Ihr Portal für Gesundheit,
Naturheilkunde und Heilpflanzen

natürlich gesund

Die Erkrankung verstehen: Malabsorption

Was ist Malabsorption?

Bei Malabsorption ist der Körper nicht ausreichend in der Lage, die Nahrung effektiv aufzunehmen. Gestört ist dabei nur ein Aspekt der Verdauung, nämlich die Absorption der Nährstoffe vom Darm in den Körperkreislauf.

Definition

Das steckt dahinter

Kompliziert und doch einfach

Verdauung ist biochemisch gesehen ein komplizierter Vorgang, dabei besteht er lediglich aus zwei Komponenten: die Nahrung wird zu kleinen Bausteinen abgebaut und diese werden vom Körper aufgenommen. Beide Funktionen – Abbau und Aufnahme – können gestört sein, der Oberbegriff für beide Krankheiten ist Malassimilation – eine Mangelernährung bei gedecktem Tisch.

Erster Schritt der Verdauung: die Zersetzung

Für die erforderlichen Verdauungsenzyme und Hilfsstoffe sorgen der Magen, die Bauchspeicheldrüse, die Leber und der Darm. Wenn die Organe bei Verdauungsschwäche dieser Aufgabe nicht nachkommen können, wenn also zu wenig Verdauungssekret vorhanden ist, entsteht eine „Maldigestion“, die Nahrung wird also nicht ausreichend zersetzt und kann deshalb nicht aufgenommen werden.

Zweiter Schritt: die Aufnahme

Für die Aufnahme der Bausteine sind die Darmzotten and der Darmwand zuständig. Der Darm wird bei Erwachsenen bis zu 8 Meter lang und besitzt eine riesige Oberfläche von etwa 400 bis 500 m². Wenn diese empfindliche Oberfläche durch Krankheit – wie Entzündungen oder Durchblutungsstörungen – geschädigt ist, bleiben die Wertstoffe im Darm. Man nennt diese Erscheinung „Malabsorption“, die Nahrung wird nicht ausreichend aufgenommen.

Ein „gefundenes Fressen“ für Bakterien

Die Nahrung oder deren Bestandteile bleiben bei Verdauungsschwäche im Darm und hier nicht ungenutzt: Zahlreiche Mikroorganismen stürzen sich auf sie. Ihr Stoffwechsel produziert aber Gase wie Wasserstoff, Kohlendioxid und den übel riechenden Schwefelwasserstoff. Die Folge sind Blähungen und Blähschmerzen. Die Nahrungsbestandteile binden außerdem Wasser. Bei Verdauungsschwäche entstehen daher zum Teil voluminöse/wässrige Durchfälle und ein Verlust an Salzen.

Leichte Symptome von Verdauungsschwäche sind nicht weiter schlimm und äußern sich in Blähungen und Befindlichkeitsstörungen. Bestehen jedoch schwere Störungen über Jahre, kommt es bei Verdauungsschwäche trotz guter Ernährung zu schweren Mangelsymptomen.

Häufigkeit

Verdauungsstörungen sind in allen Regionen und Kulturen eine häufige Erscheinung. Malassimilation tritt als Folge verschiedener Grunderkrankungen auf (z. B. Bauchspeicheldrüsenentzündung, Mukoviszidose).

In den Industrienationen ist eine Störung der Verdauung meist keine lebensbedrohliche Erkrankung, kann aber die Lebensqualität der Betroffenen stark beeinträchtigen.

Ursachen

Zu einer Malassimilation kommt es, wenn
  • die Aufspaltung (Maldigestion) oder
  • die Aufnahme der Nahrung (Malabsorption) gestört ist.

Ein Mangel an Verdauungssäften entsteht, wenn die entsprechenden Organe geschädigt sind. Dies ist der Fall bei:

Gallensäuren machen Nahrungsfette für die Aufnahme löslich. Ein Mangel an Gallensäuren wird ausgelöst durch:

  • Erkrankungen der Gallenblase, Galleabflussstörungen z. B. durch einen Gallengangsstein
  • Erkrankungen der Leber (Hepatitis)
  • Dünndarmerkrankungen (hemmen die Wiederaufnahme der Gallensäuren aus dem Dünndarm)
  • Leberversagen, Alkohohlmissbrauch
  • Gallensäurebindende Medikamente

Die Aufnahme der bereits gespaltenen Nährstoffe (Malabsorption) ist gestört bei:

  • chronischen Dünndarmerkrankungen
  • Darminfektionen (z. B. M. Whipple)
  • chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen (Crohn-Krankheit)
  • Glutenunverträglichkeit (Sprue, Zöliakie)
  • Mangel an Bürstensaumenzymen (meist Störungen der Zuckerspaltung, Laktasemangel)
  • Kurzdarmsyndrom (Teilentfernung des Dünndarms)
  • Störungen der Darmdurchblutung (z. B. bei Herz-Kreislauferkrankungen)
  • Störung des Lymphabflusses (z. B. bei Krebs)
  • bakterieller Fehlbesiedlung
  • hormonell wirkenden Tumore

Verlauf und Komplikationen

Verlauf

Malabsorption ist meist gut zu therapieren, dies hängt jedoch von der Grunderkrankung ab.

Komplikationen

Besteht die Malassimilation unbehandelt über Jahre, kommt es zu schweren Mangelzuständen – wie zum Beispiel Osteoporose. Wenn die Verluste an lebenswichtigen Salzen wie Calcium und Kalium zu hoch werden, führt dies zu Krämpfen (Tetanie) und Herzrhythmusbeschwerden.

Formen

Es gibt vorübergehende Störungen der Verdauung, die harmlos sind.

Chronische Formen müssen therapiert werden. Das ist der Fall bei:

  • Infektionen
  • Entzündungen (z. B. Bauchspeicheldrüsenentzündung)
  • Krebs (z. B. Pankreaskarzinom)
  • Operationen (Magenteilentfernung, Kurzdarmsyndrom)
  • Organerkrankungen (Hepatitis, Gallensteine)
  • Durchblutungsstörungen

Eine konsequente Verhaltensänderung ist notwendig bei:

Quellen/Weitere Informationen

Quellen

Literatur

  1. Lexikon der Krankheiten und Untersuchungen, 1. Auflage, Thieme-Verlag KG, Stuttgart, 2006
  2. Mark H. Beers (Hrg.): Das MSD Manual, 7. Auflage, Elsevier GmbH, Urban und Fischer, München, 2007
  3. Peter Baumann, Homöopathie, Stand 27. März 2009
  4. Gerok, W., Huber, C., Meinertz, T., Zeidler, H., (Hrsg.): Die innere Medizin, 10. Auflage, Schattauer, Stuttgart, New York, 2000
  5. Kraft, M., Lerch, M.M., Abteilung Gastroenterologie, Endokrinologie und Ernährungsmedizin, Ernst Moritz Arndt Universität Greifswald, Vorlesung: Malassimilation: Malabsorption/Maldigestion, Stand April 2009
  6. Similasan AG, Homöopathie Lexikon, Stand April 2009
  7. Bierbach, E. (Hrg.): Naturheilpraxis Heute, 3. Auflage, Urban - Fischer Verlag, München-Jena, 2006
  8. Schilcher, H., Kammerer, S., Wegener, T.: Leitfaden Phytotherapie, 3. Auflage, Urban & Fischer Verlag, München-Jena, 2007
x
Bitte deaktivieren Sie Ihren Adblocker!
Um unsere hochwertigen Artikel schreiben und bezahlen zu können, sind wir auf Werbeeinnahmen angewiesen.
Wir zeigen aber keine nervige Werbung und legen Wert auf eine Ausgewogenheit zwischen informativem Text und Werbebannern.
Probieren Sie es aus. Danke und weiterhin viel Erkenntnis beim Surfen auf PhytoDoc!
x