Was Sie vom Arzt erwarten können
Der Arzt muss im Vorfeld folgende Faktoren abklären:
- Nahrungsmittelunverträglichkeiten
- Kontakte mit infektiösen Durchfallerkrankungen
- Erkrankungen in der Familie
- Medikamenteneinnahme
Relevant sind insbesondere Antibiotika und nicht steroidale Antirheumatika, da diese Präparate selbst häufig zu verstärkten Magen-Darmbeschwerden führen.
Zunächst wird der Ernährungsstatus überprüft und nach Anzeichen einer Mangelernährung gesucht. Der Bauch wird abgetastet, eine Ultraschalluntersuchung und Darmspiegelung (Koloskopie) klären die Situation ab: Hier findet man entzündete neben gesunden Darmabschnitten, zur Abklärung werden Biopsien entnommen. In bestimmten Verdachtsfällen werden außerdem Speiseröhre und Magen untersucht. Auch diese Organe sind häufig in Mitleidenschaft gezogen.
Neben der Doppelkontrastuntersuchung (Kontrast-Einlauf, KE) gehören Computertomografie (CT) oder Magnetresonanztomografie (MRT) zu den empfohlenen Untersuchungsalternativen. Zur Erkennung von Fisteln oder Abszessen sind diese Verfahren neben dem Ultraschall die gängigsten Untersuchungsmethoden, auch eine digital-rektale Untersuchung ist notwendig, insbesondere, wenn keine Darmspiegelung vorgenommen wird, was jedoch meist der Fall ist.
Im Blutbild sollten zusätzlich Entzündungsstatus, Eisenhaushalt, Vitamin B12-Wert, Nierenfunktion, Leberfunktion (Transaminasen) und Gallenparameter (Cholestaseindikatoren) überprüft werden. Eine Untersuchung des Stuhls auf Blut und infektiöse Erreger (inklusive Campylobacter spp., Cytomegalie-Virus und Clostridium-difficile) ist zur Eingangsdiagnose notwendig. Zu beachten sind auch typische Infektionen nach Auslandsaufenthalten (Amöben und Parasiten). Als Entzündungszeichen im Stuhl kann man Calprotectin, fäkales Lactoferrin oder den Marker „S100A12“ nachweisen.
Nicht immer lassen sich die entzündlichen Darmerkrankungen Colitis ulcerosa oder Morbus Crohn klar voneinander unterscheiden. Zusätzlich zu Colitis liegt häufig auch ein Reizdarmsyndrom oder eine Nahrungsmittelunverträglichkeit (Lactoseintoleranz) vor.