Orthomolekulare Medizin
Bei Malabsorption oder einer Steroidtherapie kann wegen des erhöhten Risikos einer Osteoporose eine gezielte Gabe von Kalzium und Vitamin D notwendig werden, besonders im Winter.
Fischölpräparate und die in ihnen enthaltenen Omega-3-Fettsäuren sind in ihrem Einsatz umstritten. Tierexperimentell sind sie als positiv zu werten, dennoch konnten nur Studien mit speziell verkapselten Fettsäuren eine Wirkung beim Menschen zeigen. Da sie nicht auf dem Markt erhältlich sind, empfehlen die offiziellen Leitlinien diese Fettsäuren nicht. Vermutlich kommt es darüber hinaus auf das Verhältnis Omega-3 zu Omega-6 Fettsäuren in der Nahrung an.
Lecithin/Sojalecithin scheinen zwar bei Colitis ulcerosa zu helfen, indem sie für Schleimschutz im Darm sorgen, für Crohn liegen aber noch keine Studienergebnisse vor.
Da der geschädigte Darm Vitamine nicht gut aufnehmen kann, werden in extremen Fällen Vitamine (A, D, E, K, B12) intramuskulös gespritzt, Andere Stoffe können geschluckt werden, wie Folsäure (5 mg pro Tag), Vitamin E (400 I.E.), Eisen (10-20 mg) und Zink (20-50 mg). Gerade Zinkmangel wird sehr häufig festgestellt.
Zellersatz ankurbeln
Zur Unterstützung der Schleimhautheilung hilft Pantothensäure (100 bis 1000mg). Vorläufige Studien lassen vermuten, dass die Zucker N-Acetylglucosamin (GlcNAc) (auch in Form von Chondroitin) Heilung und Abschirmung bei Darmerkrankungen verbessern. Die Zellen benötigen diese Verbindungen, um einen intakten Schutz aufzubauen.
Antioxidantien
Da auch bei Morbus Crohn entzündliche Vorgänge zu oxidativen Schädigungen führen, ist die Behandlung mit Antioxidantien die logische Folge (Glutathion-Vorstufe L-Cystein, Vitamin A, Vitamin C und Vitamin E, Metalle: Selen, Kupfer und Zink). Die natürlichste Form von Antioxidantien sind die Stoffe aus Obst (insbesondere rote Beerenfrüchte) und Gemüse.
Prebiotika
Um die erwünschten Bakterien im Darm bevorzugt wachsen zu lassen, kann man auch sogenannte Prebiotika verwenden. Das sind Stoffe, die von diesen Bakterien bevorzugt zersetzt werden (also natürliche Substrate), sodass ihre Anzahl auf natürliche Weise angehoben wird. Man kennt eine ganze Reihe dieser Stoffe, meist komplexe Zucker, die vom Menschen selbst nicht verdaut werden können: Inulin, Oligofruktose, Flohsamenschleim, Pektin (grüne Äpfel oder grüne Bananen). Studien belegen, dass die Behandlung Erbrechen und Durchfall bessert und für eine erhöhte Stuhlfestigkeit sorgt. Auch das sind relevante Aspekte bei Morbus Crohn.