Symptome
Typische Symptome von Sportverletzungen sind Rötung, Blaufärbung, Wärme, Schmerz, Schwellung und Funktionseinschränkung/-verlust. Eine wichtige Information für die Diagnose ist für den Arzt die Sportart, die Art der beim Unfall ausgeführten Bewegung und die Symptomatik einer Verletzung. Funktionsverlust, Bewegungseinschränkungen und tastbare Dellen sind Anzeichen ernsthafter Verletzungen. Bei leichteren Schäden treten die Schmerzen nur in Bewegung auf, bei stärkeren kommt es zu Dauerschmerzen.
Prellung (Kontusion):
Prellungen ereignen sich sehr häufig bei Mannschaftssportarten. Auch bei fairem Spiel sind Rempeln, Zusammenstöße oder Tritte kaum zu vermeiden. Die stumpfe äußere Gewalt verletzt dabei Gewebe in der Tiefe. Zerrissene Gefäße bluten und bei einem Gewebeschaden lagert sich Wasser ein (Ödem, Schwellung). Die Schmerzen sind oft erheblich, obwohl von außen zunächst nicht viel zu sehen ist. Später sieht man die Blutergüsse.
Dabei sind Prellungen am angespannten Muskel weniger schlimm. Wird ein nicht angespannter Muskel geprellt, kann es zu Rissen kommen oder der Muskel reißt vom Knochen ab. Wenn nur der Muskel betroffen ist, entsteht der Bluterguss nur im Muskel, er wird dadurch härter. Wenn die Muskelscheide beschädigt ist, breitet sich der Bluterguss auch sehr weit aus.
Zerrung (Distension)
Eine Zerrung ist eine Überdehnung des Muskels. Zerrungen entstehen entweder langsam im Trainingsverlauf oder bei explosiver Kraftentwicklung (Fußball). Auch beim Sprinten oder Springen bringt die plötzliche Kraftentwicklung eine Zerrungsgefahr mit sich. Kennzeichen ist ein Schmerz beim Drücken oder Anspannen (in extremen Fällen auch in Ruhe). Bei einer Zerrung reagiert der Muskel selbst auch mit einer erhöhten Krampfneigung: Der Muskel „macht zu“, er wird hart und verkürzt. Kennzeichen ist eine eingeschränkte Muskelfunktion, Härte und ziehende Schmerzen.
Bei einer Zerrung wird das Gewebe überdehnt und ist von außen nicht sichtbar. Bestenfalls kann eine Schwellung (Ödem) nachgewiesen werden. Je nachdem wie umfangreich die Schädigung ist, spricht man von Zerrung, Muskelfaserriss oder Muskelriss. In diesem Fall ist der Muskel auf dem gesamten Querschnitt gerissen. Dann lassen sich Dellen und Schwellungen tasten. Auch die Gefäße reißen und ein Bluterguss begleitet den Riss.
Verstauchung
Joggen und Wandern sind die typischen Sportarten für Verstauchungen. Dass man falsch aufgetreten ist, wird meist sofort klar, denn ein scharfer Schmerz schießt durch das Gelenk und das Auftreten bereitet bei jedem Schritt Probleme. Es schwillt im extremen Fall schnell an und auch ein Bluterguss zeigt dann den Gewebeschaden an. Durch das Ödem verschwinden die normalen Gelenkkonturen hinter der Schwellung. Das volle Ausmaß der Verletzung zeigt sich oft erst am nächsten Tag. Neben den Schmerzen kann das Gelenk nicht mehr richtig bewegt werden.
Problem bei Verstauchungen sind die Schäden an den Bändern und der Gelenkkapsel. Dabei reißen die Haltefasern (feinste Kollagenfasern) und verlieren ihre Haltefunktion.