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Symptome einer Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose)

Ein Gärtner im Gewächshaus, der erschöpft niederkniet.

Schilddrüsenunterfunktion: verdammt zur Langsamkeit…

Hypothyreose verlangsamt alle Lebensäußerungen vom Denken, der Muskelbewegung bis zum Stoffwechsel. Die Liste der Symptome ist daher sehr lang und manchmal auch unspezifisch. Wir erklären, wie einige Symptome zusammenhängen und ob sich die Beschwerden bei Frauen und Männern unterscheiden.

Von: PhytoDoc-Redaktion

Hypothyreose: Alle Symptome im Überblick

Detaillierte Informationen finden Sie anschließend an diese Übersicht oder jeweils per Klick auf die Links.

Veränderungen im Gesicht & bei der Stimme

  • Kropf (medizinisch Struma) (Symptom nicht zwingend)
  • heisere und tiefe Stimme
  • dickes Gesicht
  • zugeschwollene Augen (Augenschlitze), hängende Augenlider

Veränderte Stoffwechselvorgänge & Probleme mit der Verdauung

Muskeln:

  • Muskelschwäche
  • Muskelsteifigkeit
  • Muskelschmerzen

Herz-Kreislauf:

Nerven:

  • Langsame Reflexe
  • Gedächtnisschwäche
  • langsames Denken
  • langsames Sprechen

Persönlichkeit/Psyche:

  • Antriebsarmut, Müdigkeit
  • Teilnahmslosigkeit
  • Depression
  • hohes Schlafbedürfnis
  • langsames Sprechen
  • verzögerte Entwicklung (Kinder)

Sexualität:

  • verminderte Fruchtbarkeit (Mann/Frau)
  • schwache Libido
  • höheres Risiko für Fehlgeburten

Haut und Haare:

  • blasse, kalte Haut
  • Spröde und brüchige Nägel/Haare
  • Haarausfall

Hypothyreose: Symptome näher erläutert

Erster Hinweis auf krankhafte Prozesse in der Schilddrüse ist oft eine deutliche Schwellung der Schilddrüse (Aufbau und Lage der Schilddrüse).

Körperliche Veränderung durch einen Kropf (Struma)

Entzündlicher Kropf: Hypothyreose kann, muss aber nicht mit einer Kropfbildung verbunden sein. Bei anfänglichen Stadien bei Hashimoto bringt die Entzündung oft eine Schwellung mit sich, die sich nach außen als Kropf zeigt. Auf Dauer kann die Schilddrüse schrumpfen oder durch das zunehmende Narbengewebe gummiartig umgebaut werden.

Jod-Mangel-Kropf: Oft ist die Ursache eines Kropfes aber eine relativ harmlose. Einfacher Jodmangel reicht, um das Gewebe wachsen zu lassen. Dann kann die Drüse nicht genügend der jodhaltigen Schilddrüsenhormone herstellen und versucht es durch eine Größenzunahme auszugleichen („Jodmangel-Struma“). Einem Jodmangelkropf kann man einfach vorbeugen und ihn auch gut behandeln.

So fühlt sich ein Kropf an: Ein Kropf kann ein Globusgefühl im Hals sowie Schluckstörungen auslösen. Auch die Luftröhre wird mitunter gequetscht und es kommt eventuell zu Atemgeräuschen und Luftnot. Wenn die Schilddrüse wächst, muss immer eine ausführliche Diagnose stattfinden, denn es gibt auch verschieden Krebsformen der Schilddrüse.

Der Kropf ist ein erster Hinweis auf eine Schilddrüsenerkrankung, daneben gibt es weitere sichtbare und unsichtbare Zeichen, wie die Gewichtszunahme und Fettwerte.

Übergewicht durch Fettstoffwechselstörung

Während eine Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose) zu Gewichtsverlust, Nervosität, Herzklopfen und vermehrtem Energieverbrauch führt, läuft bei Hypothyreose der Stoffwechsel auf Sparflamme. Der Körper ist darauf programmiert Fette auf-, aber nicht abzubauen.
Das merkt man nicht nur am Körpergewicht. Im Blut steigen die Fettwerte (Cholesterin und Triglyceride). Die Folge ist eine vermehrte Anfälligkeit für Herz/Kreislauferkrankungen und Arteriosklerose. Aber das Übergewicht der Patienten besteht nicht nur aus Fett. Auch Schleim und Wasser häuft der Körper an: es entsteht ein Myxödem.

Was ist ein Myxödem?

Bei Schilddrüsenunterfunktion wird der Körper nicht nur jede Kalorie in Fett anlegen, er schwemmt auch auf. Er bildet vermehrt bestimmte Bindegewebsstrukturen: „Mucopolysaccharide“ ist die Bezeichnung, zu Deutsch „schleimige Zucker“. Diese Moleküle binden besonders viel Wasser.

Die Menschen wirken dicklich und aufgeschwemmt. Das sieht man ganz besonders deutlich im Gesicht und den Augenliedern. Die Augen hängen und sind bis auf einen dünnen Schlitz verengt. (Bei Hashimoto kann es auch andere Augenprobleme geben, wie Lichtempfindlichkeit). Wassereinlagerungen in den Stimmbändern „hört man“, weil die Betroffenen eine tiefere manchmal auch heisere Stimme haben.

Blutzuckerschwankungen machen das Leben schwer

Der Fettstoffwechsel ist nicht der einzige Punkt, an dem der Körper von der Norm abweicht. Der Umgang mit dem Zucker ist bei Hypothyreose deutlich verändert, so dass der Blutzucker zum kritischen Wert werden kann. Die Zuckerregulation entgleist dabei an mehreren Punkten gleichzeitig. Welches Symptom dann aber in der Praxis überwiegt, hängt von der individuellen Situation ab.

Erster problematischer Schritt ist die Aufnahme des Zuckers im Darm. Bei Hypothyreose läuft dies oft nur verzögert ab, so es dauert bis der Zucker im Blut ankommt.

Der Körper sollte dann mit einer Insulinausschüttung reagieren, damit der Zucker in die Zellen aufgenommen wird. In einigen Fällen antwortet der Körper zu stark auf das Insulin, so dass eine Unterzuckerung droht. Das trifft vor allem auf Diabetiker zu. Anzeichen für Unterzucker sind Schwäche und Reizbarkeit. Besonders das Gehirn leidet an der Verknappung („Watte im Kopf“, Konzentrationsprobleme).

Hypothyreose schwächt auf lange Sicht die Bauchspeicheldrüse, die dann zu wenig Insulin herstellt. In diesem Falle würde wieder ein überhöhter Blutzucker drohen.

Abgesehen davon, beobachtet man bei einigen Hypothyreose-Patienten auch das Phänomen der Insulinresistenz. Dann reagiert der Körper auf das Signal des Insulins zu schwach. Der Zucker ist zwar im Körper, kommt aber nicht dorthin, wo er gebraucht wird: nämlich in die Muskeln und das Gehirn.

Beim Überzucker beeinträchtigen nicht nur Müdigkeit, Konzentrationsprobleme und Abgeschlagenheit das Leben, sondern auch ein deutlich gesteigerter Durst, denn der Körper versucht über den Urin den Blutzucker wieder los zu werden.

Unter- und Überzucker wechseln sich bei Hashimoto häufig ab, da es dem Körper nicht leicht fällt, das Gleichgewicht zu halten. Das Problem spitzt sich zu, da auch die Verdauung im Magen und Darm Schwächen zeigt.

Schilddrüsenunterfunktion: Warum Magen und Darm schlapp machen

Der Darm bewegt sich bei gesunden Menschen andauernd durch Muskelbewegung. Man nennt diese Eigenbewegung auch Peristaltik. Wenn die Schilddrüse zu wenige anregende Hormone liefert, wird der Darm unbeweglich und hat auch Schwierigkeiten, die Nahrung voranzutreiben. Hartnäckige Darmverstopfung ist die Folge. Der Kot wird hart, trocken und bröckelig.

Muskelschwäche gibt es auch im Magen. Dann schließt der Schließmuskel nicht dicht genug. Der angesäuerte Speisebrei tritt in die Speiseröhre ein und verätzt die empfindliche Schleimhaut, was man als saures Aufstoßen (Sodbrennen) bemerkt.

Die verlangsamte Magen-Darmbewegung führt außerdem zu Völlegefühl bis Übelkeit. Aber die Problematik geht noch weiter: offensichtlich ist bei vielen Schilddrüsenpatienten mit Hashimoto auch der feine Bürstensaum der Darmoberfläche geschädigt oder/und die Magenschleimhaut. Dann wird die Nahrung schlecht zerlegt oder die Nahrungsbausteine bleiben ungenutzt im Darm. Die Bakterien stürzen sich darauf und die natürliche Darmflora gerät ins Kippen.

Wenn die Magensäure nicht ausreichend produziert wird, sinkt die Aufnahme wichtiger Mineralien wie Eisen und Kalzium oder dem Vitamin B12.

Eisenmangel: Folge oder Auslöser von Hypothyreose

Das Eisen fehlt dann für die Bildung des lebenswichtigen Blutfarbstoffs Hämoglobin, was nicht nur zu Blutmangel (Anämie) führt. Auch die Schilddrüse braucht das Eisen für die Herstellung der Schilddrüsenhormone. Das Enzym – mit dem wissenschaftlichen Namen Thyreoperoxidase – trägt im aktiven Zentrum ein Eisen. Es verarbeitet die Aminosäure Tyrosin und Jod. Fehlt eine der Komponenten Eisen, Jod oder das Tyrosin kann kein Schilddrüsenhormon hergestellt werden. Darum muss man sich bei Hypothyreose auch um den Darm kümmern.

Ähnlich wie die Verdauungsvorgänge und Darmmuskulatur leidet die Skelettmuskulatur unter dem Hormonmangel.

Symptome der Hypothyreose: Muskeln und Gelenke

Fehlende Energie schwächt Muskeln. Aber auch die Nervenleitung und Reflexe sind beeinträchtigt. Die Signale zur Bewegung werden zu langsam weitergeleitet. Die schnell arbeitende Muskulatur nimmt ab, die langsame zu. Wenn Muskeln sich in diesem Zustand zusammenziehen, verläuft die Entspannungsphase sehr langsam. Das empfindet man als Muskelsteife oder Krampfzustand. Die Muskeln ermüden auch sehr schnell, oft werden von den Betroffenen Muskelschmerzen beklagt. Kein Wunder also, dass sich die Patienten kaum oder nur sehr langsam bewegen. Bewegung macht Hypothyreose Patienten nicht nur keinen Spaß, der Körper bietet die Voraussetzungen dafür nicht.

Eine schwache Schilddrüse schädigt auf Dauer das Herz

Hypothyreose Patienten beklagen sich häufig nicht nur über die Muskelbeschwerden. Auch das Herz reagiert auf körperliche Belastung wie Sport nicht richtig. In der Tat scheint die Herzfüllung und damit die Pumpfunktion des Herzens unter Belastung beeinträchtigt zu sein. Aber mangelnde Bewegung ist nicht der einzige Risikofaktor für die Herzgesundheit.

Regelt die Schilddrüse den Stoffwechsel nicht, steigen die Fettwerte (Cholesterin und Triglyceride). Das wiederum ist ein erheblicher Risikofaktor für Herz- und Gefäßerkrankungen durch Arteriosklerose. Eine schwache Schilddrüse führt zu mehr Verkalkungen der Adern, steiferen Gefäßen sowie Gefäßentzündungen und einem höheren Blutdruck. Bereits eine leichte Hypothyreose hat daher Folgen für die Herzgesundheit. So verdoppelt sich das Risiko für einen Herztod bei den Patienten.

Gefahr Entzündungsneigung

Bei autoimmunen Schilddrüsenerkrankungen ist ein Entzündungsprozess im Körper und es können sich weitere Immunreaktionen gegen eigenes Gewebe anschließen. Dann schmerzen Muskeln oder Gelenke. Darüber hinaus beobachtet man bei Hypothyreotikern häufiger die Bildung von Kristallen im Gelenk (Ureat oder Calziumkristalle). Es folgen eventuell Gelenkerkrankungen und sehr schmerzhaften Bewegungsbeschwerden. So rät man bei unklaren Beschwerden am Bewegungsapparat immer auch die Schilddrüse unter die Lupe zu nehmen, wie bei:

  • Rheuma
  • Fibromyalgie und Muskelschmerzen
  • Gicht und gichtähnliche Beschwerden
  • Gelenkergüsse (geschwollene Gelenke)
  • Karpaltunnelsyndrom (Nerveneinklemmung am Handgelenk)

Risiko für andere Autoimmunerkrankungen

Es ist bereits angeklungen, dass bei Hashimoto-Patienten eine autoimmune Angriffs-Neigung besteht. Der Körper schädigt dann nicht nur die Schilddrüse, sondern auch andere Gewebe. 

Die Statistik belegt bei verschiedenen Autoimmunerkrankungen erhöhte Risiken:

Atrophische Gastritis ist eine Form der Magenentzündung, bei der bestimmte Magenzellen zerstört werden (Parietalzellen). Die Folgen sind Magenuntersäuerung und Vitamin B12 Mangel.

Vitiligo, die Weißfleckenkrankheit, betrifft die Haut. Dabei werden die braunen Hautzellen (Melanozyten) attackiert und auf der Haut erscheinen weiße Flecken. Das stört nicht nur das Hautbild, die Bereiche sind sehr empfindlich gegen Sonnenlicht.

Die (seltene autoimmune) Unterfunktion der Nebenniere (Morbus Addison) dagegen führt zu einer diffusen Braunfärbung auf Haut und Schleimhaut. Die Folgen für den Körper sind erheblich: Niedriger Blutdruck, Unterzucker, Schwäche und Austrocknung.

Bei Diabetes Typ 1 sind die Insulin-produzierenden Zellen der Bauchspeicheldrüse das fälschliche Ziel des Immunsystems. Diese Menschen sind dauerhaft auf eine Insulintherapie angewiesen.

Manchmal sind gleichzeitig mehrere Drüsen des Körpers geschädigt, man nennt dieses Krankheitsbild auch polyglanduläres Autoimmunsyndrom.

Querverbindung Schilddrüse - Gehirn

Schon alleine die lange Liste an belastenden Beschwerden lässt ahnen, dass die Betroffenen auch psychisch angegriffen sind. Die Schilddrüsenhormone steuern nicht nur den Energie-Level und die Zuckerversorgung im Gehirn, sondern auch viele Vorgänge wie:

  • Botenstoffe, die Glücksgefühle regulieren (Serotonin)
  • Signale, die Aktivität und Bewegung steigern (über den Botenstoff Dopamin)
  • Prozesse, welche die Geschwindigkeit der Nervenleitung beeinflussen
  • sowie Nervenzellentwicklung selbst und das Überleben von Nervenzellen

…um nur einige Prozesse zu nennen. Anzeichen für die Schäden im Zentralorgan sind Passivität, Vergesslichkeit und depressive Gedanken. Im Alltag zieht das weitere Probleme nach sich wie Kontaktscheu, Hoffnungslosigkeit bis hin zu selbstzerstörerischen Gedanken. Mit Überforderung stellen sich Wut und Reizbarkeit ein. Nach Statistiken leiden etwa 40 % der Patienten an Angstzuständen. Aber auch die Geisteskräfte schwinden und die Lernleistung oder Denkvorgänge laufen unterdurchschnittlich langsam ab. In extremen Fällen kann man die Zeichen mit Demenz oder Psychose verwechseln.

Die Schilddrüse hat also auf die Betroffenen zahlreiche Auswirkungen auf alle Lebensäußerungen. Dabei macht sie vor typisch weiblichen und männlichen Körperfunktionen nicht Halt.

Eindeutige und nicht eindeutige Hypothyreose-Symptome

Oft sind die Symptome eindeutig und dauerhaft vorhanden. Doch es gibt einige Fälle, bei denen recht unterschiedliche Zustände aufeinander folgen. Bei der autoimmunen Schilddrüsenentzündung wechseln unter Umständen Schilddrüsenunterfunktion mit Schilddrüsenüberfunktion ab. Die Ursachen liegen im Prozess der Zerstörung.

Zustände bei Hashimoto: Der Weg zur Unterfunktion

Die häufigste Ursache für Schilddrüsenunterfunktion ist eine autoimmune Schilddrüsenentzündung (autoimmune Thyreoiditis, Hashimoto). Dabei greift der Körper das eigene Gewebe an und zerstört es zunehmend. 

Die Hirnanhangdrüse muss die Schilddrüse immer stärker stimulieren, damit sie noch den geforderten Ausstoß an Schilddrüsenhormonen (T3 und T4) bereitstellen kann. Dann steigt das Hormon TSH (Thyreoidea stimulierendes Hormon) an, die ausführenden Hormone T3 und T4 sind dann wieder normal. Der TSH Wert ist daher ein erster Indikator für eine beginnende Störung.

Zelltod verursacht eine vorübergehende Überfunktion

Im Körper verläuft die schleichende Zerstörung oft in Etappen. Jedes Mal, wenn er einen Großangriff startet, werden Schilddrüsenzellen zerstört, sie setzen ihren Inhalt frei und damit auch den Vorrat an gespeicherten Schilddrüsenhormonen. In diesen Momenten sind zu viele Schilddrüsenhormone (T3 und T4) in der Blutbahn, damit ergeben sich auch die Symptome einer Schilddrüsenüberfunktion. Anzeichen sind Nervosität und Herzrasen.

Die Reaktion: Der Körper wird im Anschluss versuchen, die Schilddrüse wieder zu bremsen. Die Hypophyse produziert dann weniger TSH, dann fällt der TSH-Wert im Blut. Manchmal liegt er sogar im normalen Bereich, so dass der Arzt kein Problem erkennen kann.

Dann sind die Antikörper gegen die Schilddrüse der einzige Hinweis auf die Erkrankung.

Behandlung erst bei eindeutiger Unterfunktion

Es ist also leicht verständlich, warum am Anfang eine autoimmune Schilddrüsenerkrankung wie ein Chamäleon reagiert. Es dauert eine ganze Weile, bis so viel Schilddrüsengewebe geschädigt ist, bis es zu einer eindeutigen Unterfunktion kommt. In der Regel setzt die Behandlung bei Hypothyreose erst ein, wenn es zu eindeutigen und dauerhaften Hormonveränderungen gekommen ist. TSH liegt dann über 10 mU/l. Die Schilddrüsenhormone T3 und T4 sind lange noch normal, später sinken auch sie.

Wir haben gerade gesehen, dass es bei Hashimoto-Patienten einen ganz eigenen Symptomkomplex gibt. Aber auch bei Frauen, Männern und Kindern zeigen sich die Symptome ganz situationsspezifisch.

Gibt es spezielle Hypothyreose-Symptome bei Kindern, bei Männern, bei Frauen?

Symptome Schilddrüsenunterfunktion bei der Frau

Bei Frauen ist eine korrekte Schilddrüsenfunktion besonders wichtig, wenn sie schwanger werden möchte. Dann nämlich muss der Körper seinen Energiehaushalt grundlegend ändern. Wenn das nicht möglich ist, kommt es zu Störungen der Fruchtbarkeit. Eventuell bemerkt frau das an einer ausbleibenden oder unregelmäßigen Regelblutung (Zyklusstörungen). Symptomatisch für die Unterfunktion ist daher eine deutlich reduziert Fruchtbarkeit. Wenn es trotzdem zu einer Befruchtung gekommen ist, gefährdet die Hypothyreose die Entwicklung des Kindes. Es werden dann vermehrt Fehlgeburten beobachtet.

Kinder mit Schilddrüsenunterfunktion

Wenn die schwangere Frau schweren Jodmangel aufweist, wird oft beim Kind die Schilddrüse nicht oder nicht regulär angelegt. Sie leiden an einer angeborenen Hypothyreose, welche unbehandelt zu schweren Entwicklungsstörungen führt. Beeinträchtigt ist bei Hypothyreose das Wachstum des Skeletts. Sogar bis hin zu den Gehörknöchelchen, was Schwerhörigkeit verursachen kann.

Anzeichen für Kretinismus

Das Vollbild einer Hypothyreose ist schwer und zum Glück heute selten geworden. Die Kinder haben Schwellungen im Mundbereich und eine dicke, viel zu große Zunge, die sogar bisweilen aus dem Mund hängt. Das Bindegewebe ist schwach und es bildet sich bei Säuglingen oft ein Nabelbruch. Betroffene sind klein und plump mit kurzem Hals. Das Gesicht ist breit mit niedriger Stirn und breitem Nasenansatz. Daneben schädigt Hypothyreose das Nervensystem. Unbehandelt ist die Entwicklung der Intelligenz bedroht und der Spracherwerb verlangsamt.

Schnell behoben sind viele Hypothyreose-Symptome beim Kind rückgängig zu machen, bereits eingetretene Schäden bleiben jedoch dauerhaft. Heute werden alle Neugeborenen auf eventuelle Schilddrüsenunterfunktion routinemäßig getestet.

Schilddrüsenunterfunktion bei Männern

Wenn Männer zu wenig Schilddrüsenhormon produzieren, hat das Folgen für die Männlichkeit, speziell führt es zu einer Unterfunktion der Hoden. Dann steht zu wenig Testosteron zur Verfügung. Insbesondere ist die Entwicklung der Spermien behindert, dann nimmt die Qualität des Spermas ab. Eine Befruchtung des weiblichen Eis gelingt viel seltener. Aber auch im Bett hat der Mangel Folgen: Verminderte Libido und Erektionsprobleme schmälern die Lust oder den erwünschten Kindersegen.

Wie schnell verschwinden die Symptome bei einer Behandlung?

Schilddrüsenhormone werden nur langsam hochdosiert und es dauert eine Weile, bis die individuell richtige Menge gefunden wird. Aber in der Regel bemerkt man erste Effekte schon nach ein paar Tagen, eine wirkliche Einstellung dauert wesentlich länger. Übrigens muss es nicht sofort eine Besserung sein, manchmal melden sich auch die Nebenwirkungen zuerst.

Mit Geduld wappnen

Im Körper ändert sich mehr als nur der Hormonspiegel und er braucht Zeit für die zahlreichen Regulationsprozesse. Bis zu einer stabilen Einstellung vergehen oft 4-8 Wochen. Dann erst kann man die Hormone im Blut bestimmen und entscheiden, ob die Dosis angemessen ist. So muss man manchmal mehrere Runden an Eingewöhnung und Dosisänderung mitmachen. In seltenen Fällen dauert die Einstellung bis zu einem Jahr.

Manchmal reicht alleine die Gabe des Thyroxins nicht aus, die Behandlung der Hypothyreose kann deutlich komplizierter sein.

Nimmt man bei der Behandlung der Hypothyreose ab?

Quellen/Weitere Informationen

Quellen

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