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Die Erkrankung verstehen: Mastodynie

Was versteht man unter Mastodynie?

Mastodynie ist meist eine zyklusabhängige schmerzhafte Schwellung der Brust. Sie tritt in der zweiten Zyklushälfte auf und verschwindet mit Beginn der Blutung. Manchmal verwendet man für Mastodynie auch den Begriff Mastalgie, doch damit meint der Fachmann eher zyklusunabhängige Schmerzen.

Definition

Das steckt dahinter

Treten Knötchen und andere lokale Veränderungen im Brustgewebe auf, spricht man von Mastopathie. Mastodynie wird gelegentlich auch als die Vorform der Mastopathie angesehen.

Eingebildete Schmerzen?

Mastodynie wurde von der Medizin lange nicht ernst genommen, da man meist keine krankhaften Veränderungen „sieht“. Für die betroffenen Frauen kann Mastodynie aber zu einer entscheidenden Beeinträchtigung der Lebensqualität führen. Die Schmerzen sind mitunter so stark wie ein Messerstich. Sie machen jede Bewegung oder sogar den Druck durch Kleidung zur Qual. Häufig kommen noch weitere prämenstruelle Beschwerden hinzu. Früher war die zeitliche Begrenzung der Mastodynie der einzige Trost, heute gibt es zum Glück lindernde Medikamente.

Häufigkeit

In der zweiten Zyklushälfte, insbesondere kurz vor der Menstruation, kommt es etwa bei der Hälfte aller Frauen zu einer Mastodynie. Oft sind Frauen über 35 von Mastodynie betroffen. Beschwerden vor der Menstruation (PMS) empfinden etwa 90 % der Frauen mehr oder weniger stark.

Etwa die Hälfte aller Frauen zwischen 35 und 55 Jahren haben gutartige Veränderungen im Brustgewebe (Mastopathie).

Ursachen

Im Gegensatz zu Männern ist der weibliche Organismus ständig schwankenden Hormonen ausgesetzt. Brustgewebe ändert sich je nach der hormonellen Situation.

Mastodynie wird ausgelöst durch

  • das schwankende Verhältnis von Östrogenen und Gestagenen
  • zu hohe Prolaktinwerte
  • eine Gelbkörperunterfunktion
  • eine Entzündung der Brustdrüse (Mastitis)

Nicht gänzlich geklärt ist, ob die Beschwerden direkt durch stärkere Hormonschwankungen verursacht werden oder dadurch, dass manche Frauen empfindlicher auf diese Schwankungen reagieren. Vermutlich treffen beide Vermutungen zu. Verstärkend wirken noch andere Faktoren wie Stress, Lebensstil und Ernährung mit.

Verlauf und Komplikationen

Verlauf

Die Beschwerden treten in der zweiten Zyklushälfte, 3-14 Tage vor der Menstruation auf und verschwinden, sobald die Regel einsetzt. Nach den Wechseljahren enden mit der Regel auch die Mastodynie-Beschwerden.

Komplikationen

Neben der schmerzhaften Brustschwellung kommt es in der zweiten Zyklusphase oft zu weiteren Symptomen: Stimmungsschwankungen, Reizbarkeit, Depression, Angst. Die Beschwerden können so schlimm sein, dass die Frau arbeitsunfähig ist.

Abgesehen von einer Schwellung kann sich bei der Mastopathie das Brustdrüsengewebe auch degenerativ verändern oder wachsen. Dann bilden sich Verhärtungen und Knoten oder Zysten. Mit höherem Lebensalter ist die Mastopathie ein normaler Prozess.

Formen

Mastodynie wird häufig als eine leichte Form der Mastopathie angesehen. Mastopathie wird je nach Stärke der Veränderungen in Grad I bis Grad III eingeteilt. Eine Mastopathie vom Grad I erhöht die Brustkrebsgefahr nicht. Grad II und Grad III steigern das Risiko. Bei Grad III – auch "atypisch proliferierende" Form/atypische duktale Hyperplasie genannt – ist mit einem 2-3-fach höherem Krebsrisiko zu rechnen.

Die meisten Frauen bekommen trotz Mastopathie nie Brustkrebs!

Quellen/Weitere Informationen

Quellen

Literatur

  1. Brustkrebs Info e.V.: Mastopathie, Homepage, Stand Mai 2010
  2. Europäische Kommission, Generaldirektion Umwelt: Leitlinien für die Überweisung zur Durchführung von Bild gebenden Verfahren, Dokument, 2000
  3. Kasper, H.: Ernährungsmedizin und Diätik, 11. Auflage, Urban und Fischer Verlag, München, 2009
  4. Krebsinformationsdienst KID des Deutschen Krebsforschungszentrums: Gutartige Veränderungen in der Brust, Homepage, Stand Mai 2010
  5. Mark H. Beers (Hrg.): Das MSD Manual, 7. Auflage, Elsevier GmbH, Urban und Fischer, München, 2007
  6. Rolker, K.: Dissertation: Über die Anwendung von Diagnoseleitlinien zum prämenstruellen Syndrom unter Ärzten, Akademisches Lehrkrankenhaus der Medizinischen Fakultät Charité – Universitätsmedizin Berlin, Dokument, 2010
  7. Schilcher, H., Kammerer, S., Wegener, T.: Leitfaden Phytotherapie, 3. Auflage, Urban & Fischer Verlag, München-Jena, 2007
  8. Schmiedel, V., Augustin, M.: Das große Praxisbuch der Naturheilkunde, Gondrom Verlag, Bindlach, 2004
  9. Wagner, H., Wiesenauer, M.: Phytotherapie, 2. Auflage, Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft mbH, Stuttgart, 2003
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