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Psoriasis (Schuppenflechte)

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Schuppenflechten sind nicht nur unangenehm, sondern sind auch durch ihr Erscheinungsbild für die Betroffenen störend.
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Psoriasis-Therapie: Patienten mit Schulmedizin unzufrieden

Es gibt zahlreiche alternative Verfahren, die einen Versuch wert sind.

Von: PhytoDoc-Redaktion

Von: PhytoDoc Redaktionsteam

Dieser Artikel ist eine Gemeinschaftsarbeit des dreiköpfigen Redaktionsteams. Er wurde sorgfältig auf Basis der aktuellen, medizinischen Fachliteratur erstellt und mit viel Leidenschaft und Expertise für die Naturheilkunde ergänzt. Dabei obliegt die fachliche Endprüfung dem ärztlichen Leiter Dr. med. Berthold Musselmann.

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Psoriasis kompakt: Die wichtigsten Fakten

Psoriasis (Schuppenflechte) ist eine der häufigsten chronischen Hauterkrankungen, die nicht ansteckend ist. Die typischen roten Hautflecken, bedeckt mit silberweißen Hautschuppen, sind kein schöner Anblick, weshalb sich Betroffene mit Psoriasis oft unwohl fühlen. Der Wunsch nach Heilung ist daher groß, die Therapien aber sind belastend. 

Tatsache: Der Effekt aller Therapien gegen Schuppenflechte ist begrenzt und die Wirkung ist oftmals von Nebenwirkungen überschattet. Ursächlich behandeln kann man Psoriasis nämlich nicht. Der Bedarf an natürlichen Mitteln ist groß, denn diese Verfahren sind praktisch frei von Nebenwirkungen. Eine ganzheitliche Behandlung, welche auch die Psyche miteinbezieht, wird heute immer mehr favorisiert. Es lohnt sich außerdem, Verschiedenes gegen Psoriasis auszuprobieren. Bei leichten Formen reicht die Naturheilkunde, bei schweren nimmt man zusätzlich die Schulmedizin in Anspruch.

Grundsätze der Behandlung: Lieber ganzheitlich!

Die Psoriasistherapie: Anstoßen und Erhalten

Befragungen zufolge sind Psoriasis-Patienten häufig mit der schulmedizinischen Therapie nicht zufrieden. Generell ist eine hohe Abbruchrate zu verzeichnen und etwa 40 % verweigern die Einnahme der verschriebenen Medikamente. Dennoch: Bei einem schweren Schub hilft am Anfang eine intensive Therapie, um das Schlimmste zu vermeiden. Später reichen geringere Wirkstoffmengen und Maßnahmen aus, um den Zustand zu erhalten. Psoriasis kann gelindert, leider aber nicht ursächlich geheilt werden. Eine konsequente Hautpflege ist für den Therapieerfolg bei Schuppenflechte unabdingbar. Die Naturheilkunde ist der beste und sanfteste Begleiter. So können Medikamente reduziert oder ganz vermieden werden.

Lieber ganzheitlich

Bei der Behandlung von Schuppenflechte rücken heute zunehmend auch andere Aspekte ins Blickfeld wie: Berufsberatung, Ausschaltung von Auslösern oder Rehabilitationsmaßnahmen, Krankheitsverarbeitung und ganz wichtig: Motivation des Patienten. So wird die Psoriasis-Therapie zunehmend vielfältiger und patientengerechter.

Die Naturheilkunde setzt auf die Hemmung der (systemischen und lokalen) Entzündung. Neben der Ernährung unterstützen Heilpflanzen, Nahrungsergänzungsmittel und Naturheilverfahren die Umstimmung. Leider fehlen dazu aber gute Studien, so dass alternative Verfahren in den offiziellen Leitlinien für Psoriasis nicht verankert sind. Doch vereinzelt beginnt auch die Schulmedizin umzudenken, denn eines wird zunehmend klar: Psoriasis ist eine Systemerkrankung, die man auf vielen Ebenen therapieren muss. Die Seele und die Ordnung im Leben sind oft wichtiger als viele Medikamente. Psoriasis sollte Anlass geben, das eigene Leben auf vielen Ebenen zu überdenken.

Heilpflanzen

Mit Aloe vera wird die Entzündung über verschiedene Mechanismen besänftigt. Vor allem der Aloe vera-Extrakt konnte in einer Psoriasis-Studie punkten.

Bei verschiedenen Hautkrankheiten mit Juckreiz empfiehlt man eine Salbe mit dem Wirkstoff Capsaicin aus der Chili (Cremes mit einem Capsaicingehalt nicht über 0,075 %). Dieser Stoff reizt zunächst die Nerven durch einen Schmerz- und Hitzereiz. Anschließend stellt sich ein Taubheitsgefühl ein, das sowohl Schmerzen als auch Juckreiz bessert. In einer Studie sprach aber nicht nur der Juckreiz auf Chili an, sondern auch andere Psoriasis-Symptome wie die Entzündung.

Achtung: Die Salbe darf nicht auf entzündete Stellen aufgetragen und nicht durch einen Verband abgedeckt werden! Dünn auftragen und nicht einmassieren.

Mahonie (Mahonia aquifolium) hat neben der antibiotischen auch eine zellteilungs-hemmende Wirkung und mehrere kleinere Studien zeigten, dass Mahonie sicher und effektiv gegen Schuppenflechte eingesetzt werden kann. Die Urtinktur wird in eine Cremebasis eingearbeitet oder als homöopathische Tinktur (C2) angeboten. Mahonienpräparate eignen sich auch als Erhaltungstherapie nach dem Absetzen von Kortikoiden. Die Wirkung ist deutlich schwächer als z. B. die von Kortison-Salbe.

Der Indische Wassernabel ist in Indien ein beliebtes Heilmittel bei verschiedensten Hauterkrankungen inklusive Schuppenflechte. Auch im Tierversuch war die Pflanze ähnlich gut entzündungshemmend wie Aspirin und stimulierte daneben auch die Wundheilung. Im Laborversuch ließ sich außerdem die Zellteilung von Hornzellen hemmen. Gute Voraussetzungen für eine klinische Studie, die aber leider noch aussteht.

Auch Birkenkorkextrakt (Crème-Emulsion) löst Schuppen.

In der Schulmedizin wird der entzündliche Botenstoff TNF-α als einer der wesentlichen Auslöser mit modernen Medikamenten gehemmt („Biologicals“). TNF-α wird aber auch durch ganz natürliche Stoffe wie Curcumin aus der Gelbwurzel oder Catechinen aus dem Grünen Tee gebremst. Die Stoffe wirken von innen und werden geschluckt.

Auch die Mariendistelextrakte bringen von innen den Leberstoffwechsel auf Trab. Aus naturheilkundlicher Sicht hängen Hautkrankheiten auch mit der Entgiftung zusammen. Daneben hat die Forschung bestätigt, dass die Pflanze die Herstellung von Endzündungsmediatoren (Leukotriene) bremst.

Spezialgebiete von Zaubernuss-Extrakten (Hamamelis virginiana) sind entzündete und wässernde Hautentzündungen. Man findet solche Zustände an Psoriasis-Stellen im Anal- und Genitalbereich.

Grüne Therapie für die Gelenke

Schuppenflechte ist eine entzündliche Erkrankung und die Entzündung breitet sich häufig auch auf die Gelenke aus. Bewährt haben sich hier Extrakte aus Pappel- und Weidenrinde, Brennnessel, Katzenkralle oder Weihrauch-Harz. In der Regel bedarf es einer längeren Anwendung von 6-8 Wochen.

Giftig, hilft aber

In der Schulmedizin werden gegen die Schuppen zahlreiche eigentlich giftige Substanzen verwendet. Sie unterdrücken das Wachstum der obersten Hautschicht und vermindern daher auch die psoriasistypische Schuppung:

Teer

Vor allem bei Erwachsenen hat man früher Teerpräparationen (Steinkohlenteer, Pflanzenteer aus Birke, Buche, Nadelholz, Wacholder und Birkenteeröl) zur Bekämpfung von Schuppenflechte eingesetzt. Dies bewirkt aber neben der Geruchsbelästigung eine erhöhte UV-Empfindlichkeit. Nicht zuletzt wegen des nicht geklärten krebserregenden (kanzerogenen) Potentials werden Teerpräparate heute nur noch selten eingesetzt, beispielsweise bei Psoriasis-Verläufen, die anderweitig nicht angesprochen haben. Man kombiniert sie auch mit UV-B-Licht, Allantoin oder Salizylsäure. Bewährt hat sich auch eine begleitende Einreibung mit Johanniskrautöl.

Natürliches Psoralen

Das Bischofskraut enthält einen Stoff (8-Methoxypsoralen), der zusammen mit Licht (UV-A) in eine reaktive Verbindung überführt wird, welche die Kernteilung der Hautzellen hemmt. Die Behandlung eignet sich aber nicht zur Selbstanwendung, dazu bedarf es die kontrollierten Bedingungen der Schulmedizin mit exakt dosiertem Psoralen und UV-Therapie (PUVA-Methode).

Heilpflanzen und Vitalstoffe, die bei Psoriasis (Schuppenflechte) helfen können

Homöopathische Mittel bei Psoriasis

Bei schmerzenden Gelenken greift man zu einem homöopathischen Schmerzöl mit Campher und Eisenhut (Aconitum). Es wird über dem Gelenk einmassiert.

Psoriasis hat viele Gesichter. Bei der homöopathischen Behandlung finden gerade die individuellen Symptome große Beachtung. Hier finden Sie nur einige Vorschläge. Ein erfahrener Homöopath wird das richtige Mittel für Sie finden.

Arsenik (Arsenicum album): Menschen mit feiner, weicher Haut; Haut ist trocken, blass und kalt. Juckend, brennende Hautausschläge.

Herzsame (Cardiospermum): Hautausschläge mit Jucken, Arthritis und Gelenksentzündung.

Berberitze (Berberis vulgaris): juckende Hautentzündung, Schuppenflechte mit Gelenkschmerzen, Psoriasis-Arthritis, Gicht und Rheuma.

Nahrungsergänzung

Fischöl gegen Fischschuppen

In der Haut von Patienten mit Schuppenflechte ist Arachidonsäure – ein Vorläufer entzündlicher Botenstoffe – stark erhöht. Dieser Stoffwechsel soll durch die Zufuhr von Omega-3-ungesättigten Fettsäuren aus Fisch positiv beeinflusst werden. Kleinere Vorstudien haben ergeben, dass ein Teil der Psoriasis-Probanden tatsächlich darauf ansprach. Die Fettsäuren wurden oral, äußerlich oder intravenös gegeben. Allerdings wird der Fischgeruch bei äußerer Anwendung als störend empfunden. Hier wäre die innerliche Einnahme günstiger, doch werden hier die Fettsäuren überwiegend verdaut, so dass die Haut nur wenig davon abbekommt. Um die Wirkung zu verbessern, ist es darüber hinaus empfehlenswert, gleichzeitig die Zufuhr von Omega-6- Fettsäuren aus der Nahrung zu minimieren.

Sehr erfolgreich wurde Fischöl auch mit UV-B Phototherapie kombiniert. Größere Studien müssen folgen. Es gibt außerdem Hinweise darauf, dass Omega-3-Fettsäuren die Aufnahme anderer Wirkstoffe in die Haut beschleunigen .

Versuchsweise kann man auch Gamma-Linolensäure (Borretsch/Nachtkerzenöl) testen. Es ist in Kapselform zum Schlucken verfügbar.

Oxidativer Stress entsteht automatisch bei entzündlichen Vorgängen im Körper. So wurde eine Intervention mit antioxidativen Stoffen wie Coenzym Q10, Vitamin E und Selen vorgenommen. Das Ergebnis war erfolgsversprechend, als bewiesen gilt die Behandlung gegen Psoriasis jedoch nicht.

Hausmittel und Tipps für den Alltag

Was Sie selbst tun können

Lebensführung
  • Sonne, Urlaub und Schlaf wurden in verschiedenen Studien als bessernde Faktoren identifiziert. Die Haut spiegelt ganz deutlich den psychischen Zustand wieder. Psoriasis ist eine der Paradebeispiele für psychosomatische Effekte.
  • Achten Sie bei Stress auf ausreichend Schlaf und Entspannung. Auch Schlafstörungen kann man naturheilkundlich angehen.
  • Stabile soziale Beziehungen beruhigen die Seele. Auch wenn die Flecken entstellen sollte man unter Leute gehen und Beziehungen pflegen.
  • Bei Psoriasis-Patienten sollte eine gewissenhafte, regelmäßige Hautpflege einen festen Platz im Tagesablauf haben.
  • Finden Sie reizarme und milde Pflegeartikel, Seifen und Shampoos für Ihren Hauttyp. Man kann die Haut zur Schuppenentfernung beim Waschen bürsten, dabei muss man dennoch vorsichtig vorgehen.
  • Schweiß ist schädlich für die Psoriasis Haut. Dennoch überwiegen die positiven Effekte von intensiver Bewegung. Funktionskleidung und verstärkte Pflege minimieren die Probleme.
  • Bekommen Sie Ihre Süchte unter Kontrolle (Zucker, Nikotin, Alkohol).
  • Stellen Sie Ihre Ernährung um. Schlagworte sind natürlich und naturbelassen.

Hausmittel gegen Psoriasis

  • Beim Waschen immer rückfettende Produkte wählen oder zum Badewasser Öl zugeben: pro Wannenbad kann man beispielsweise einen Teelöffel Weizenkeim-, Oliven-, Sojaöl oder ein Glas Milch beimischen.
  • Kleiebäder lindern generell den Juckreiz, auch bei Psoriasis.
  • Besonders bei Entzündungen beliebt sind Auflagen aus Heilerde.
  • Schmerzen die Gelenke greift man zu Auflagen und Wickel mit Quark oder einem Brei aus Bockshornkleesamen-Mehl.

Basische Kräutertees gegen „saure“ Entzündung

Zusätzlich empfiehlt sich basischer, antientzündlicher, stoffwechselanregender oder entgiftender Kräutertee, zum Beispiel mit folgenden Komponenten: Brennnessel, Schachtelhalm, Haferstroh, Bittersüß, Kamille, Löwenzahn, Birke, Fenchel, Kümmel, Pfefferminz und Melisse.

Auf der nächsten Seite geht es weiter mit Tipps für die Ernährung sowie den Naturheilverfahren. Am Ende des Kapitels finden Sie die klassische Schulmedizin zum Thema Schuppenflechte.

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