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Ursachen von Schlafstörungen

Alles ist dunkel, nur das Gesicht wird vom Smartphone beleuchtet und hält durch das blaue Licht das Gehirn im Wachmodus.
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Der Bluescreen des Handys ist ein Schlafkiller

Die häufigsten Ursachen sind hausgemacht wie eine problematische Schlafhygiene oder das Nicht-Abschalten-Können in der Nacht mit sich drehendem Gedankenkarussell. Weniger häufige Ursachen sind Parasomnien (durch Schlafwandeln oder Albträume), Schlafapnoe, das Restless-Legs-Syndrom oder andere Erkrankungen.

Von: PhytoDoc-Redaktion

Ursachen von Schlafstörungen

40 % der Bevölkerung lebt, aufgrund unseres ausgedehnten Verkehrsnetzes, in lärmbelasteter Umgebung, was neben Schlafstörungen auch zu Bluthochdruck oder Depressionen führen kann. Hinzu kommen schlafbehindernde Gewohnheiten am Abend (Kaffee, Alkohol, langes Fernsehen, Rumdaddeln am Handy), Schichtarbeit, nächtliches Grübeln durch Sorgen oder Stress auf der Arbeit oder organische Erkrankungen.

Wissenschaftler sind sich über zwei echte „Schlafkiller“ besonders einig: 

  1. beruflicher Stress sowie 
  2. ein falsches digitales Einschlafritual.

Besonders der "Blue Screen" von Smartphones und manchen PCs hat wachmachende, melatoninhemmende Wirkung (wie blauer heller Himmel). Dann verpassen wir den Punkt, an dem entspannende Faktoren wie Melatonin uns optimal in den Schlaf gleiten lassen würden.

Stress: Wir nehmen berufliche Probleme mit ins Bett

Der Beruf ist bei vielen Stressfaktor Nummer Eins. Drei Viertel aller Erwerbstätigen stehen beruflich unter hohem Druck – und nehmen ihn „mit ins Bett“. Sie grübeln, wiederholen in Gedanken Gespräche mit Kollegen, Kunden oder Chefs und denken über Konsequenzen nach. Die Arbeit raubt vielen ganz buchstäblich den Schlaf – sie schlafen kürzer, und ihr Schlaf ist von einer geringeren Qualität. Langfristig kann das krank machen.

Finden Sie jetzt heraus, ob dies Ihre Schlafstörer sind oder andere Ursachen dahinterstecken.

Wie Ursachen wissenschaftlich unterteilt werden

Es existieren verschiedene Klassifikationssysteme mit dem Ziel, Schlafstörungen wissenschaftlich zu beschreiben und zu unterteilen. Da es auch immer wieder neue Erkenntnisse gibt, ist diese Einteilung nicht in Stein gemeißelt und wird laufend überarbeitet. Nach der Internationalen Klassifikation der Schlafstörungen (ICSD-2)  werden die Ursachen von Schlafstörungen in 8 Kategorien eingeteilt.

Andere Unterteilungen gehen danach, ob die Schlafstörung primär vorhanden oder die Folge einer anderen Ursache sekundär ist. Das ist teilweise etwas künstlich, denn Zähneknirschen kann man auch als sekundäre Ursache ansehen, die allerdings primär durch Stress verursacht wird. 

Da beide Einteilungen zu finden sind, möchten wir Ihnen im folgenden auch beide Herangehensweisen im Überblick vorstellen.

Einteilung nach primären oder sekundären Ursachen

Primäre Ursachen:
  1. Psychische Ursachen (Kummer, Sorgen, Angst, Trauer, Stress): Das ist Grund Nummer eins bei Schlafstörungen. Das Gehirn beschäftigt sich weiter mit den Problemen des Tages und kommt nicht zur Ruhe. Ein Ausdruck dafür kann auch Zähneknirschen sein.
  2. Ungesunde Schlafhygiene: Unbequeme Matratze, fehlende Dunkelheit, Bügelwäsche oder sonstige Arbeiten, die sich im Schlafzimmer türmen. Falsches digitales Einschlafritual.
  3. Rhythmische Probleme (Schichtarbeit, unregelmäßiges Leben, Jetlag, Betreuung von Säuglingen etc.): Der Körper liebt seine Rhythmen, er braucht den Wechsel von Helligkeit und Dunkelheit. Unser moderner Lebensstil läuft dem leider oft zuwider.
  4. Lärm (Fluglärm, Straßenlärm): Lärm ist Stress. Daher ist es sehr verständlich, dass sich die Entspannung nur schlecht einstellt. 40 % der Bevölkerung lebt in lärmbelasteter Umgebung. Dessen krankmachende Wirkung ist medizinisch erwiesen.
  5. Ungewohntes (Umgebung, Situation): Der Körper ist darauf programmiert, nur in einer sicheren „Standardsituation" zu schlafen. Das war für Menschen früher oft die Lebensversicherung schlechthin. Es ist daher eine natürliche und normale Reaktion, unter anderen Umständen nicht oder nur schlecht zu schlafen.

Sekundäre Ursachen:

  1. Körperliche Erkrankungen (Restless-Legs-Syndrom, Rheuma, Juckreiz, Atemnot, Fieber, Prostatabeschwerden mit Harndrang und damit nächtlichem Wasserlassen): „Schlafen nicht um jeden Preis" ist das Motto für den Körper. Viele körperliche Funktionen sind dem Schlaf übergeordnet. Bei Atemnot, Husten und ähnlichem ist es ganz offensichtlich: Atmen ist wichtiger als Schlafen.
  2. Psychiatrische Erkrankungen wie Depression, Demenz, Angststörung.
  3. Alkohol- und Drogenmissbrauch: Drogen stören die meisten natürlichen Funktionen: Stoffwechsel, Botenstoffe, Rhythmik, Gehirnfunktionen, und selbstredend auch den natürlichen Schlaf.
  4. Medikamenteninduzierte Schlaflosigkeit: Verschiedene Medikamente können den Schlaf rauben: Appetitzügler, β-Blocker, Bronchodilatatoren, Calcium-Antagonisten, Verhütungsmittel, Kortikosteroide, Phenytoin, bestimmte Antidepressiva, Schilddrüsenhormone und vieles mehr.

Die 6 häufigsten Ursachen von Schlafstörungen nach ICSD

  1. Insomnien durch psychische oder physische Belastung, organische Erkrankungen oder medikamenteninduzierte Schlaflosigkeit
  2. Schlafbezogene Atmungsstörungen durch zum Beispiel Schlafapnoe. Die Betroffenen haben während des Schlafs Atemaussetzer, dann sinkt der Sauerstoffgehalt des Blutes, bis der Betroffene hochschreckt. Insbesondere sehr übergewichtige Menschen leiden unter nächtlichen Atmungsstörungen.
  3. Hypersomnien sind gekennzeichnet durch übermäßiges Schlafbedürfnis am Tage. Besonders stark ist die Narkolepsie (Schlafsucht) ausgeprägt. Bei dieser chronischen Erkrankung sind die Ursachen noch unklar.
  4. Zirkadiane Schlaf-Wach-Rhythmusstörungen. Personen sind nachts schlaflos, weil hellwach und tagsüber schläfrig. Besonders häufig ist dieses Muster bei Schichtarbeitern und Jetlag.
  5. Parasomnien: Normalerweise sind wir nachts bewegungslos. Bei Parasomnien bewegt sich der Schläfer. „Schlafwandeln“ ist dabei recht selten. Häufiger sind Zuckungen und Schläge. Auch Albträume und nächtliches Aufschrecken zählt hierzu: Träume verarbeiten die Ereignisse des Tages. Sie sind daher eher positiv. Wenn Sie jedoch hartnäckige Albträume plagen, wäre ein therapeutisches Eingreifen hilfreich. Häufig stehen depressive Verstimmungen, erhebliche psychosoziale Belastungen und anderes dahinter.
  6. Schlafbezogene Bewegungsstörungen: Hierunter fällt das Syndrom der unruhigen Beine (Restless-Legs-Syndrom). Die Betroffenen können unmöglich ihre Beine stillhalten, was sie auf quälende Weise wach hält.
    Auch nächtliches Zähneknirschen (Bruxismus) zählt dazu: Ähnlich zu deuten wie Albträume, Ausdruck von Stress und Konflikten. Auch möglicherweise „schlechte Angewohnheit“ (auch bei Pferden bekannt): Stress wird über vermehrte Aktivität der Kaumuskulatur „abgearbeitet“.
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