Verlauf
Das chronische Krankheitsbild tritt meist im frühen Erwachsenenalter zum ersten Mal auf, aber auch Kinder und alte Menschen kann die Krankheit treffen. Da die Aufnahme der Nahrung im Darm gestört ist, kommt es zu Malabsorption. Die Symptome zeigen sich schubweise und mit zeitweilig beschwerdearmen Zeiten. Sehr selten sind Verläufe mit dauernden Beschwerden oder mit nur einem einmaligen Schub.
Komplikationen
Unbehandelt und über längere Zeit kommt es zu Mangelerkrankungen, eventuell Anämie und Osteoporose. Es entsteht häufig Mangel an Gallensäuren, den Vitaminen A, C, D, E, B12, K, Fe, Ca, Mg, Zn, seltener Folsäure und Selen. Auch die Spiegel der wichtigen körpereigenen Stoffe Albumin, von Transporteiweißen und Gerinnungsfaktoren können absinken.
Es kann zu starkem Flüssigkeitsverlust mit Austrocknung des Körpers (Dehydratation), zu Druck auf Körperorgane und Zerstörung benachbarter Organe, zum möglicherweise lebensgefährlichen Wachstum von Keimen in der Blutbahn (Bakteriämie) und zu verringerter Fruchtbarkeit (Fertilität) kommen.
Eine chronische Entzündung zieht häufig Narbenbildung nach sich, wodurch die Darmwand verdickt und das Darmrohr verengt. Da der Stuhlgang dann schlechter passieren kann, kann es zu einem Darmverschluss kommen. Im schlimmsten Fall entleert sich der Stuhl durch einen Riss in der Darmwand in die Bauchhöhle. Dann besteht akuter Handlungsbedarf. Ebenso macht hoher Blutverlust ein operatives Eingreifen nötig. Wenn größere Darmabschnitte entnommen wurden, droht ein Kurzdarm- oder Blind-Loopsyndrom.
Eine Entzündungsneigung bleibt häufig nicht an einen Ort beschränkt. So breitet sie sich auf Mund, Haut, Gelenke oder Augen, seltener Leber, Lunge, Herz, Knochen, Blut, Niere u.a. aus. Bei einer Fistelbildung bricht die Entzündung zu anderen Organen (Vagina, Blase oder anderen Darmteilen) oder nach außen durch. Am After führt dies zu Abszessen und starken Schmerzen. Auch eine erhöhte Rate an Thrombosen und Gefäßerkrankungen ist statistisch belegt.
Patienten mit Morbus Crohn trifft ein erhöhtes Darmkrebs-Risiko, umso höher, je schwerer der Befall und besonders hoch, wenn auch Pseudopolypen vorhanden sind und die Erkrankung lange (> 20 Jahre) andauert. Dagegen schützt eine Behandlung mit Immunsuppressiva oder mit synthetischen Antikörpern gegen den „Tumornekrosefaktor-alpha“ (TNFα-Blockern).
Je nach Schwere der Symptome unterscheidet man leichte und schwere Verläufe. Dabei ist die jeweilige Lokalisation therapieentscheidend. Im Enddarmbereich arbeitet man mit Suppositorien, Klysmen oder Schäumen, ansonsten mit systemisch wirkenden Medikamenten.