vor einem Verlust ihrer Festigkeit. Die Rosskastanie ist zwar sehr wirksam, der Extrakt kann aber bei empfindlichen Personen zu Magenbeschwerden führen. Daher sollte man die Tabletten nach dem Essen einnehmen.

Besser verträglich sind Präparate aus Rotem Weinlaub, Buchweizen und Mäusedorn, diese stärken die Venenwände. Daneben reduzieren sie Entzündungstendenzen von Adern und Gewebe.

2. Abtransport des Wassers

Teepräparate mit Buchweizen und Steinklee verbessern auch den Abtransport des Wassers. Während Buchweizen die Durchblutung im Bereich der Kapillaren stimuliert, regt der Steinklee den Lymphfluss an. Die Lymphe kann dann das aus den Krampfadern ausgetretene Wasser schneller entsorgen.

Schachtelhalmkraut, Spargel und Goldrute fördern den Abbau des Wasserdepots über einen ganz anderen Mechanismus: die Niere und Blase. Darüber hinaus festigt Schachtelhalm das Bindegewebe und regt den Hautstoffwechsel an. Bei Krampfadern wird es äußerlich und innerlich angewendet.

Die Gifte des Besenginsters, des Fingerhuts und des Mutterkorns haben heute bei der Behandlung von Krampfadern kaum noch Bedeutung, sind sie doch schwer zu dosieren.

Wundheilung bei Venenschwäche

Für den Fall, dass sich bereits Hautveränderungen durch die Krampfadern gebildet haben, sind Zubereitungen aus Eichenrinde und Virginischer Zaubernuss adstringierend, entzündungshemmend sowie juckreizstillend. Auch Schachtelhalm und der Exot Indischer Wassernabel fördern die Wundheilung und stärken außerdem das Bindegewebe der Adern. Zur Regeneration oder antibiotischen Hautpflegen nimmt man Ringelblume.

Als entzündungshemmendes, schmerzlinderndes und antiseptisches Mittel kann auch Arnika vorübergehend äußerlich eingesetzt werden.

Kühlung

Bei einem Krampfaderleiden werden Hitze und Hitzegefühle durch Wärmestau zur Last. Den Präparaten mischt man daher Menthol oder Campher zu. Diese hinterlassen ein angenehmes Kältegefühl auf der Haut. Neben der Phytotherapie sind kühlende Auflagen oder ein erfrischender Badebesuch bei Venenleiden nicht zu unterschätzen (siehe physikalische Therapie).

Homöopathische Mittel

Für die Wahl des homöopathischen Mittels bei Krampfadern entscheidet die Gesamtheit der Symptome.

Hier sind nur einige Beispiele kurz angerissen:

  • Bärlapp (Lycopodium): Leberleiden, Blähungen, venöse Stauungen
  • Buschmeisterschlangengift (Lachesis): Oberflächliche Venenentzündung
  • Flussspat (Calcium fluoratum): bei schwachem Bindegewebe, stechende Schmerzen
  • Holzkohle (Carbo vegetabilis): bei Schwächung und Geschwüren, Hämorrhoiden
  • Kreuzotterngift (Vipera): Venen zum Platzen dick, verhärtet, oberflächliche Venenentzündung, Geschwollene Beine
  • Küchenschelle (Pulsatilla): blaue, dicke Venen mit Schwellung des Unterschenkels
  • Mariendistel (Carduus marianus): Leberleiden und Verstopfung als Auslöser
  • Mutterkorn (Secale): Geschwür, Taubheitsgefühl, „Ameisenlaufen“, Krämpfe und Brennen
  • Rosskastanie (Aesculus): schmerzhafte Krampfadern und Venenentzündung, Hämorrhoiden
  • Schwefel (Sulfur): Geschwür, stinkendes Sekret, Hitzegefühl mit brennenden Füßen
  • Steinwurzel (Collinsonia): für Schwangere mit Neigung zu Krampfadern
  • Tintenfischtinte (Sepia): Krampfadern, Hämorrhoiden, Hitzewallungen, kalte Haut, fleckige Haut
  • Zink (Zincum metallicum): Venenbeschwerden mit ruhelosen Beinen

Nahrungsergänzung

Die Nahrungsergänzung baut darauf, über eine optimale Ernährung die Bildung des Bindegewebes zu optimieren, insbesondere die Produktion von Kollagen. Bei der modernen Lebensweise wird meist nur noch das Muskelfleisch verzehrt und kaum noch tierische Bindegewebe wie Knorpel, Sehnen oder Haut. Ersatzweise gibt es Präparate mit Gelatine oder Gelatinehydrolysat. Sie enthalten das elastische Bindegewebselement Kollagen und damit alle relevanten Aminosäuren.

Krampfadern verstärken wegen der schlechten Blutversorgung häufig Muskelkrämpfe durch Magnesiummangel. Magnesium lindert diese Erscheinung.

Hausmittel und Tipps für den Alltag

Das können Sie selbst tun

Wer folgende Tipps beherzigt, kann sich bei Krampfadern zwischendurch selbst helfen:

  • Vermeiden Sie einschnürende und zu enge Kleidung besonders auch an Bauch und Leiste! Das staut das Blut in den Adern.
  • Einige Sitzpositionen behindern das Zirkulieren des Blutes in den Venen (wie übereinander geschlagene Beine).
  • Unbequeme, enge Schuhe mit hohen Absätzen bei langem Stehen mögen Beinvenen gar nicht.
  • Wärme, vor allem Hitze, langes Sonnen oder Sauna erweitern die Adern.
  • Ähnlich wirkt Alkohol auf die Venen.

Besser für die Venen: sexy Strümpfe

Kompressionsstrümpfe helfen immer dann, wenn das Blut in den Adern zu „stehen“ droht, also wenn die Blutströmung verlangsamt ist, weil die Muskeln nicht arbeiten. Bei langem Stehen kann man Beschwerden durch Venenleiden und das Thromboserisiko durch das Tragen der Strümpfe vermindern. Auch bei Bettlägerigkeit werden Strümpfe häufig ärztlich verordnet.

Viele Frauen leiden gerade in der Schwangerschaft unter Krampfadern, vor allem in der zweiten Hälfte. Es empfiehlt sich auch hier, vorsorglich schwache Stützstrümpfe („Klasse I“) zu tragen. Und keine Angst: heute gibt es auch sexy Modelle, die erste Krampfadern kaschieren und dem Bein schmeicheln. Namhafte Designer haben hier Hand angelegt.

Ordnungstherapie für die Venen: geplante Abwechslung

Schon mal gehört? Die Ordnungstherapie möchte einen gesunden Rhythmus ins Leben bringen. In Bezug auf die Krampfadern bedeutet dies, dass man bei langem Sitzen und Stehen Pausen für Bewegung einplanen sollte. Wenn das nicht möglich ist, kann man auch (unauffällig) im Sitzen oder Stehen Venengymnastik betreiben (Naturheilverfahren). Wer die Beine auf den Schreibtisch legt, mag zwar respektlos wirken, für die Venen ist das aber gut. Sicher findet sich eine alltagstaugliche Variante. Auch nachts heißt es: „hoch das Bein“, am Besten über Herzhöhe.

Hausmittel: Venentherapie aus Omas Fundus

  • Weizenkeimöl und Honig werden in der Volksmedizin für die äußerliche Therapie empfohlen.
  • Quarkwickel kühlen bei einer Venenentzündung und ziehen die Entzündung aus dem Gewebe.
  • Auch Essigabreibungen sollen bei Venenleiden kühlend und durchblutend wirken.

Weitere Therapien

Bei der Therapie der Krampfadern geht es vor allem darum, verschiedene Ansätze zu kombinieren. Auf der nächsten Seite finden Sie weitere Verfahren der Naturheilkunde, die richtige Ernährung und schulmedizinische Standardverfahren bei Krampfadern.

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