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Schlafapnoe

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Schlafapnoe kann auch für den Partner zur geräuschvollen Belastung werden.
© detailblick - Fotolia.com

Schlafapnoe: Atem- und damit schlaflos

Wenn nachts der Atem stockt, entwickelt sich durch den Sauerstoffmangel eine Alarmsituation im Gehirn. Die Atempausen belasten Herz und Kreislauf, so erhöht sich die Gefahr für Bluthochdruck. Wie die Behandlung aussieht, was Sie selbst tun können.

Von: PhytoDoc-Redaktion

Von: PhytoDoc Redaktionsteam

Dieser Artikel ist eine Gemeinschaftsarbeit des dreiköpfigen Redaktionsteams. Er wurde sorgfältig auf Basis der aktuellen, medizinischen Fachliteratur erstellt und mit viel Leidenschaft und Expertise für die Naturheilkunde ergänzt. Dabei obliegt die fachliche Endprüfung dem ärztlichen Leiter Dr. med. Berthold Musselmann.

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Besuch im Schlaflabor

Schlafbezogene Atemstörungen wie Schlafapnoe sind relativ häufig, dann setzt die Atmung nachts mehrfach aus. Wenn der Patient morgens zerschlagen aufsteht und nur widerwillig in den neuen Tag starten kann, wird zur Diagnose oftmals ein Besuch im Schlaflabor erwogen. Schlafapnoe betrifft gerade Übergewichtige. Auch eine Fehlregulation der Nerven kann die gleichmäßige Atmung ins Stocken geraten lassen. Oft hilft auch die Befragung des Partners nach der nächtlichen Geräuschkulisse. Atemaussetzer mit Luftschnappen und danach schnarchende Atemgeräusche sind auch für den Laien deutlich wahrnehmbar. Bei Schlafapnoe entwickelt sich durch den Sauerstoffmangel eine Alarmsituation im Gehirn. Kein Wunder, dass Schlafapnoe den Schlaf gründlich stört. Neben der Müdigkeit sind Kopfschmerzen häufige Symptome. Schwere Schlafapnoe sollte im Hinblick auf die schweren Folgeerkrankungen behandelt werden.

Behandlung bei Schlafapnoe : Naturheilkunde und Hausmittel

Leichte Schlafapnoe ist behandelbar

In leichten Fällen kann man sich mit Tricks noch selber helfen. Gewichtsreduktion, Lebensumstellung und Schlafhygiene reichen oft aus, um die Schlafapnoe aus der Welt zu schaffen. Eine Kombination von Ernährung und Bewegung bessert nachweislich die Situation. Je besser sich das Körpergewicht entwickelt, umso besser sprechen die Probanden auch an.

Bei schweren Störungen: Ursachen im Blickpunkt

Gegen schwere Schlafapnoe-Symptome hilft ein Beatmungsgerät über die Nacht. Eine ursächliche Behandlung ist nur bei den leichteren Ursachen (wie Übergewicht) möglich. Bei Nervenschäden oder Organschäden ist die Behandlung schwieriger und gehört in die Hände der Schulmedizin.

Schlafapnoe – eine Modediagnose?

Seit den 90er Jahren ist die Diagnose Schlafapnoe zunehmend häufig gestellt worden, da auch das Angebot der Schlaflabore ausgeweitet wurde. Längst nicht alle Störungen der Schlafarchitektur führen zu bedeutsamen Gesundheitsstörungen. Es ist im Einzelfall immer zu überprüfen, ob eine Therapie wirklich nötig ist. Darum schöpft man erst die einfachen Maßnahmen des Lebensstils aus, bevor teure Schlafmasken und Überdruckgeräte angeschafft werden. Es kommt auch nicht jeder mit den Atemgeräten zurecht, sie sind laut und stören die Erotik...

Heilpflanzen

Es gibt keine Heilpflanzen, die gegen Schlafapnoe helfen.

Homöopathische Mittel

Bei Schlafstörungen und Schlafapnoe werden viele individuelle Symptome von der Homöopathie berücksichtigt.

Grindeliakraut (Grindelia): Bei COPD, Asthma und Schlafapnoe, Atembeschwerden mit pfeifenden Atemgeräuschen.

Silbernitrat (Argentum nitricum): Nervöse Schlafstörungen mit Störung des zentralen und vegetativen Nervensystems; Angst, Schlafprobleme und Kopfschmerzen.

Kockelskörner (Cocculus): Schlafstörungen wegen zentraler- und peripherer Nervenstörung. Schwäche des vegetativen Nervensystems („unbewusste Körperfunktionen“, Parasympathikus). Abgeschlagenheit und Schlafmangel, nervöse Erschöpfung und Schwindel.

Kaffee (Coffea); Störungen im Nervensystem und Kreislaufzentrum, Schlafbeschwerden und Kopfschmerz, Neuralgien und Herzklopfen.

Passionsblume (Passiflora incarnata): Neuralgien (Nervenschmerzen), Schlafbeschwerden, nächtliches Erwachen und Kopfschmerzen („sprengt die Schädeldecke weg“), leichter Schlaf, schmerzende Muskeln.

Ein geschulter Homöopath muss das Mittel nach den jeweiligen Symptomen wählen. Die Wirkung der Homöopathie bei Schlafapnoe ist nicht klinisch nachgewiesen.

Nahrungsergänzung

Sonnenmangel raubt den Schlaf?

Gegen Schlafapnoe kann auch die Nahrungsergänzung ursächlich nicht helfen. Dennoch wurde ein Zusammenhang zwischen Vitamin D-Mangel und Schlafapnoe beschrieben. Über die Gründe lässt sich spekulieren. Vermutet werden vergrößerte Mandeln, Schwäche der Atemwegsmuskulatur und chronischer Schnupfen. Alle diese Veränderungen verengen die Luftwege. Ob eine Einnahme von Vitamin D die Situation bessert, ist aber noch nicht untersucht. Bis dahin gilt die Empfehlung: Lieber im Sonnenlicht bewegen. Dann stellt der Körper das Vitamin ganz selbsttägig her und man ist abends angenehm müde.

Blutbildung verstärkt

Bei Sauerstoffmangel regt der Körper die Blutbildung an. Mehr rote Blutkörperchen puffern die Folgen etwas ab. Bei einseitiger Ernährung oder einem Magenbypass droht Eisenmangel und Blutarmut. Lassen Sie ihre Blutwerte testen. Eventuell muss Eisen ergänzt werden, sowie Vitamin B12 (bei Personen mit schweren Verdauungsstörungen oder Magenoperationen).

Eisenlieferanten: Leber, Weizenkleie, Kürbiskerne, Sonnenblumen, getrocknete Kräuter (Petersilie, grüne Minze)

Theoretisch wirksam: Antioxidantien

Bei Sauerstoffmangel ist der Zellstoffwechsel beeinträchtigt. Es entstehen giftige Sauerstoffradikale, die das Gewebe angreifen und gerade auch Nervenschäden verursachen. Dann braucht der Körper einen ausreichenden Vorrat an Antioxidantien, um diese Substanzen abzufangen und zu entgiften. Die Forschung kam daher auf die Idee, Antioxidantien gegen die Folgen von Schlafapnoe zu testen. Im Tierversuch erfolgreich eingesetzt wurden Polyphenole aus Grünem Tee und antioxidativ wirkendes Vitamin C und E. Versuche am Menschen mit Nahrungsergänzungsmitteln liegen noch nicht vor. Die körpereigene Entgiftungs-Apotheke an sich hätte noch mehr zu bieten wie Zink und Selen. Auch hier lässt sich ein Zusammenhang herstellen. Je geringer der Spiegel an diesen Spurenelementen war, umso stärker fiel die Schlafapnoe aus.

  • Zink gibt es in Austern, Weizenkleie, Haferflocken, Sonnenblumenkernen, Linsen, Fleisch (Rind oder Schwein), Fisch, Milchprodukten und Eiern.
  • Selen reiche Lebensmittel sind: Sesam, Milch und Nüsse (Sonnenblumenkerne, Kokosmilch oder Kokosnuss), Vollkorngetreide und Hirse, Fleisch, Fisch, Ei.
  • Vitamin E haltig sind unter anderem pflanzliche Öle oder Haselnüss.
  • Vitamin C: die Vitaminbomben sind Acerola, Hagebutten, Sanddorn, es kommt in allen Zitruspflanzen vor (Orangen auch Grapefruits und Zitronen). Geringere Mengen sind in Paprika, Kohlgemüse und Beerenfrüchten enthalten.

Hausmittel und Tipps für den Alltag

Was Sie selbst tun können

Es besteht eine Abhängigkeit der Atemaussetzer mit der Lage des Schläfers: Rückenlage sollte man bei Schlafapnoe eher meiden, denn der zurückfallende Zungengrund kann die Atemwege verengen. Aber es ist nicht ganz einfach, sich die Seitenlage als Schlafposition anzugewöhnen. Manchmal muss man hier zu Hilfsmitteln greifen: Man kann zum Beispiel in das Oberteil des Schlafanzuges im Rückenbereich einen Tennisball einnähen. Auch der Sanitätsfachhandel führt Hilfsmittel, um die Schlafposition zu beeinflussen. Ist Seitenlage nicht möglich, sollte man den Oberkörper hochlagern.

Vermieden werden sollten bei Schlafapnoe auch abendlicher Alkoholgenuss und die Einnahme von Beruhigungs- und Schlafmitteln. Sie fördern einen Kollaps der Atemwege durch Abnahme der Muskelspannung.

Schlafapnoe sollte ein Anlass sein, das Rauchen aufzugeben!

Tagesverhalten beeinflusst Nachtverhalten

Eine Stärkung der Gaumen- und Rachenmuskulatur soll vermeiden, dass sie während des Schlafs erschlafft. Damit könnte die Ursache der obstruktiven Schlafapnoe beseitigt werden. Doch wie stärkt man diese Muskeln? Wozu braucht man sie überhaupt? Es gibt insbesondere zwei Betätigungen, mit denen wir aktiv Zunge und Gaumen bewegen: Essen und Sprechen. Beim Bewegen des Speisebreis, beim Schlucken und bei der Artikulation der Gaumenlaute beziehungsweise beim Formen der Vokale ist diese Region höchst aktiv. Therapeutische Atem- und Sprachgestaltung wird daher gegen Schlafapnoe empfohlen.

Didgeridoo

Beim Didgeridoo-Spielen wird die schwache Muskulatur dank der speziellen Atemtechnik stark beansprucht und trainiert. Eine kleine Studie der Universität Zürich über Schlafapnoe mit 25 Personen konnte zeigen, dass das Instrument tatsächlich einen positiven Effekt bei schwacher Apnoe hatte. Das lässt folgern, dass auch andere Methoden, die auf die Muskulatur zielen, einen Effekt haben dürften. Für alle, die es weniger ausgefallen lieben: Viele Gesangsübungen stärken Muskeln im Mund, Rachen und Bauch von denen Sie nichts ahnen.

Zur Fortsetzung der nützlichen Interventionen lesen Sie bitte die nächste Seite. Dort finden Sie weitere Maßnahmen zur Schlafapnoe (Ernährung, Naturheilverfahren und Schulmedizin).

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