Symptome und Diagnose bei Migräne
Symptome
Bei Migräne sind die pulsierend bis pochenden Kopfschmerzen normalerweise einseitig (Hemikranie). Sie beginnen oft in den frühen Morgenstunden, verstärken sich über Stunden bis Tage. Die Alltagstätigkeiten und die Leistung der Patienten sind deutlich eingeschränkt, dabei werden die Schmerzen bei körperlicher Aktivität noch schlimmer.
Die Migräne wird häufig von einem oder mehreren vegetativen Symptomen wie Übelkeit und Erbrechen, Licht- und Lärmscheu begleitet. Die Betroffenen ziehen sich zurück und haben das Bedürfnis zu schlafen.
Den Anfällen kann eine Aura vorausgehen etwa mit optischen Wahrnehmungen wie Flimmern (Funken oder Blitze) oder nervenbedingten Symptomen wie Lähmungen, Sprechstörungen, Koordinationsproblemen und dem Sehen von Doppelbildern.
Sie erreichen nach 10-60 Minuten den Höhepunkt, halten meist stundenlang an und verschwinden mitunter erst nach drei Tagen.
Wann zum Arzt
Unklare Dauerbeschwerden müssen immer abgeklärt werden.Gelegentlich auftretende Kopfschmerzen können Sie selbst behandeln. Da viele Krankheiten, die Kopfschmerzen verursachen, behandlungsbedürftig sind, sollte bei hartnäckigem Kopfschmerz immer abgeklärt werden, was dahinter steckt. Auch wenn die Schmerzen urplötzlich einsetzen oder ihren Charakter ändern.
Migräne ist häufig mit Erbrechen verbunden. Doch ist hier Vorsicht geboten, vor allem bei morgendlichem Erbrechen bei nüchternem Magen und neurologischen Beschwerden wie Lähmungen, Verwirrtheit oder Sehverlust. Krampfanfälle und Nackensteife und Fieber gehören ebenfalls zu den Alarmzeichen. In diesen Fällen sollte umgehend ein Arzt hinzugezogen werden, der die Lage beurteilt.
Bei Übergewichtigen, die außer Kopfschmerzen über Sehstörungen klagen, muss ausgeschlossen werden, dass es sich um Überdruck im Schädel handelt, der die Nerven schädigt.
Bei Kopfschmerzen nach Unfällen ist immer eine Arztkonsultation angeraten, besonders wenn sie bei älteren Menschen (>50) auftreten. Dann sind Blutungen im Gehirn die gefürchteten Komplikationen (Subduralhämatom, Aneurysma). Besondere Vorsicht gilt bei den Faktoren Thromboseneigung, Schlaganfall und Herzerkrankungen vor allem, wenn Gerinnungshemmer genommen werden.
Diagnostik
Was Sie vom Arzt erwarten können
Bei Kopfschmerzen müssen zunächst Störungen im Kopf-/Halsbereich ausgeschlossen werden. Auch Augen, Nebenhöhlen und Zähne sollten gegebenenfalls genauer unter die Lupe genommen werden. Außerdem muss der Arzt sicher sein, dass Gehirn und Nerven intakt sind.
Die Krankengeschichte des Patienten beachtend, wird der Arzt auf unterschiedliche Laboruntersuchungen zurückgreifen. Bei Verdacht auf Entzündungen beispielsweise werden die Entzündungsparameter im Blut erhoben, bei Verdacht auf Gehirnhautentzündung muss Nervenwasser (Liquor) entnommen und zur Analyse eingeschickt werden.
Bei langjährig bestehenden, konstanten und durch den Arzt gut einzuordnenden primären Kopfschmerzen (wie Migräne) sind weitere Untersuchungen nicht sinnvoll. Nur in gewissen Situationen schöpft man den Rahmen mit MRT und CT voll aus:
- bei erstmaligem Auftreten (Erstmanifestation) einer Kopfschmerzerkrankung mit untypischem Charakter,
- bei Kopfschmerzenerkrankungen, die nicht eindeutig zugeordnet werden können (atypischer Verlauf)
- bei Kopfschmerzen mit zunehmender Schmerzintensität oder sich änderndem Schmerzcharakter
- bei bekannten Kopfschmerzsyndromen
- bei zusätzlichem Auftreten neurologischer Symptome und Ausfälle (Lähmungen, Bewusstseinstrübung)
Die Zusatzuntersuchungen mit den bildgebenden Verfahren haben das Ziel, möglicherweise fatale Ursachen auszuschließen. Bei Verdacht auf Blutungen und Aneurysmen ist das MRT die Methode der Wahl, bei Epilepsie zeichnet man die Gehirnströme auf, Ultraschall-Doppler zeigt Verengungen und Verletzungen der Hirngefäße im Halsbereich.
In der Naturheilkunde wird Migräne häufig mit einer gestörten Verdauung in Verbindung gebracht. Daher sollten ein paar wesentliche Faktoren aus diesem Bereich mit erhoben werden:
- Haben Sie Verstopfung oder Durchfall?
- Vertragen Sie fettreiche und große Mahlzeiten? Haben Sie Gallensteine oder Gallenwegserkrankungen?
- Liegt eine entzündliche Darmerkrankung vor oder haben Sie regelmäßig Bauchbeschwerden?