Definition
Das steckt dahinter
Kompliziert und doch einfachVerdauung ist biochemisch gesehen ein komplizierter Vorgang, dabei besteht er lediglich aus zwei Komponenten: die Nahrung wird zu kleinen Bausteinen abgebaut und diese werden vom Körper aufgenommen. Beide Funktionen – Abbau und Aufnahme – können gestört sein, der Oberbegriff für beide Krankheiten ist Malassimilation – eine Mangelernährung bei gedecktem Tisch.
Erster Schritt der Verdauung: die Zersetzung
Für die erforderlichen Verdauungsenzyme und Hilfsstoffe sorgen der Magen, die Bauchspeicheldrüse, die Leber und der Darm. Wenn die Organe bei Verdauungsschwäche dieser Aufgabe nicht nachkommen können, wenn also zu wenig Verdauungssekret vorhanden ist, entsteht eine „Maldigestion“, die Nahrung wird also nicht ausreichend zersetzt und kann deshalb nicht aufgenommen werden.
Zweiter Schritt: die Aufnahme
Für die Aufnahme der Bausteine sind die Darmzotten and der Darmwand zuständig. Der Darm wird bei Erwachsenen bis zu 8 Meter lang und besitzt eine riesige Oberfläche von etwa 400 bis 500 m². Wenn diese empfindliche Oberfläche durch Krankheit – wie Entzündungen oder Durchblutungsstörungen – geschädigt ist, bleiben die Wertstoffe im Darm. Man nennt diese Erscheinung „Malabsorption“, die Nahrung wird nicht ausreichend aufgenommen.
Ein „gefundenes Fressen“ für Bakterien
Die Nahrung oder deren Bestandteile bleiben bei Verdauungsschwäche im Darm und hier nicht ungenutzt: Zahlreiche Mikroorganismen stürzen sich auf sie. Ihr Stoffwechsel produziert aber Gase wie Wasserstoff, Kohlendioxid und den übel riechenden Schwefelwasserstoff. Die Folge sind Blähungen und Blähschmerzen. Die Nahrungsbestandteile binden außerdem Wasser. Bei Verdauungsschwäche entstehen daher zum Teil voluminöse/wässrige Durchfälle und ein Verlust an Salzen.
Leichte Symptome von Verdauungsschwäche sind nicht weiter schlimm und äußern sich in Blähungen und Befindlichkeitsstörungen. Bestehen jedoch schwere Störungen über Jahre, kommt es bei Verdauungsschwäche trotz guter Ernährung zu schweren Mangelsymptomen.
Häufigkeit
Verdauungsstörungen sind in allen Regionen und Kulturen eine häufige Erscheinung. Malassimilation tritt als Folge verschiedener Grunderkrankungen auf (z. B. Bauchspeicheldrüsenentzündung, Mukoviszidose).
In den Industrienationen ist eine Störung der Verdauung meist keine lebensbedrohliche Erkrankung, kann aber die Lebensqualität der Betroffenen stark beeinträchtigen.
Verlauf und Komplikationen
Verlauf
Malabsorption ist meist gut zu therapieren, dies hängt jedoch von der Grunderkrankung ab.
Komplikationen
Besteht die Malassimilation unbehandelt über Jahre, kommt es zu schweren Mangelzuständen – wie zum Beispiel Osteoporose. Wenn die Verluste an lebenswichtigen Salzen wie Calcium und Kalium zu hoch werden, führt dies zu Krämpfen (Tetanie) und Herzrhythmusbeschwerden.
Es gibt vorübergehende Störungen der Verdauung, die harmlos sind.
Chronische Formen müssen therapiert werden. Das ist der Fall bei:
- Infektionen
- Entzündungen (z. B. Bauchspeicheldrüsenentzündung)
- Krebs (z. B. Pankreaskarzinom)
- Operationen (Magenteilentfernung, Kurzdarmsyndrom)
- Organerkrankungen (Hepatitis, Gallensteine)
- Durchblutungsstörungen
Eine konsequente Verhaltensänderung ist notwendig bei: